| Titel: | Neuere Brenner mit Vorwärmung der Verbrennungsluft. | 
| Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 404 | 
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                        Neuere Brenner mit Vorwärmung der
                           									Verbrennungsluft.Vgl. Uebersicht der Gasbrenner 1884 251 * 363. *
                                 										453.
                           							
                        Patentklasse 26. Mit Abbildungen auf Tafel 25 und 27.
                        Neuere Brenner mit Vorwärmung der Verbrennungsluft.
                        
                     
                        
                           Die Lampe mit Wärmesammler von C. W. Siemens in London (* D. R. P. Zusatz Nr. 26164 vom 3. Juni 1883,
                              									vgl. 1882 244 * 442) besteht, wie aus Fig. 1 und 2 Taf. 25 zu entnehmen
                              									ist, aus dem Wärmesammler A und dem die aufgenommene
                              									Wärme nach dem Regenerator C leitenden Stabe B, welcher nicht mehr, wie früher, innerhalb der
                              									Flamme, sondern zur Seite derselben angebracht ist. Das Gas wird durch das
                              									Zuleitungsrohr D dem aus den kreisförmig angeordneten,
                              									in dem Regenerator C liegenden Röhren d gebildeten Brenner zugeführt und auf diesem seinem
                              									Wege in dem aus gelochten Scheiben bestehenden Regenerator vorgewärmt. Der aus
                              									Eisen, Kupfer oder Platin hergestellte Wärmesammler A
                              									wird von der darunter brennenden Flamme und den durchstreichenden
                              									Verbrennungsproducten derselben erhitzt. Die gesammelte Hitze theilt A dem aus Kupfer oder einem anderen geeigneten guten
                              									Wärmeleiter massiv hergestellten Stiele B mit, welcher
                              									seinerseits dieselbe dem Regenerator C übermittelt.
                              									Dieser Regenerator besteht aus einem Ringe H, in
                              									welchen der Stiel B eingeschraubt ist, und einer Reihe
                              									ringförmiger Platten oder Rippen F; um letztere herum
                              									sind mehrere Lagen Drahtgewebe K gewunden.
                           Der Brenner ist mit einem Luftdeflector E und einem
                              									Glascylinder S versehen, welcher sich unterhalb des
                              									Wärmesammlers A befindet und von diesem nach oben
                              									abgeschlossen ist. Auf letzterem sitzt, von drei Drähten oder Federn a gehalten, ein zweiter Glascylinder G. Der Wärmesammler A wird
                              									durch eine mit nichtleitendem Material bekleidete Hülse oder Kappe A1 von dem Cylinder G geschieden. An dieser Kappe sind auch die Federn a, welche den Cylinder G
                              									tragen, befestigt. Dieselbe verschlieſst gleichzeitig die Oeffnung zwischen dem
                              									Cylinder S und dem Wärmesammler A.
                           An Stelle des Cylinders S kann man auch eine Glasglocke
                              									wählen, wie in Fig.
                                 										3 und 4 Taf. 25 dargestellt ist. Diese Glocke umschlieſst alsdann sowohl den
                              									Wärmesammler A, als auch den Stiel B. Der Regenerator C,
                              									welcher in Fig.
                                 										3 angenommen ist, besteht aus einer Reihe paralleler, senkrechter Platten
                              									mit Vorsprüngen auf beiden Seiten. Hier ist der Regenerator von einem Mantel B aus Porzellan, Asbest o. dgl. umgeben; doch kann man
                              									auch die in Fig.
                                 										1 dargestellte Drahthülle K anwenden.
                           In Fig. 4 ist
                              									der Glascylinder G im Inneren der Glocke aufgehängt;
                              									doch kann man denselben auch von dem Wärmesammler A
                              									tragen lassen, wobei aber stets zu beachten ist, daſs dieser mit dem Cylinder G nicht in unmittelbare Berührung komme.
                           Wie die früher beschriebene Vorrichtung kann auch die vorliegende sowohl bei Gas-, als auch bei Oellampen o. dgl. Verwendung finden.
                           Bei den Doppelcylinderlampen von H. Studer
                              									in Paris (* D. R. P. Nr. 26284 vom 25.
                                 										März 1883) ist der Raum zwischen den beiden Glocken B und C (Fig. 8 und 9 Taf. 25) für die
                              									Zuführung der Verbrennungsluft zum Brenner A bestimmt.
                              									Der aus einem dünnen, wellenförmig gebogenen Blechstreifen hergestellte
                              									Wärmeaustauschapparat D
                              									ist in dem unten mit
                              									Löchern e versehenen Cylinder E derart eingesetzt, daſs die äuſseren Kanäle c desselben oben ein gewisses Stück nach auſsen frei bleiben, unten aber
                              									durch die Löcher e mit dem Raume zwischen den beiden
                              									Glocken in Verbindung stehen. Eine ringförmige Kappe F
                              									schlieſst den Kanalring D oben ab und verhindert
                              									zugleich ein Eindringen von Niederschlägen oder Windstöſsen in die Kanäle c. In den Ring D wird der
                              									unten geschlossene Cylinder G so eingehängt, daſs die
                              									inneren Kanäle d des Ringes D unten ein Stück nach innen frei bleiben. Durch Löcher g des Cylindermantels G
                              									treten die in den Kanälen d aufsteigenden
                              									Verbrennungsgase nach oben aus, während die Luft durch die Kanäle c nach unten zur Flamme gelangt.
                           J.
                                    											Schülke in Berlin (* D. R. P. Nr. 25938 vom 5. December 1882) will durch
                              									Anwendung groſser Flächen als Wärme leitende
                              									Scheidewände einen möglichst groſsen Temperaturaustausch zwischen Luft und
                              									Verbrennungsgasen herbeiführen. Zu diesem Zwecke steckt das Sternrohr a (Fig. 6 und 7 Taf. 25) in einem aus
                              									schlechten Wärmeleitern bestehenden Rohre b. Die Flamme
                              									ist in der kleinen Glasglocke d eingeschlossen, so daſs
                              									die Luft nur durch die Zwischenräume zwischen a und b und dann durch die kleine Glocke zur Flamme gelangen
