| Titel: | Klappenschränke mit allgemeinem Umschalter für städtische Telephonanlagen. | 
| Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 443 | 
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                        Klappenschränke mit allgemeinem Umschalter für
                           								städtische Telephonanlagen.
                        Mit Abbildungen.
                        Klappenschränke mit allgemeinem Umschalter.
                        
                     
                        
                           Mit der Zunahme der Zahl der Theilnehmer einer Stadt-Telephonanlage wachsen die
                              									Schwierigkeiten im Betriebe. Dies gilt ganz besonders von den sogen.
                              									Vermittelungsämtern. In diesen muſs dafür gesorgt werden, daſs die Herstellung der
                              									gewünschten Verbindungen zwischen den Leitungen von irgend zwei Theilnehmern in
                              									kürzester Frist bewirkt werden kann und daſs andererseits nach beendigtem Gespräche
                              									die benutzten Anschluſsleitungen ohne Zeitverlust wieder normal geschaltet und zur
                              									Aufnahme neuer Weckrufe bereit gestellt werden können. Zu diesem Behufe ist in den
                              									Vermittelungsämtern für jede angeschlossene Leitung ein Signalapparat und ein
                              									Umschalter vorhanden, mittels dessen die zugehörige Leitung in bequemer Weise mit
                              									einer anderen Leitung bezieh. mit dem Sprechapparate des Vermittelungsamtes
                              									verbunden werden kann. Bei den deutschen FernsprechanlagenUeber die Einrichtung der Umschalter für Telephonbetrieb in der Schweiz vgl.
                                    											1883 247 * 390. kommen dazu
                              									Klappenschränke zur Verwendung (vgl. 1883 248 * 327), in
                              									denen im Ruhezustande der metallische Zusammenhang der durch die Signalapparate
                              									geführten Anschluſsleitung durch eine federnde Klinke hergestellt wird, welche
                              									behufs Herstellung einer anderweitigen Verbindung mittels eines Metallstöpsels von
                              									ihrer die Verbindung der Leitung mit der Erde vermittelnden Unterlage abgehoben
                              									wird. Der mit einem isolirten Handgriffe versehene Stöpsel ist mit einer biegsamen
                              									Leitungsschnur verbunden, deren anderes Ende entweder mit einem zweiten Stöpsel
                              									versehen oder dauernd mit einem Hilfsapparate, z.B. mit einem Sprechapparate
                              									verbunden ist. Jeder Schrank nimmt 50 Leitungen auf und können, wenn die
                              									Theilnehmerzahl nicht über 100 beträgt, die Signalschränke derart neben einander
                              									aufgestellt werden, daſs selbst die am weitesten von einander entfernten der jeder
                              									Anschluſsleitung besonders zugehörigen Umschalter mittels einer biegsamen
                              									Leitungsschnur noch unmittelbar mit einander verbunden werden können.
                           Auch bei 200 Anschlüssen sind die Verbindungen in derselben einfachen Weise
                              									ausführbar, wenn auſser den zu jeder Leitung gehörigen Klinkenumschaltern neben
                              									jedem der zwei Paare von Signalschränken noch ein besonderer Ergänzungsumschalter
                              									aufgestellt wird. Eine solche bei der deutschen Reichs-Postverwaltung ausgeführte
                              									Anlage hat C. Elsasser in der Elektrotechnischen Zeitschrift, 1885 S. 19 beschrieben.
                           Bei derselben sind nach Fig. 1 neben den Schränken I
                              									und II, welche die Signalapparate s nebst den
                              									zugehörigen Umschaltern u für die Anschlüsse Nr. 1 bis
                              									50 bezieh. Nr. 51 bis 100 enthalten, noch zwei besondere Umschalter mit je 50 Klinken k aufgestellt. Ebensolche Klinkenumschalter befinden
                              									sich neben der die Signale und Umschalter für die Theilnehmerleitungen Nr. 101 bis
                              									150 bezieh. Nr. 151 bis 200 enthaltende Schrankgruppe III und IV. Wie in Fig. 1 für je eine Leitung der Schränke I bis IV
                              									dargestellt, sind die zu einer Schrankgruppe gehörigen Leitungen zunächst an die
                              									Klinkenumschalter k der anderen Schrankgruppe und von
                              									hier zu den Elektromagneten der zugehörigen Signalapparate s geführt. Der Beamte hat vor Herstellung jeder Verbindung nur darauf zu
                              									achten, daſs die verlangte, zur anderen von ihm nicht bedienten Sehrankgruppe
                              									gehörige Leitung nicht schon anderweitig besetzt ist, was er bei geeigneter
                              									Aufstellung der Signalschränke unschwer beurtheilen kann.
