| Titel: | Neuere Brenner mit Vorwärmung der Verbrennungsluft. | 
| Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 449 | 
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                        Neuere Brenner mit Vorwärmung der
                           								Verbrennungsluft.
                        Patentklasse 26. Mit Abbildungen auf Tafel 25 und 27.
                        (Schluſs des Berichtes S. 404 d. Bd.)
                        Neuere Brenner mit Vorwärmung der Verbrennungsluft.
                        
                     
                        
                           Nach A. Gruis in Heilbronn (* D. R. P. Nr. 27493 vom 9.
                              									November 1883, Zusatz zu Nr. 19031) hat die aus Milchglas hergestellte kelchförmige,
                              									oben offene Lampenglocke A (Fig. 1 Taf. 27) unter
                              									einem Stutzen S, auf welchen der schwache Messingreifen
                              										a fest aufgezogen bezieh. aufgegypst ist. An a sind zwei Stifte angebracht, durch welche der Reifen
                              										a und die an demselben befestigte Glocke A mittels Bajonnetverschluſs in der mit dem
                              									Gaszuführungsrohre bezieh. dem Regulator E verbundenen
                              										Metall hülse c fest angebracht werden kann. Auf dem glatt
                              									abgeschliffenen Rande der Glocke A liegt frei der im
                              									Durchschnitte winkelförmige Messingring C, welcher in
                              									bestimmten Abständen an drei oder mehreren Stellen erhöhte Ansätze d hat. Auf letzteren ruht die aus hellem Glas
                              									angefertigte eicheiförmige, oben und unten offene, innere Glocke B, so daſs zwischen letzterer und dem Ringe C bezieh. der Glocke A ein
                              									freier Zwischenraum bleibt, durch welchen die atmosphärische Luft in der Richtung
                              									der eingezeichneten Pfeile streicht und erwärmt zur
                              									Flamme gelangen kann.
                           Nach J. A.
                                    											Eſsberger in München (* D. R. P. Nr. 28697 vom 12. Oktober 1883) ist der Brenner
                              									mit einer Glasglocke umgeben, um die Luft zu zwingen, durch die Generatorkammern zu
                              									gehen. Fig. 2
                              									und 3 Taf. 27
                              									zeigt eine Regenerativgaslampe, welche das Licht
                              									hauptsächlich seitlich wirft, während Fig. 4 eine solche Lampe
                              									darstellt, welche bestimmt ist, das Licht nach unten zu werfen; beide Lampen geben
                              									nach unten keinen Schatten. Das Gas geht durch die Kammer m in den Verbrennungsraum i. Die
                              									Verbrennungsluft tritt bei p in die Vorkammer g, durch die Oeffnungen q
                              									in die eigentliche Regeneratorkammer h und vermischt
                              									sich bei den Ausströmungsöffnungen r mit dem Gase, um
                              									im Flammenraume i zu verbrennen. Auſserdem ist aber die
                              									Einrichtung getroffen, der Flamme nach und nach einen inneren hochgradig erhitzten
                              									Luftstrom zuzuführen, um so die Lichtwirkung zu verstärken. In Fig. 3 wird dieser zweite
                              									Luftstrom zwischen der Gaskammer m und der Esse k durch v hinuntergesaugt
                              									und streicht dann durch den siebartig durchbrochenen Brennerkopfs allmählich in die
                              									Flamme; in Fig.
                                 										4 wird dieser Luftstrom aus der Regeneratorkammer h entnommen.
                           A. S. Bower in St. Neots und Th. Thorp
                              									in Whitefield (* D. R. P. Nr. 29326 vom
                                 										16. Januar 1884) wenden das Regenerativsystem auf Hängelampen in der durch Fig. 6 und 7 Taf. 27
                              									veranschaulichten Weise an. An das untere Ende des Gaszuführungsrohres G ist eine weitere Röhre a
                              									angeschlossen, welche mit dem ringförmigen Brenner b
                              									verbunden ist; dieser ist an seinem Umfange mit Löchern für den Austritt des Gases
                              									versehen. Die Röhren d des Regenerators werden durch
                              									Metallplatten w gehalten und von den
                              									Verbrennungsproducten auf ihrem Wege nach dem Abzugscylinder Z durchzogen. Die Röhre c trägt eine
                              									Siebplatte e, welche als Führung für die Röhre a dient und durch eine mit feuerfesten Stoffen