                              									kann, indem sie die äuſseren Flächen des Sternrohres a
                              									bestreicht, während die Verbrennungsgase von der Flamme aus durch das Innere des
                              									Rohres a entweichen. Das Gas gelangt durch das Gasrohr
                              										c zum Brenner.
                           Bei dem Brenner Fig.
                                 										5 Taf. 25 befinden sich die Scheiben m in
                              									einem Hohlkörper g aus Eisenblech, dessen Theile so mit
                              									einander verbunden sind, daſs sie im Querschnitte ein wellenförmiges Rohr bilden,
                              									welches oben den Schornstein trägt. Ringe s und die
                              									Scheiben m sollen die absteigende Luft und absteigenden
                              									Verbrennungsgase möglichst gegen die heiſsen Wandungen g führen.
                           Nach ferneren Vorschlägen Schülke's (* D. R. P. Nr.
                              									28218 und Zusatz Nr. 29638 vom 15. September 1883 bezieh. 22. Februar 1884) sind die
                              									oberen Enden der äuſseren Falten bei z geschlossen
                              										(Fig. 15
                              									bis 17 Taf.
                              									25), die inneren bei x. Der Brenner ist mit Reflector
                              										d, Gaszuführungsrohr e, Glasglocke g und Abzugsschornstein h versehen. Die Verbrennungsgase steigen durch die
                              									inneren Falten nach oben, die Luft geht durch die äuſseren Falten nach unten zur
                              									Flamme. Am unteren Ende des Vorwärmers ist ein Raum n
                              									gebildet, von welchem aus die Verbrennungsgase sich in die einzelnen Kanäle
                              									gleichmäſsig vertheilen können. Es wird ferner der Abzug der Verbrennungsgase
                              									dadurch befördert, daſs in der Mitte des Vorwärmers in der Längenrichtung, wo die
                              									inneren Falten einander am nächsten gegenüber stehen, ein Raum v gebildet ist, welcher einen Theil der
                              									Verbrennungsgase sofort, ohne durch die Kanäle gegangen zu sein, entweichen läſst.
                              									Unmittelbar nach dem Anzünden ist nämlich der Vorwärmer kalt, wodurch sich die
                              									Verbrennungsgase, wenn sie durch die engen Falten gehen, bedeutend abkühlen, so daſs sie ihren
                              									Auftrieb verlieren, was ferner zur Folge hat, daſs der Luftzutritt zur Flamme zu
                              									mangelhaft wird und somit die Flamme ungenügend brennt, oder selbst erlischt. Dieser
                              									Uebelstand wird dadurch vermieden, daſs die Verbrennungsgase in dem Raume n sich vertheilen und auf geradem Wege nach oben durch
                              									die Falten sowie durch den Mittelraum v entweichen.
                              									Indem somit ein Theil der Verbrennungsgase durch v nach
                              									oben steigt, bleibt er so heiſs, daſs er den Auftrieb sowie den Luftzug lebhaft
                              									erhält. Die Vorwärmung entwickelt sich nach und nach immer mehr und steigen bei
                              									zunehmender Erhitzung der Kanäle die Verbrennungsgase im Verhältnisse auch nach und
                              									nach mehr durch die Falten, so daſs nach vollendeter Erhitzung der gröſste Theil
                              									durch dieselben strömt.
                           Bei Laternen ist der Brennkörper a (Fig.
                                 										11 bis 14 Taf. 25) mit einer beliebigen Anzahl Schnittbrenner versehen, durch
                              									deren schräge Flammenflächen (vgl. Fig. 13) und den
                              									entsprechenden Oeffnungen im Reflector e (Fig. 11) ein
                              									ruhiges Brennen der Flammen erzielt werden soll. Der Glascylinder b schlieſst sich an einen trichterförmigen Reflector
                              										d an, welcher mit b
                              									zusammen die Scheidewand zwischen Luft und Verbrennungsgasen unterhalb des
                              									Vorwärmers bildet. Die inneren Falten des Vorwärmers sind unten, auſserhalb des
                              									Raumes f, die äuſseren sind oben beim Trichter h gedichtet, um Luft und Verbrennungsgase getrennt zu
                              									halten. Der den Schornstein k umhüllende Cylinder v ist oben geschlossen und trägt Ringe i, unter denen sich in v
                              									Lochreihen befinden, durch welche die Verbrennungsgase entweichen bezieh. die Luft
                              									eintritt. Die Glasglocke c wird durch den Federring r gegen die untere Fläche des Vorwärmers gedrückt.
                           Das Gas gelangt durch das Rohr o zum Brenner und es wird
                              									entweder durch die Mitte des Vorwärmers zum Brenner geführt, oder (wie punktirt
                              									angedeutet) seitlich zwischen c und b hindurch. Vermöge des Schornsteines k entsteht bei angezündeter Flamme der erforderliche
                              									Zug. Die Verbrennungsgase steigen von der brennenden Flamme aus in den
                              									Vertheilungsraum f, von hier theils durch den
                              									Mittelraum des Vorwärmers l, theils durch die inneren
                              									Falten in den Schornstein und durch denselben, wie Pfeile angeben, unterhalb der
                              									Ringe i ins Freie; inzwischen tritt die Luft unter i in die Löcher v, geht in
                              									der Pfeilrichtung in den äuſseren Falten des Vorwärmers hinunter in die Glocke c zu den Flammen, auf welchem Wege sie sich erhitzt.
                              									Selbst bei Sturm soll die Flamme ruhig brennen, weil Eintritts- wie
                              									Austrittsöffnungen nahe an einander liegen und die Windstöſse, in gleicher Weise auf
                              									Eintritt wie Austritt wirkend, im Gleichgewichte gehalten werden, während der Zug in
                              									der Laterne ganz gleichmäſsig ohne Schwankungen bleibt. Auſserdem schützen noch die
                              									Ringe i, auch in gleicher Weise zu einander
                              									angeordnet.
                           Fig. 18 Taf.
                              									25 zeigt die Anwendung der Schülke'schen Einrichtung
                              									auf Argandbrenner,
                              									Fig. 10 für
                              										Erdöllampen.
                              									
