| Titel: | Neuerungen in der Herstellung der Thonwaaren. | 
| Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 214 | 
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                        Neuerungen in der Herstellung der
                           								Thonwaaren.
                        (Patentklasse 80. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								255 S. 504.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									15.
                        Neuerungen in der Herstellung der Thonwaaren.
                        
                     
                        
                           C. Schlickeysen in Berlin (Neuerungen an der Messerwelle
                              									und an dem Mundstücke von Thonschneidern * D. R. P. Nr. 28862 vom 28. November 1883)
                              									schlägt durch 13 Patentansprüche geschützte Aenderungen an Thonstrangpressen
                              									vor.
                           Die eine Neuerung bezieht sich auf den Abschluſs des von
                              									der Schraubenwelle durchbrochenen hinteren Bodens. Um die betreffende Oeffnung im
                              									Boden A (Fig. 4 Taf. 15) soll ein
                              									Ring C gelegt werden, welcher mit A fest verbunden ist. C
                              									ist mit ringförmigen Erhöhungen bezieh. Vertiefungen versehen, zu welchen die
                              									Vertiefungen bezieh. Erhöhungen des mit der Schraubenwelle B sich drehenden Ringes D genau passen. An
                              										D ist endlich ein Ring E befestigt, welcher sowohl den Ring C dicht
                              									umschlieſst, als auch ganz nahe an die Bodenplatte A
                              									herantritt. Der Ring E soll A genähert werden, sobald in Folge Abnutzung der Spalt zwischen E und A eine zu groſse
                              									Weite erhalten hat.
                           Eine Gruppe der Neuerungen bezweckt eine gründlichere Mischung, welche auf folgenden
                              									Wegen erreicht werden soll: Die Schraubenflügel F sind
                              									gegen die Achse der Schraube geneigt und zwar abwechselnd nach der einen oder
                              									anderen Seite. Schlickeysen erwartet von dieser
                              									Anordnung, daſs der Thon
                              									abwechselnd gegen die Trommel bezieh. gegen die Sehrauben welle gedrückt und
                              									hierdurch durchgreifender geknetet werde als bei Benutzung winkelrecht zur
                              									Schraubenachse stehender Schraubenflügel. – Eine noch weiter gehende Durchknetung
                              									des Thones wird durch die in Fig. 2 und 3 Taf. 15 veranschaulichte
                              									Einrichtung angestrebt: Nahe der einen der Zuführwalzen B streifen die vermöge des Doppelarmes D mit
                              									der Schraubenwelle C verbundenen Messer D1 vorüber und zerlegen
                              									so das von den Walzen B abgelieferte Thonband in
                              									einzelne Stücke. Feste Messer E vermitteln eine weitere
                              									Zertheilung und Mischung des Thones, worauf die Schraube F denselben in ihrer Achsenrichtung den Schraubenflügeln G zuschiebt. Der Durchmesser der Schraube F ist kleiner als derjenige der Flügel G, wegen Vorhandenseins der festen Messer E, welche an den Mantel A
                              									geschraubt sind.
                           Um den Zufluſs des Thones zum Mundstücke zu erleichtern, sind die dem Mundstücke
                              									zunächst gelegenen Messer über die Nabe N (Fig. 2 und 5) hinaus
                              									verlängert. Diese Messerverlängerungen H sind, behufs
                              									Verhütung allmählich sich verhärtender Ansammlungen vor dem Mundstücke entweder mit
                              									Messern M (Fig. 2) versehen, oder es
                              									sind, mit Hilfe der Nebenmesser J (Fig. 5), die Messer K und der Ring L an den
                              									Verlängerungen H befestigt.
                           Endlich bezieht sich das Patent auf Neuerungen an den Mundstücken. Es sollen insbesondere die aus schuppenartig über einander
                              									liegenden Blechen bestehenden Innenflächen herausnehmbar angeordnet werden, um die
                              									Spalten derselben leichter reinigen zu können. Die der Patentschrift beigegebenen
                              									Figuren sind undeutlich, weshalb deren Wiedergabe sich nicht lohnt,
                           F. A. Ahlquist in Karlskrona und W. Wallach
                              									in Lübeck (* D. R. P. Nr. 30019 vom 25.
                                 										Mai 1884) lassen bei ihrer Ziegelstreichmaschine den Thon mittels eines gewöhnlichen Thonschneiders
                              									entweder unmittelbar in untergeschobene Ziegelformen (Rahmen), oder zunächst in
                              									einen mit senkrecht verschiebbarem Kolben versehenen Vorraum drücken, aus welchem
                              									der erwähnte Kolben den Thon in die Ziegelformen schiebt. Die Durchbildung dieser
                              									mehrfach in Vorschlag gekommenen Verfahren läſst noch recht viel zu wünschen übrig,
                              									weshalb eine eingehendere Beschreibung der Maschinen unnöthig erscheint.
                           
                        
                     
                  
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