| Titel: | J. Dickie's neues Wasserfahrzeug. | 
| Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 433 | 
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                        J. Dickie's neues Wasserfahrzeug.
                        Mit Abbildungen.
                        J. Dickie's neues Wasserfahrzeug.
                        
                     
                        
                           Schon mehrfach ist der Versuch gemacht worden, den Widerstand eines Schiffes dadurch
                              									zu verringern, daſs man demselben eine Form ertheilt, vermöge deren das ganze
                              									Fahrzeug, anstatt nach statischen Gesetzen zu schwimmen, bei rascher Fortbewegung
                              									gewissermaſsen aus dem Wasser herausgehoben wird und über die Oberfläche desselben
                              									hingleitet. Ein neuer Versuch zur Verwirklichung dieses Gedankens ist nach dem Marine Engineer bezieh. dem Scientific American Supplement, 1884 S. 7232 von J. Dickie in Leeds gemacht worden, dessen Fahrzeug umstehend in einfachen
                              									Linien seinem Prinzipe nach verdeutlicht ist.
                           Aus dem Längsschnitte und den Querschnitten I bis III ergibt sich, daſs der Boden
                              									dieses Schiffes durch 3mal zwei nach vorn hin ansteigende schiefe Ebenen gebildet
                              									wird, deren ersteres Paar in den eigenthümlich dreitheilig gestalteten Bug ausläuft,
                              									während die hinteren Paare in groſse nach unten sich verbreiternde und über Deck mit
                              									weiten Windfängen versehene Luftgänge hineinführen. Durch die Wirkung dieser
                              									schiefen Ebenen soll nun das Schiff bei rascher Fahrt sich heben, gleichzeitig aber
                              									auch durch die nach Meinung Dickie's zwischen dem
                              									Wasser und den schiefen Ebenen vom Buge aus bezieh. durch die Luftführungen mitgerissene Luft der
                              									Reibungswiderstand des Wassers am Schiffe beträchtlich herabgezogen werden. Die
                              									Fortbewegung des Schiffes geschieht durch zwei unter demselben befindliche Schrauben
                              									mit schräg liegenden Wellen. Seitlich des Schiffskörpers sind zwei wasserdichte
                              									Räume a vorhanden, welche sich hinten bedeutend
                              									verbreitern und eine Wirbelbildung durch die Schrauben und die Bewegung des Schiffes
                              									verhindern sollen.
                           Textabbildung Bd. 256, S. 434 Auſserdem soll der breite Bau dieses Fahrzeuges dem Rollen wirksam
                              									entgegen wirken und Gelegenheit geben, die Kajüten und sonstigen Räume in einer
                              									Gröſse einzubauen, wie es bei der gewöhnlichen Form der Schiffe unmöglich ist.