| Titel: | W. Donaldson's Wassersäulenmaschine und Luftverdichtungspumpe. | 
| Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 206 | 
| Download: | XML | 
                     
                        W. Donaldson's Wassersäulenmaschine und
                           								Luftverdichtungspumpe.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									13.
                        Donaldson's Wassersäulenmaschine und
                           								Luftverdichtungspumpe.
                        
                     
                        
                           Eine Wassersäulenmaschine, welche sich insbesondere durch ihre eigenthümliche
                              									Steuerung wesentlich von allen bisher bekannten unterscheidet, ist nach Engineering, 1885 Bd. 39 S. 185 von W. Donaldson in London construirt und zunächst für den
                              									Betrieb einer Luftverdichtungspumpe für Bergwerkszwecke
                              									zur Anwendung gebracht worden.
                           
                           Die Maschine besitzt 4 einfach wirkende stehende Arbeitscylinder, von denen Fig. 27 Taf.
                              									13 einen einzelnen im Schnitte darstellt. Die Cylinder sind je zwei und zwei, in
                              									guſseiserne geschlossene Gehäuse eingebaut, in welche das Druckwasser eingeleitet
                              									wird und die Cylinder allseitig umspült. Nach unten ragen die Cylinder durch den
                              									Boden des Druckgefäſses hindurch. Wie aus der Zeichnung hervorgeht, ist der Cylinder
                              										a oben durch einen Deckel b geschlossen und wird die Kolbenstange durch eine diesen und den Deckel
                              									des Druckgefäſses durchdringende Rohrführung e ohne
                              									eigentliche Stopfbüchse nach auſsen geleitet. Die Steuerung erfolgt ausschlieſslich
                              									durch den auf der Auſsenseite des Arbeitscylinders gleitenden Ringschieber f, welcher während des Niederganges des Kolbens d das Treibwasser aus dem Druckgefäſse durch die
                              									fensterartigen Durchbrechungen g in der Cylinderwand
                              									über den Arbeitskolben treten läſst. Ehe letzterer die im unteren Theile des
                              									Cylinders angebrachten Oeffnungen h überschreitet,
                              									schlieſst sich der Ringschieber f und soll nun, während
                              									der Kolben seine tiefste Stellung einnimmt, das im Cylinder befindliche Wasser durch
                              									die jetzt frei gegebenen Oeffnungen h von selbst
                              									abflieſsen. Damit dies möglich ist, muſs in dem Maſse, als das Wasser abflieſst,
                              									Luft in den Arbeitscylinder nachströmen können. Zu dem Zwecke ist die Führung von
                              									einer Anzahl nach auſsen gehender Bohrungen i
                              									durchsetzt, unter welchen unten in entsprechenden Ventilgehäusen leichte, auf dem
                              									Wasser schwimmende Ventilkugeln liegen; diese lassen während des Abflieſsens des
                              									Wassers die Luft ungehindert in den Cylinder treten und bleiben auch während des
                              									Kolbenaufganges in der Tiefe der Ventilgehäuse liegen, so daſs die Luft auch auf
                              									demselben Wege wieder aus dem Cylinder entweichen kann. Sobald indeſs, nachdem der
                              									Kolben seine höchste Stellung eingenommen hat und der Ringschieber f die Oeffnungen g wieder
                              									frei gibt, Wasser in den Cylinder tritt und die Ventilgehäuse erfüllt, schwimmen die
                              									Ventil-Kugeln auf demselben in die Höhe und versperren die Bohrungen i, so daſs kein Wasser austreten kann.
                           Alle 4 Kolben wirken mittels Pleuelstangen auf eine hoch gelagerte, vierfach
                              									gekröpfte Welle, deren Kröpfungen der Reihe nach um je 90° versetzt sind, so daſs
                              									ein Schwungrad nicht erforderlich ist. Von der Kurbelwelle aus werden durch Excenter
                              									die Stangen k der Ringschieber f bethätigt. Um den excentrischen Angriff der letzteren unschädlich zu
                              									machen, ist jeder Ringschieber mit einem Gegengewichte l versehen, so daſs die Stange h im
                              									Schwerpunkte angreift.
                           Man könnte annehmen, daſs die Entleerung der Cylinder, namentlich bei schnellerem
                              									Gange, nicht mit der erforderlichen Sicherheit zu erwarten ist, und sollte noch
                              									Wasser in einem Cylinder zurückbleiben, so müſste die Maschine unbedingt stehen
                              									bleiben. Die besprochene Maschine machte in der That auch nur 33 Spiele, während der
                              									Rechnung nach 44 als Grenze zu betrachten gewesen wären.
                           
                           Die mit dem beschriebenen Motor auf einem Gestelle aufgebaute Luftverdichtungspumpe
                              									besitzt 16 Pumpenstiefel, deren Kolben zu je vier und vier gekuppelt von einer
                              									vierfach gekröpften Welle bethätigt werden, welche von der Welle der
                              									Wassersäulenmaschine durch zwei gleich groſse Zahnräder mit gleicher Geschwindigkeit
                              									umgetrieben wird.
                           Donaldson hat auch eine der Wassersäulenmaschine sehr
                              									ähnliche Anordnung für Pumpen vorgeschlagen. In diesem Falle befindet sich das
                              									Einlaſsventil im Kolben, während als Auslaſsventil ein Ringschieber wie oben
                              									dient.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