                           Fig. 1., Bd. 256, S. 444 Wird die Zahl der Theilnehmer noch gröſser, dann stöſst die eben
                              									angegebene Art der Leitungsführung auf Schwierigkeiten. Man hat dann die einzelnen
                              									Signalschränke durch eine dem voraussichtlichen Bedürfnisse entsprechende Zahl von
                              									Hilfsleitungen dauernd mit einander verbunden, welche beiderseits an
                              									Klinkenumschaltern endigen. Ist bei einer derartigen Einrichtung z.B. ein mit dem
                              									Signalschranke I verbundener Theilnehmer mit einem anderen Theilnehmer zu verbinden,
                              									dessen Leitung etwa zum Signalschranke VIII gehört, dann muſs der beim Schranke I
                              									beschäftigte Beamte durch mündliche oder schriftliche Anfrage bei dem den anderen
                              									Schrank bedienenden Beamten, oder durch Hinübergehen zu dem betreffenden Schranke
                              									sich davon Ueberzeugung verschaffen, ob die Leitung des verlangten Theilnehmers frei
                              									ist oder nicht. Im ersteren Falle, d.h. wenn die Leitung frei ist, verbindet der
                              									Beamte am Schranke I die Theilnehmerleitung mittels einer Leitungsschnur mit einer
                              									freien, zum Schranke VIII führenden Hilfsleitung und fordert den bei diesem Schranke
                              									beschäftigten Beamten auf, diese Hilfsleitung mit der gewünschten Theilnehmerleitung
                              									zu verbinden. Das gegenseitige Zurufen der Beamten bezieh. das häufige Hin- und
                              									Hergehen derselben im Amtszimmer erschwert den Betrieb ungemein; auſserdem ist in
                              									Folge der Betheiligung zweier Beamten bei einem groſsen Theile der überhaupt
                              									herzustellenden Verbindungen, zur Aufrechterhaltung eines ordnungsmäſsigen
                              									Betriebes, der Bedarf an Arbeitskräften ziemlich bedeutend.
                           Zur Beseitigung der letztgenannten Uebelstände und um gleichzeitig die Zahl der nach einem Punkte
                              									hinzuführenden Leitungsdrähte zu vermindern, kann man mehrere Vermittelungsämter in verschiedenen Stadtgegenden einrichten. Dies
                              									würde jedoch nur dann den Zweck vollkommen erfüllen, wenn diejenigen Theilnehmer,
                              									welche am häufigsten mit einander verkehren, an ein und dasselbe Vermittelungsamt
                              									angeschlossen werden könnten, was nur in wenigen Fällen ohne unverhältniſsmäſsig
                              									hohen Kostenaufwand ausführbar sein wird. Die Anlage und Benutzung einer gröſseren
                              									Zahl von Hilfsleitungen zwischen den verschiedenen Vermittelungsämtern, erschwert
                              									und vertheuert aber den Betrieb in ähnlicher Weise wie bei einem Vermittelungsamte
                              									mit einer sehr groſsen Zahl von Leitungen.
                           Elsasser bespricht dann a. a. O. – angeregt durch eine
                              									in der Lumière électrique, 1884 Bd. 14 * S. 18
                              									veröffentlichte, in Liverpool ausgeführte und auf 1000 Theilnehmer berechnete Anlage
                              									– eine ziemlich umständlichere Einrichtung, welche unter Aufstellung einer sehr
                              									groſsen Anzahl von Hilfsapparaten die unmittelbare Verbindung von je zwei beliebigen
                              									Leitungen aus 800 in dasselbe Vermittelungsamt eingeführten Anschluſsleitungen
                              									gestattet. Dazu sind die 800 Leitungen in 4 Gruppen zu je 200 abgetheilt und jeder
                              									Gruppe sind dann die nöthigen (600) Umschalter für die übrigen 600 Leitungen
                              									beigegeben und die nöthigen Untersuchungsapparate, mittels deren der die Gruppe
                              									bedienende Beamte, bevor er eine seiner 200 Leitungen mit einer der übrigen 600
                              									verbindet, sich überzeugen kann, ob diese letztere Leitung zur Zeit wirklich frei
                              									ist, oder ob dieselbe etwa bereits mit einer anderen Leitung in Verbindung
                              									steht.
