| Titel: | Apparat zur Werthbestimmung des Indigos. | 
| Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 175 | 
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                        Apparat zur Werthbestimmung des
                           								Indigos.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									12.
                        Apparat zur Werthbestimmung des Indigos.
                        
                     
                        
                           E. B. Young und J. Rudolf in
                              										Chemnitz (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 30485
                                 										vom 24. April 1884) wollen zur Werthbestimmung des Indigos und ähnlicher
                              									Stoffe die reducirte Flüssigkeit durch atmosphärische Luft oxydiren und die
                              									Volumenabnahme derselben als Werthmesser verwenden.
                           Der dazu verwendete Apparat besteht aus einem Glasgefäſse a (Fig.
                                 										12 Taf. 12), dessen oberer Theil mit einem Metallschräubchen b und darüber eingeschliffenen Hute c geschlossen und dessen unterer Theil mit einem Hahne
                              										d versehen ist. Das ganze Gefäſs ist durch eine
                              									Schraube e mit einer langen, von einem durchbrochenen
                              									Metallrohre geschützten, genau getheilten Glasröhre f
                              									verbunden. An das Metallrohr schlieſst sich ein cylindrisches Gefäſs g an, welches wieder mit einem Rohre mit Hahn h versehen und mit einem offenen Gefäſse i in Verbindung steht.
                           Eine gewisse Menge fein geriebenen aufgelösten, und reducirten Indigos wird in das
                              									obere Gefäſs a schnell eingeschüttet, worauf dasselbe
                              									sofort dicht verschlossen und eine Zeit lang gut geschüttelt wird, damit der Indigo
                              									von der im Gefäſse vorhandenen Luft oxydirt wird. Nach einer gewissen Zeit schraubt
                              									man den oberen Theil von f bei e an, öffnet den oberen Hahn d, während der
                              									untere Hahn h geschlossen bleibt. Die Lösung tröpfelt
                              									ganz langsam durch das ganze Rohr f in das untere
                              									Gefäſs g und wird auf diesem langen Wege so innig mit
                              									der Luft in Berührung gebracht, daſs der Indigo ganz oxydirt ist. Wenn sich die
                              									gesammte Flüssigkeit im unteren Gefäſse befindet, öffnet man den unteren Hahn h, nachdem das kleine Gefäſs i mit Wasser gefüllt ist. Da durch die Oxydation der Luft Sauerstoff
                              									entnommen ist, entsteht eine Luftverdünnung im Apparate, so daſs die Flüssigkeit in
                              										das enge Rohr f von dem atmosphärischen Luftdrucke hinaufgetrieben
                              									wird.
                           Das Rohr ist entsprechend getheilt, damit bei einer gewissen Menge Indigolösung der
                              									Indigotingehalt des Indigos in Procent sofort abgelesen werden kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
