| Titel: | Apparat zum Einschwefeln des Weines. | 
| Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 125 | 
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                        Apparat zum Einschwefeln des Weines.
                        Mit Abbildung.
                        [Apparat zum Einschwefeln des Weines.]
                        
                     
                        
                           Um von Wein Kahm- und Essigpflänzchen fern zu halten, verwendet man bekanntlich die
                              									Schwefligsäure. Der zu diesem Zwecke von J. Neſsler in
                              										Karlsruhe (* D. R. P. Kl. 6 Nr. 29590
                                 										vom 13. Mai 1884) empfohlene Apparat besteht aus einem aus lackirtem
                              									Weiſsblech hergestellten Cylinder A mit Rohr C und einem aus Schwarzblech hergestellten Löffel B. Beim Gebrauche wird der Apparat mittels des Korkes
                              										G auf einem Gefäſse befestigt, in das mit Sand oder
                              									Asbest theilweise gefüllte Kupfergefäſs F etwas
                              									Weingeist, in den Löffel B Schwefel gebracht und der
                              									Spiritus, dann der Schwefel, letzterer nach Erhitzen des Löffels, entzündet und der
                              									Löffel wieder in den Cylinder A eingesteckt. Die Luft
                              									in der Kugel E wird durch den brennenden Weingeist
                              									erhitzt und dadurch ein Zug erzeugt, welcher dem Schwefel Luft zuführt und die
                              									entstehende Schwefligsäure in das zu ihrer Aufnahme bestimmte Gefäſs leitet.
                           Textabbildung Bd. 256, S. 125 In dieser Weise kann Schwefligsäure in ein leeres oder theilweise
                              									gefülltes Faſs, das durch Schimmel oder Micoderma vini
                              									oder aceti verdorbene Luft enthält, in welchem also der
                              									Schwefel nicht brennt, oder in eine Flasche oder anderes Gefäſs geleitet werden. Die
                              									Schwefligsäure wird in der Röhre C abgekühlt und sinkt
                              									dann in dem Fasse auf den Boden oder auf den Wein, um hier die etwa vorhandenen
                              									Schimmel-, Kahm- oder Essigpflänzchen zu tödten.