                           Merklich einfacher ist die von der Western Electric
                                 										Company in Chicago, New-York und Boston unter dem Schütze einer Anzahl von
                              									amerikanischen Patenten gelieferte und 1883 auſser in Liverpool bereits auch in
                              									einer Anzahl anderer Städte ausgeführte Anordnung zur unmittelbaren Verbindung jeder
                              									Leitung irgend einer Gruppe mit jeder Leitung irgend einer anderen Gruppe. Auch hier
                              									wird jeder Leitungsgruppe (von 200 Leitungen) ein Ergänzungsumschalter beigefügt,
                              									welcher als Multiple Switch Board bezeichnet wird und
                              									am einfachsten wohl ein allgemeiner Umschalter genannt
                              									werden könnte.
                           Die Stöpsel dieser Umschalter sind so eingerichtet, daſs beim Einsetzen eines
                              									Stöpsels in eine Umschalteröffnung durch Abheben einer mit der Leitung verbundenen
                              									Klinke oder Feder von ihrem Contacte nicht nur die im Ruhezustande beim
                              									Vermittelungsamte bestehende Verbindung der betreffenden Leitung mit dem
                              									Klappen-Elektromagnete und der Erde aufgehoben und dafür die Leitung mit der
                              									Verbindungsschnur in Contact gebracht, sondern durch den Stöpsel auch eine
                              									Verbindung zwischen der Feder, also auch der Leitung und einem von den übrigen
                              									Theilen des Umschalters isolirten Metallstücke hergestellt wird. Dieses bei der
                              									gewählten Ausführung gewissermaſsen den Körper der Klinke bildende Metallstück könnte man
                              									sich im Anschlusse an gewisse deutsche Einrichtungen gleichzeitig als Einfassung des
                              									Stöpselloches denken und dann lieſse sich die ganze Anordnung durch Fig. 2 erläutern.
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 256, S. 446
                              
                           Sämmtliche Stöpsellocheinfassungen m sowie der zu ein und derselben Leitung L1 gehörigen Umschalter u in den verschiedenen Abtheilungen I bis IV eines Amtes sind leitend mit
                              									einander verbunden; im Ruhezustande stehen dieselben jedoch an keiner Stelle weder
                              									mit der Erde E, noch mit einem anderen Theile der
                              									Umschalter in Verbindung. Wird bei irgend einer Abtheilung die Leitung durch
                              									Einsetzen eines Stöpsels in das zugehörige Umschalterloch in Anspruch genommen, so
                              									wird auch die (eine leitende Verbindung der Stöpsellocheinfassungen unter einander
                              									herstellende) Nebenleitung l mit der Leitungsschnur und
                              									durch diese mit den Anschluſsleitungen in Verbindung gebracht. Wird darauf in irgend
                              									einer anderen Abtheilung ein Pol einer Batterie, deren anderer Pol an Erde liegt,
                              									mit der Stöpsellocheinfassung des zu der betreffenden Leitung gehörigen Umschalters
                              									in Berührung gebracht, dann wird dadurch, weil ja l
                              									jetzt mit einer der Leitungen (L1) in Verbindung steht, der Stromkreis geschlossen
                              									und ein in den von der Batterie ausgehenden Draht mit eingeschalteter Fernsprecher
                              									wird im Augenblicke der Berührung der Einfassung einen knackenden Ton geben; würde
                              									statt des Fernsprechers ein Galvanoskop eingeschaltet, dann würde die Nadel
                              									desselben aus ihrer Ruhelage abgelenkt werden. Der knackende Ton im Fernsprecher
                              									bezieh. die stattfindende Ablenkung der Galvanoskopnadel zeigt also an, daſs die
                              									Leitung benutzt ist. Diese Anordnung hat den nicht zu hoch anzuschlagenden
                              									Nachtheil, daſs bei stattfindender Untersuchung die die Leitung augenblicklich
                              									benutzenden Theilnehmer ebenfalls den knackenden Ton hören.