                              									bekleidete Flansche f gehalten wird. Die gelochte
                              									Platte g und die untere Platte w tragen Rippen o, welche in die Kammer i ragen; letztere steht mit dem oberen Theile von c in Verbindung, sowie bei h mit der äuſseren Atmosphäre. Die unten durchlochte innere Röhre k führt die Luft aus dem Regenerator d nach der unteren Seite des Brenners b, wo ein Deflector l die
                              									Luft veranlaſst, sich mit dem ausströmenden Gase zur Erzeugung einer hell
                              									leuchtenden Flamme zu vereinigen. Die Glasglocke A
                              									drückt gegen einen Ring n aus Asbest oder anderem
                              									feuerbeständigem Dichtungsmateriale und wird von dem diesen Ring tragenden Halter x gehalten, welcher seinerseits gegen den Deflector g drückt.
                           Bei der Stehlampe
                              									Fig. 5 Taf. 27
                              									besitzt die Röhre j am unteren Ende Oeffnungen, durch
                              									welche Luft eintritt. Zum Anzünden der Lampen bedarf es nur des Niederlassens der
                              									Glocke A. Wenn dann das Gas brennt, streichen die
                              									Verbrennungsproducte durch die Röhren des ersten Regenerators d nach dem Abzugscylinder Z, die äuſsere Luft aber tritt bei h in den
                              									zweiten Regenerator i ein und gelangt in Richtung der
                              									Pfeile durch die mittlere Röhre c abwärts in hoch
                              									erhitztem Zustande zur inneren Seite der Flamme. Die äuſsere oder untere Seite der
                              									Flamme erhält ebenfalls hoch erhitzte Luft zugeführt, einerseits aus dem Regenerator
                              										i aus welchem die Luft auch unmittelbar nach der
                              									Glocke A gelangt, und andererseits entweder von oben
                              									auf dem Wege hic, oder von unten durch die Löcher der
                              									Röhre j.
                           Die neuen Gasbrenner von Ch.
                                 										Westphal in Frankfurt a. M. (* D. R. P. Zusatz Nr. 27480 vom 23. Juni 1883,
                              									vgl. 1884 251 * 365) sind, wie Fig. 8 Taf. 27 zeigt,
                              									weniger einfach wie die vorhergehenden. Das Gas tritt durch das in der Kaminachse
                              									liegende Rohr A und die Zweigröhren a in die Gasheizkammer B,
                              									steigt hier um die eingesetzten Scheiben b abwärts,
                              									durch die Röhren c in den Sammelraum e und von hier durch die Vertheilungsröhren d nach dem Leuchtbrenner E. Ein Theil des Gases ist durch das dünne Rohr h nach dem Zündbrenner S geleitet. Derselbe
                              									bewirkt das Warm bleiben der Glasglocke C und
                              									verhindert so ein Zerspringen derselben beim Zünden des Leuchtbrenners;; dann aber erhält derselbe den ganzen Regenerator
                              									warm und erzeugt einen lebhaften Zug im Abzugsrohre I,
                              									durch dieses im Kamine und so in den Abzugskammern F,
                              									durch welche die Verbrennungsproducte der Leuchtflamme abziehen sollen. Hierdurch
                              									wird die in den Luftheizkammern H befindliche Luft
                              									nachgezogen und schon vor dem Zünden des Leuchtbrenners zu der Abwärtsbewegung nach
                              									dem Kaminhalse D veranlaſst. Oeffnet man den Gashahn,
                              									so muſs das dem Leuchtbrenner entströmende Gas der erregten Zugrichtung folgen,
                              									entzündet sich an der Zündflamme i und tritt durch den
                              									Kaminhals D in die Abzugskammern F in den Kamin K und von
                              									hier ins Freie. Auf ihrem Wege durch die Kammern F
                              									geben die Verbrennungsproducte den gröſsten Theil ihrer Wärme an die in
                              									entgegengesetzter Richtung strömende Luft und das nachströmende Gas ab. Bei
                              									zunehmendem Zuge tritt die zwischen dem Reflector T und
                              									der untersten Luftheizkammer befindliche Luft durch Löcher v in die Glocke C, um ein Ueberhitzen
                              									derselben zu verhüten. Eine Ergänzung der hier abgesaugten Luft findet durch die
                              									Röhren m statt und durch den ringförmigen Schieber W kann diese Luftzuführung geregelt werden.
                           
                        
                     
                  
               
