| Titel: | Neuere Apparate zum Schärfen und Schränken von Sägen. | 
| Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 487 | 
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                        Neuere Apparate zum Schärfen und Schränken von
                           								Sägen.
                        Patentklasse 38. Mit Abbildungen auf Tafel 29.
                        Neuere Apparate zum Schärfen und Schränken von Sägen.
                        
                     
                        
                           Bei dem selbstthätigen Schärfapparate von G. Chr. Schmidt in
                              										Offenbach a. M. (* D. R. P. Nr. 27687
                                 										vom 16. Oktober 1883) wird als schärfendes Werkzeug eine Schmirgelscheibe benutzt, welche mit der ebenen
                              									Randfläche die Zahnflächen bearbeitet, aber auch mit der Mantelfläche in die
                              									Zahnecken einschneidet. Damit nun, besonders bei kleinen Kreis- und Bandsägen, die
                              									Abrundung in den Ecken nicht zu groſs ausfällt, darf die Schmirgelscheibe höchstens
                              									ein Drittel so breit sein als die Sägezahnung. Im vorliegenden Falle sitzt die
                              									mittels Schnur angetriebene Schmirgelscheibenachse an einem Rahmen, welcher durch
                              									eine Curvenschleife derart bewegt wird, daſs die Schmirgelscheibe beim zweiten
                              									Niedergange immer um 120° gegen die erste Bewegungsrichtung verdreht wird; auf diese
                              									Weise wird erreicht, daſs bei einem Durchgange der unter der Scheibe in wagerechtem
                              									Sinne vorgeschobenen Säge immer beide Kanten desselben Zahnes sofort nach einander
                              									geschärft werden.
                           Der Vorschub des Sägeblattes wird durch eine Schaltklinke bewirkt, welche, von dem
                              									Hebedaumen einer unrunden Scheibe bethätigt, unmittelbar in die Sägezahnung
                              									eingreift. Unter der Schmirgelscheibe wird das Sägeblatt zwischen Backen
                              									eingeklemmt, welche durch eine Feder geschlossen und durch einen Hebedaumen für den
                              									Durchlaſs des Sägeblattes selbstthätig geöffnet werden.
                           Bei der Schärf- und Schränkmaschine für Bandsägen von
                              										Krumrein und Katz in Stuttgart (*
                              										D. R. P. Nr. 27222 vom 21. Oktober 1883) wird eine
                              										Feile zum Schärfen benutzt, während das Schränken
                              									durch Abbiegen der Zähne zwischen einen festen und einen losen, entsprechend
                              									geformten Backen erfolgt. Zur Ausführung beider Arbeiten wird die Bandsäge c (Fig. 2 Taf. 29) um zwei
                              									Holzrollen geschlungen, welche auf der Stange a in dem
                              									entsprechenden Abstande festgespannt werden. Das Blatt c wird in eine Kluppe k eingespannt, deren
                              									Backenabstand durch Schrauben d geregelt wird;
                              									gehärtete Stahlrollen e dienen als Rückenführung
                              									bezieh. Widerlager.
                           Die gerade Feile ist durch Schraube i im Feilenhalter
                              										t befestigt, welcher mit dem Feilschlitten l verbunden ist; letzterer wird durch die vom Handrade
                              										H bethätigte Scheibe m
                              									bewegt, deren Zapfen n mittels eines Gleitstückes n1 in eine wagerechte
                              									Nuth des Feilschlittens eingreift, so daſs dieser bei jeder Umdrehung der Scheibe
                              									auf und nieder bewegt wird.
                           An dem unteren Theile des Feilschlittens ist ein um den Bolzen b drehbarer Hebel o
                              									angebracht, welcher durch eine quer durch die Scheibe m
                              									gehende Rolle p bei jeder Umdrehung vorwärts gedrückt
                              									wird und den Feilenhalter t, der mit dem Hebel o mittels eines Zapfens verbunden ist, zurückschiebt
                              									bezieh. aus dem Zahne des Sägeblattes hebt und in den folgenden treten läſst; dies
                              									geschieht erst dann, wenn die Feile eine Strecke aufwärts gegangen ist und den Grat
                              									abgestrichen hat, welchen das Blatt beim Abwärtsfeilen erhielt. Die Spiralfedern q zwischen dem Feilenhalter t und Feilschlitten haben den Zweck, die Feile, nachdem sie ausgehoben
                              									wurde, wieder vorzudrücken, um den Nachdruck auf das Blatt zu legen, welchen beim
                              									gewöhnlichen Feilen die Hand ausübt.