                           Fig. 3., Bd. 256, S. 446 Bei dieser Anordnung wird übrigens, wie auch aus Fig. 2 hervorgeht, beim Einstecken eines Stöpsels in irgend ein
                              									Umschalterloch, z.B. der Leitung L1, der in dieser Leitung L1 liegende Elektromagnet der Signalklappe
                              										s von der Leitung L1 abgeschaltet:, dafür wird aber ein in die
                              									Verbindungsschnur eingeschalteter Elektromagnet m (Fig. 3) einer anderen Signalklappe eingeschaltet. Die
                              									Verbindungsschnur besteht nämlich aus zwei Theilen; jeder Theil ist an dem einen Ende mit einem
                              									Stöpsel versehen, mit dem anderen Ende n1 bezieh. n2 aber an eine kleine Signaltaste T1 bezieh T2 geführt, welche
                              									durch Niederdrücken auf einen Contact c1 bezieh. c2 mit dem einen Pole einer Rufbatterie B in Verbindung gesetzt werden kann, deren zweiter Pol
                              									zur Erde E abgeleitet ist. Wird also ein Stöpsel in ein
                              									Umschalterloch eingesteckt, so kann mittels seiner Taste ein Rufstrom in die an der
                              									Klinke dieses Loches liegende Leitung gesendet werden. Beide Tastenkörper liegen
                              									ferner für gewöhnlich an ihren Ruhecontacten r1 und r2; die letzteren aber sind durch einen Draht d mit einander verbunden und in diesen ist der
                              									Elektromagnet m der Klappe eingeschaltet, während von
                              									demselben bei i auſserdem zugleich noch eine
                              									Zweigleitung iaE0 durch
                              									einen Fernsprecher F, ein Mikrophon M und eine Untersuchungsbatterie b zur Erde E0 geführt ist. Diese Zweigleitung soll unterbrochen
                              									werden, sobald die Unterhaltung in den zwei durch die beiden Stöpsel der
                              									Verbindungsschnur mit einander zu verbindenden Leitungen begonnen hat; daher ist in
                              									die Zweigleitung noch ein federnder Umschalterhebel u
                              									eingefügt, welcher nach Beginn der Unterhaltung durch Umdrehen eines Griffes für die
                              									Dauer der Unterhaltung frei gelassen wird und seinen Contact r, auf dem u bis dahin aufgedrückt war,
                              									verläſst. Für gewöhnlich liegt dagegen der Umschalter u
                              									auf dem Contacte v auf; wenn daher einer der Stöpsel in
                              									ein Umschalterloch eingesteckt wird, so wird die betreffende Leitung durch den
                              									Apparatsatz der Verbindungsschnur hindurch über i und
                              										a an Erde E0 gelegt; der betreffende Theilnehmer kann also mit
                              									dem Beamten des Vermittelungsamtes sprechen und ihm angeben, mit welcher anderen
                              									Leitung er verbunden zu werden wünscht. Der Beamte legt dann den zweiten Stöpsel der
                              									Schnur an die Einfassung des zu der verlangten Leitung gehörigen Loches in seinem
                              									Umschalter; knackt dabei sein Telephon F, so muſs die
                              									von dieser Einfassung weitergehende Nebenleitung l
                              										(Fig. 2) schon irgendwo durch einen eingesteckten
                              									Stöpsel mit der verlangten Leitung in Verbindung gebracht worden sein, d.h. die
                              									verlangte Leitung ist nicht frei; knackt das Telephon dagegen nicht, so ist l noch überall isolirt, die Leitung also frei und es
                              									darf daher die Verbindung durch Einstecken des Stöpsels hergestellt werden.
                           Trotz der so zahlreichen Drahtverbindungen in diesen Klappenschränken mit allgemeinem
                              									Umschalter sollen in denselben doch nur selten Fehler auftreten und überdies ist die
                              									Feststellung des Ortes des Fehlers eine ziemlich einfache. Es sind namentlich zwei
                              									Fehler in diesen Schränken beobachtet worden: 1) eine leitende Verbindung zwischen
                              									einer der mit der Leitung L verbundenen Feder k und dem als Körper der Klinke oder als Einfassung m des Stöpselloches auftretenden Metallstücke, welches
                              									mit der Nebenleitung l in Verbindung steht, und 2) eine
                              									Leitungsunterbrechung zwischen einer Feder oder Klinke k und der zugehörigen Auflage.