                              									C. W.
                                    											Muchall in Wiesbaden (* D. R. P. Nr. 28132 vom 5. April 1883) beschreibt Regulirvorrichtungen, um Regenerativrundbrenner von
                              									auſsen zu stellen. Bekanntlich dient die bei gewöhnlichen Rundbrennern angebrachte
                              									Regulirschraube S (vgl. Fig. 21 Taf. 25) zum
                              									leichten und bequemen Stellen der Flamme. Die Drehung dieser Schraube wird durch den
                              									Hebel H bewirkt. Um dies auch bei den unten
                              									geschlossenen Regenerativrundbrennern zu ermöglichen, ist der Hebel H mit dem Verschluſsboden V verbunden und dieser drehbar eingerichtet.
                           Bei Fig. 22
                              									und 23 Taf.
                              									25 ist der Hebel H unmittelbar durch den
                              									Verschluſsboden geführt und in letzterem ein Schlitz angebracht, welcher durch einen
                              									entsprechenden Deckschieber D geschlossen wird.
                           Bei dem Regenerativrundbrenner von Muchall (* D. R. P. Nr. 29101 vom 9. September 1883),
                              									in welchem Luft und Gas selbstthätig angewärmt werden, besteht, wie Fig. 19 und 20 Taf. 25
                              									zeigen, der Verschluſsboden aus einem tragenden und einem Luft abschlieſsenden
                              									Theile; ersterer ist durchbrochen oder aus einem durch Arm oder Haken a befestigten Tragringe T
                              									gebildet, während der eigentliche Verschluſsboden V
                              									mittels der Mutter M o. dgl. auf dem Gewindekörper O festgehalten wird. Der obere Rand von F legt sich unter den Tragboden T und bildet so den Abschluſs für die Luft. Selbstredend kann V auch aus mehreren Theilen bestehen und auch oberhalb
                              									von T angeordnet, also hineingelegt werden.
                              									Gleichzeitig bietet diese Anordnung die Möglichkeit, den Grad der Erhitzung der Luft
                              									in der Lampe beliebig ermäſsigen zu können. Ist dies aus irgend einem Grunde
                              									erwünscht, so ist nur nöthig, die Mutter M etwas
                              									zurückzudrehen. Damit sinkt der Verschluſsboden V und
                              									es kann nun kalte Luft zwischen dem Rande von V und dem
                              									Tragboden T in die Lampe eintreten. Auf diese Weise
                              									kann man die Erwärmung nach Belieben regeln, mithin auch nach Bedarf die Lampe ganz
                              									mit warmer oder ganz mit kalter Luft speisen.
                           
                              (Schluſs folgt.)
                              
                           
                        
                     
                  
               
