| Titel: | J. Jacobi's Nietverfahren. | 
| Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 150 | 
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                        J. Jacobi's Nietverfahren.
                        Mit Abbildung.
                        J. Jacobi's Nietverfahren.
                        
                     
                        
                           Setz- und Schlieſskopf werden nach einander mittels einer Nietmaschine nach dem von
                              										J.
                                    											Jacobi in Kladno bei Prag (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 29800 vom 8. Juni 1884) angegebenen
                              									Verfahren an das zu einer Niete umzugestaltende Eisenstück in folgender Weise
                              									angepreſst: Das in passende Stücke zerschnittene Rundeisen o. dgl. wird stückweise
                              									in glühendem Zustande an seinen Bestimmungsort gebracht und hier zwischen dem Druck-
                              									und Gegenstempel b bezieh. a einer Nietmaschine unter Zuhilfenahme eines sogen. „Aufsetzers“
                              									in eine Niete verwandelt. Den Aufsetzer bildet ein cylindrischer, mit einer
                              									kegelstumpfförmigen Höhlung versehener Körper c,
                              									welcher mit Stiel und Handgriff versehen ist und dessen Höhlung den Rauminhalt des
                              									Nietkopfes besitzt. Dieses Werkzeug umfaſst vor der ersten Pressung der Nietmaschine
                              									mit seiner Höhlung das eine Nieteisenende und nimmt bei dieser Pressung das zum
                              									Schlieſskopfe d nöthige Material auf, während der
                              									Gegenstempel der Nietmaschine den Setzkopf d1 fertig preſst; dabei kann zur besseren
                              									Druckvertheilung die dem Druckstempel zugekehrte Fläche des Aufsetzers eine dem
                              									herzustellenden Schlieſskopfe congruente Erhöhung besitzen. Nachdem hierauf der
                              									Druckstempel zurückgegangen ist, wird der Aufsetzer entfernt und dann durch eine
                              									zweite Pressung auch der Schlieſskopf von dem Druckstempel fertig gestellt.
                           Textabbildung Bd. 256, S. 150 Selbstverständlich ist dieses Verfahren auch zur Herstellung von
                              									versenkten Nietköpfen anwendbar; dann ist aber ein Aufsetzer mit ebener
                              									Angriffsfläche für den Druckstempel anzuwenden, damit man zur Bildung des versenkten
                              									Schlieſskopfes den Aufsetzer für die zweite Pressung nur umzuwenden braucht, so daſs
                              									die glatte Fläche desselben den Schlieſskopf bearbeitet und fertig stellt.
                           Es ist wohl ohne Weiteres klar, daſs bei diesem Nietverfahren an Kosten und Arbeit
                              									gespart wird und daſs das hierbei nur einmal zu erhitzende Nietenmaterial weniger an
                              									Güte einbüſsen wird, als wenn es zur getrennten Bildung von Setz- und Schlieſskopf
                              									zweimal erhitzt werden muſs.