| Titel: | A. Wilke's Arbeitsmesser. | 
| Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 337 | 
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                        A. Wilke's Arbeitsmesser.
                        Mit Abbildung.
                        A. Wilke's Arbeitsmesser.
                        
                     
                        
                           Nachstehend ist ein zur Messung der durch eine Riemenleitung übertragenen Arbeit
                              									bestimmter Apparat (Transmissionsdynamometer) von A.
                                 										Wilke in Berlin dargestellt, durch welchen, ähnlich wie bei den Apparaten
                              									von W. P. Tatham bezieh. Ed.
                                    										Farcot (1883 248 * 394 bezieh. * 396) der
                              									Unterschied der Riemenspannungen im auf- und ablaufenden Riemen und damit die
                              									übertragene Umfangskraft unmittelbar gewogen werden soll.
                           Textabbildung Bd. 256, S. 337A, B und C sind drei auf
                              									festgelagerten Wellen sitzende Riemenscheiben und zwar ist A die treibende, B die getriebene und C eine Hilfsscheibe, Zwischen B und C sind drei weitere Scheiben a, b und c eingeschaltet,
                              									welche an einem um die Achse von A drehbaren Hebel H gelagert sind. Das Arbeitsvermögen wird von der
                              									Scheibe A zunächst auf eine Scheibe übertragen, welche
                              									auf der Achse von b festsitzt und dann von b durch den Riemen B der
                              									Scheibe B mitgetheilt; a,
                                 										c und C sind daher nur als Führungsrollen zu
                              									betrachten. Geschieht die Bewegung im Sinne der Pfeile, so muſs, abgesehen von den
                              									Arbeitsverlusten, der Unterschied der Spannungen S1
                              									– S2 gleich der an die
                              									Scheibe B abgegebenen Umfangskraft sein. Dieser
                              									Unterschied läſst sich in der angedeuteten Weise mittels einer an H angehängten Gewichtsschale abwägen. Ist G die am Hebel bei e
                              									angreifende Last, einschlieſslich des Eigengewichtes der Schale und des auf den
                              									Punkt e umgerechneten Hebelgewichtes, so muſs für den
                              									Gleichgewichtszustand der Kräfte am Hebel: (S1
                              									– S2) s = Gg sein.
                           
                           Die nicht unbedeutenden Arbeitsverluste, welche namentlich durch die Zapfenreibung
                              									der Scheiben a, b, c und C
                              									und durch die Steifigkeit des Riemens R bedingt sind,
                              									müſsten durch besondere Versuche ermittelt werden. Der Anwendung des Apparates steht
                              									hauptsächlich der Umstand entgegen, daſs die beiden Scheiben A und B eine passende Lage zu einander haben
                              									müssen und eine senkrecht unter B festgelagerte
                              									Hilfsscheibe C erforderlich ist.