                           Das Feilen und Aussetzen des Blattes, sowie die Vorwärtsbewegung geschieht derart,
                              									daſs auf eine Umdrehung des Handrades H ein Zahn
                              									gefeilt, nach links ausgesetzt und vorwärts geschaltet wird; bei der nächsten
                              									Umdrehung wird der rechte Zahn ausgesetzt u.s.w.
                           Der Vorschub des Sägeblattes erfolgt von der Scheibe m
                              									aus, auf welcher eine Rolle r sich auf einem Zapfen
                              									bewegt und bei jeder Umdrehung des Handrades die Vorschubhebel s, s1 mit der Klinke
                              										f des Sägeblattes in Bewegung setzt und so die
                              									Verschiebung des Blattes bewerkstelligt. Die Vorschubklinke f ist durch die Stellschraube v, welche auf
                              									die Hebel wirkt, beliebig nach der wechselnden Theilung der Sägeblätter verstellbar.
                              									Der Schränkschlitten w wird durch ein Excenter x gesteuert, welches auf der verlängerten Achse des
                              									Uebersetzungsrades U sitzt. Der Schränkschlitten,
                              									dessen Backenlager z wegen Veränderung der Zahntheilung
                              									verstellbar ist, wird in dem Seitentheile g des
                              									Feilschlittenlagers geführt. Der feste Schränkbacken z1 ist durch Schrauben verstellbar.
                           Auch die Schärf- und Schränkmaschine von Fr. Peterson
                              									und Adolf
                                    											Rolund in Kopenhagen (* D. R. P. Nr. 30432 vom 24. Mai 1884) arbeitet mit einer hin
                              									und her geschobenen Feile, während die geschärften
                              									Zähne gleichzeitig von zwei Seiten gefaſst und abgebogen werden.
                           Das zu schärfende Sägeblatt ruht auf einem gabelförmigen Träger G (Fig. 3 und 4 Taf. 29), welcher
                              									mittels Stellschraube u gehoben oder gesenkt werden
                              									kann. Die seitliche Führung erhält das Blatt in zwei geschlitzten Backen K, welche fest auf der Grundplatte aufgeschraubt sind,
                              									und zwar im ersteren durch zwei senkrecht stehende, im zweiten durch einen
                              									wagerechten Keil s (Fig. 3), der mittels einer
                              									Stellschraube y und eines in dem Keile befindlichen
                              									länglichen Schlitzes je nach der Dicke des Sägeblattes in einer bestimmten Stellung
                              									befestigt werden kann. Die zum Schärfen der Zähne der Säge dienende Feile F ist zwischen die beiden Schlitten A und B eingespannt,
                              									welche durch den Bolzen d mit einander verbunden sind
                              									und durch eine Zugstange c mittels der auf der
                              									Hauptwelle a sitzenden Kurbel b hin und her bewegt werden. Beim Hingange schärft die Feile, während sie
                              									beim Rückgange von der Säge so weit abgehoben wird, daſs diese ihren Vorschub
                              									vollziehen kann. Das Abheben der Säge erfolgt durch Hebung der Schlittenführung S um den Gelenkpunkt r am
                              									Ständer p1. Das andere
                              									Ende dieser Führung wird mit einem Gleitstücke M in dem
                              									gabelförmigen Ständer p senkrecht geführt. Das
                              									Gleitstück M kann sich in der Aussparung der Führung
                              										S verschieben und ist mit einem schrägen Schlitze
                              									versehen, durch welchen der am Ständer p sitzende
                              									Bolzen q greift. Mit dem Stücke M ist eine flache Schiene l verbunden, welche
                              									am entgegengesetzten Ende umgebogen ist. Der Schlitten A stöſst,
                              									wenn derselbe seine äuſserste Lage rechts einnimmt, gegen den Winkel der Schiene l und zieht diese, sowie das angeschraubte Gleitstück
                              										M mit sich. In Folge des schrägen Schlitzes wird
                              									somit das Stück M und mit diesem auch das damit
                              									verbundene Ende der Führung S gehoben. Die Feile ist
                              									nun auſser Eingriff und bleibt auch beim Rückgange der Schlitten A und B so lange in dieser
                              									gehobenen Stellung, bis A das Gleitstück M zurückdrückt.
                           Während die Feile gehoben ist, erfolgt der Vorschub des Sägeblattes um die
                              									Zahntheilung mittels des in dem Schlitten A befestigten
                              									Keilschubzapfens t; derselbe liegt unterhalb der Feile
                              										F und ist so geformt, daſs seine senkrechte Seite
                              									eine kurze Strecke mit der senkrechten Seite der Feile parallel ist, während das
                              									vordere, nach der Spitze zu laufende Ende mit Rücksicht auf die Richtung der Feile
                              									keilförmig gestaltet ist. Je nach der Zahntheilung der Säge ist dieser Zapfen t auszuwechseln.