                           Ist irgendwo eine fehlerhafte Nebenschlieſsung zwischen der Leitung 
                              									L1 (Fig. 2) und der Nebenleitung l eingetreten, so bringt dieselbe die nämliche Erscheinung hervor wie das
                              									Einstecken eines Stöpsels in ein Loch; es wird also den Schein erwecken, als ob
                              									diese Leitung L1
                              									beständig besetzt wäre. Um den Ort des Fehlers aufzufinden, löst man zunächst die
                              									Leitung L1 von der nach
                              									dem Theilnehmer führenden Anschluſsleitung; dies erfolgt am zweckmäſsigsten im
                              									Blitzableiter, weil man da nicht eine Störung in den zahlreichen, an der Rückseite
                              									des Schrankes hinlaufenden Drähten herbeizuführen in Gefahr kommt; dann steckt man
                              									der Reihe nach – in Fig. 2 von IV nach I hin – einen
                              									Ebonitstöpsel in den Schränken in das zur Leitung L1 gehörige Loch. Die Leitung L1 liegt jetzt nur noch nach einer Seite
                              									hin, nämlich hinter der Signalklappe, an Erde und dieser Theil der Leitung ist
                              									ferner durch den eingesteckten Ebonitstöpsel, indem letzterer die Klinke von ihrer
                              									Unterlage abhob, von der Klinke und der Fortsetzung der Leitung getrennt. Wird also
                              									der Ebonitstöpsel in IV eingesetzt und die Prüfung durch Anhalten eines gewöhnlichen
                              									Stöpsels an eine der anderen Locheinfassungen m (Fig. 2) bewirkt so wird sich L1 noch als besetzt erweisen, falls der Fehler weiter nach I hin liegt, also auch
                              									durch den Ebonitstöpsel nicht unschädlich gemacht wurde; dagegen wird L1 sich als nicht besetzt erweisen, falls der Fehler, der
                              									Nebenschluſs zwischen l und L1 in der Klinke bei IV liegt. Im ersteren
                              									Falle rückt man mit dem Ebonitstöpsel nach III, II u.s.w. hin.
                           Der fragliche Nebenschluſs braucht aber nicht gerade zwischen m und der Klinke vorhanden zu sein, sondern er könnte sich auch zwischen
                              										m und der Unterlage der Klinke befinden. In diesem
                              									Falle ist es genau so, als ob der Fehler nicht bei dieser Klinke vorhanden wäre, bei
                              									welcher die Prüfung denselben vermuthen läſst, sondern bei der vorhergehenden, nach
                              									IV hin liegenden; man wird den Fehler also dort suchen müssen, wenn man bei der
                              									durch die Prüfung als fehlerhaft erkannten Klinke zwischen dieser und l eine Nebenschlieſsung nicht auffinden kann.
                           Eine Leitungsunterbrechung endlich zwischen der federnden Klinke und deren Unterlage
                              									kann leicht durch eine Verbiegung der Klinke herbeigeführt werden, z.B. wenn man die
                              									Contactstellen der Klinken durch in die Klinkenlöcher eingeschobene Feilen zu
                              									reinigen gestattet. Ist eine solche Unterbrechung vorhanden, so wird in dem
                              									zugehörigen Signalapparate s die Klappe nicht mehr
                              									abfallen. Wenn man nun einen mit der Rufbatterie B
                              										(Fig. 3) verbundenen Stöpsel der Reihe nach von
                              									IV nach I hin in die zu der betreffenden, versagenden Leitung gehörigen Löcher der
                              									verschiedenen Schränke einsteckt, so wird die Klappe fallen, sowie man über die
                              									Unterbrechungsstelle hinweg ist. Der Fehler ist also dann in der unmittelbar vorher
                              									liegenden Klappe zu suchen. Der hierbei zu benutzende Stöpsel hat indessen eine
                              									etwas abweichende Gestalt, da derselbe beim Einstecken die Klinke nicht von ihrer
                              									Unterlage abheben darf.