| Titel: | Dobson und Wood's Neuerungen an stehenden Baumwollöffnern. | 
| Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 304 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Dobson und Wood's Neuerungen an stehenden
                           								Baumwollöffnern.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									20.
                        Dobson und Wood's Baumwollöffner.
                        
                     
                        
                           Bei den auch nach seinem Constructeur Crighton benannten
                              									stehenden Baumwollöffnern, wo in einem kegelförmigen Roste eine mit dieser Form
                              									entsprechend immer gröſseren Schlägerscheiben versehene Welle in schnelle Drehung
                              									versetzt wird, hängt die Wirkung auf die eingebrachte Baumwolle ebenso wohl von der
                              									Weite der Rostöffnungen, als auch von der Entfernung der Schlägerspitzen von der
                              									Rostfläche ab.
                           
                           Es bedarf deshalb bei der nach einander folgenden Behandlung verschiedener
                              									Baumwollsorten eines Austausches des Rostes oder der Schlägerscheiben. Die Vornahme
                              									einer solchen Auswechselung nimmt jedoch immer lange Zeit in Anspruch und wird
                              									deshalb bei den von Dobson und Barlow in Bolton
                              									ausgeführten Crighton'schen Baumwollöffnern nach den
                              									Angaben von Dobson und Wood (vgl. Textile Manufacturer, 1884 S. 521)
                              									der Abstand der Schlägerspitzen von der Rostfläche der zu öffnenden Baumwolle
                              									entsprechend durch eine Verstellung der Schlägerwelle
                              									in der Senkrechten, also ohne Austausch von Theilen der Maschine herbeigeführt.
                           Zu diesem Zwecke läuft der Fuſszapfen Z der
                              									Schlägerwelle W, wie aus Fig. 12 und 13 Taf. 20 zu
                              									entnehmen ist, in einer Büchse B, welche von zwei
                              									Schrauben s getragen wird und in dem festen Tragstücke
                              										A gelagert ist. Die zwei Schrauben s besitzen als Schneckenräder R ausgebildete Muttern, welche gleichzeitig von einer auſserhalb des
                              									Maschinengestelles mit dem Handrade H versehenen Welle
                              									und den Schnecken N gedreht werden, wodurch die
                              									Schlägerwelle W gehoben und gesenkt wird. Die so
                              									ermöglichte Senkung der Schlägerwelle ist noch von Vortheil, wenn sich die Schläger
                              										T an ihren Spitzen durch den Gebrauch abgenutzt
                              									haben, da immer der erforderliche Abstand vom Roste K
                              									eingehalten werden kann.
                           Bei der bisherigen Schmierung des Fuſslagers kamen
                              									entweder bei ungenügender Oelzugabe bei der hohen Geschwindigkeit und wegen Drehung
                              									des stählernen Fuſszapfenendes auf den untergelegten glasharten Stahllinsen leicht
                              									groſse Erhitzungen und dadurch Veranlassungen zu Entzündungen der Baumwolle vor,
                              									oder aber es führt zu reichliches Einölen, welches wegen der Unzugänglichkeit des
                              									Lagers während des Ganges der Maschine nicht ordentlich nachgesehen werden kann, zur
                              									Verschwendung des Schmiermaterials. Bei der neuen Ausführung erhält der Fuſszapfen
                              										Z eine schraubengangförmige Spur, in welcher das
                              									aus dem als Behälter dienenden Tragstücke A durch
                              									Löcher in die Büchse B am Ende zutretende Oel in die
                              									Höhe befördert wird und dabei die ganze Lagerfläche der Büchse B ordentlich benetzt. Von oben kann das Oel dann durch
                              									einen kleinen Kanal wieder in den Behälter zurücklaufen. Der Behälter A ist durch Röhren mit einem auſsen am
                              									Maschinengestelle angebrachten Standrohre aus Glas verbunden, welches die Menge und
                              									Beschaffenheit des Oeles beobachten, und mit einem Ablaſshahne versehen, welcher das
                              									schlecht gewordene Oel abflieſsen und neues zugieſsen läſst.
                           Die dem Ballen entnommene Baumwolle gelangt nicht sofort wie bisher durch ein Rohr in
                              									den Trichterrost, sondern erst auf einem Lattentuche und durch zwei grobe
                              									Stachelcylinder zu einer Stachelwalze, welche die einzelnen Flocken erst etwas
                              									auflöst und lockert. Unter dieser Stachel walze ist ein Rost angeordnet, durch
                              									welchen ein Theil der Schalen und des Schmutzes der Baumwolle schon abgestreift
                              									wird. Der Baumwollöffner wird auch mit einer einfachen Schlagmaschine verbunden, so
                              									daſs man die geöffnete Baumwolle in Wattenform erhält, womit eine Verminderung der
                              									Feuersgefahr verknüpft ist, da Baumwolle in losem Zustand leichter Feuer fängt, als
                              									wenn sie zusammengepreſst oder verdichtet ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