                           Seitlich von dem geschlitzten Backen K sitzen die beiden
                              									Schränkhämmer h auf den beiden Hammerträgern m, welche mit Zapfen zur Aufnahme der Scheiben und
                              									Muttern u versehen sind. Die Druckhebel k sitzen drehbar und verschiebbar auf den die beiden
                              									Seitenwangen f verbindenden Bolzen. Dadurch ist
                              									ermöglicht, die Stellung der Hämmer entsprechend der Zahntheilung der Säge zu
                              									verändern. Die Hämmer h werden mittels der beiden in
                              									Keillöchern des Backens K hin und her verschiebbaren
                              									Flachkeile n, die durch Stellschrauben x festgestellt werden können, gehalten. Die
                              									Seitenwangen f bilden einen senkrecht beweglichen
                              									Rahmen und werden durch einen wagerecht verschiebbaren, aus zwei bei z geschlitzten Schienen g
                              									und Querbolzen gebildeten Rahmen auf und ab bewegt, wenn der Rahmen g mittels der Zugstange c1 hin und her verschoben wird. Diese
                              									Bewegung geht von einem Zahnrade aus, das einen Kurbelzapfen trägt und sich auf
                              									einem in der Grundplatte der Maschine befestigten Bolzen drehen kann. Der Antrieb
                              									des Zahnrades geschieht von der Hauptwelle aus durch ein zweites Zahnrad, welches
                              									halb so groſs ist. Die Schärfvorrichtung geht also doppelt so schnell wie die
                              									Schränkvorrichtung, so daſs stets 2 Zähne auf einmal – der eine Zahn jedoch nach
                              									links, der andere Zahn nach rechts – abgebogen werden.
                           Bei dem Schränkapparate von A. Fuchs in
                              										Cannstatt (* D. R. P. Nr. 26321 vom
                                 										1. August 1883) spannt man das Sägeblatt verschiebbar zwischen die Backen
                              										a (Fig. 5 und 6 Taf. 29), regelt die
                              									Höhe durch die drei Auflageschrauben m, steckt bei
                              									abgehobenem Deckel d das Schränkrädchen b mit demjenigen Ausschnitte b1, welcher zur Zahnweite paſst, nach
                              									unten auf den Zapfen des Bockes a, schraubt den Deckel
                              										d wieder fest, regelt durch die Anschlagschrauben
                              										h den beabsichtigten Schränkungsgrad, durch die
                              									Schraube g den Vorschub des Sägeblattes (gleich der
                              									Zahnlänge) und bewegt nun den Hebel c hin und her. Auf
                              									der ersten Hälfte der Schwingung wird durch den keilförmigen Schubzahn i und den um f drehbaren
                              									Hebel ke ein neuer Zahn vorgeschoben, wobei sich die
                              									Schaltklinke l in e auf
                              									und ab schiebt; auf der zweiten Schwingungshälfte erfolgt die Schränkung.
                           Im Anschlusse an die beschriebenen Schränkmaschinen sind noch zwei neuere Schränkzangen zu erwähnen.
                           Die in Fig. 7
                              									und 8 Taf. 29
                              									dargestellte Schränkzange von Fr. Lesser in
                              										Dessau (* D. R. P. Nr. 26323 vom 21.
                                 										September 1883) erhält am Kopfende des Schenkels A zwei Auflageflächen a und a1, welche zusammen
                              									einen stumpfen Winkel bilden, wogegen der Schenkel B
                              									den Flächen gegenüber eine Nase b besitzt. Wird der zu
                              									schränkende Zahn in das Zangenmaul eingebracht, so legt er sich zunächst auf die
                              									äuſsersten Kanten von a und a1 hohl auf. Durch Zusammendrücken der
                              									Schenkel A und B nähert
                              									sich die Nase b der vertieften Fläche aa1 und der Sägezahn,
                              									dieser Bewegung nachgebend, wird abgebogen. Die Weite der Schränkung wird durch die
                              									Schraube C geregelt. Um auch möglichst kleine Zähne mit
                              									ein und derselben Zange schränken zu können, ohne die nebenstehenden zu berühren,
                              									sind die Auflageflächen nach der Mitte zu und die Nase nach vorn zu etwas verjüngt
                              									hergestellt.
                           Während diese Zange keine Veränderung des Schränkungswinkels gestattet, ist dies bei
                              									der in Fig. 1
                              									Taf. 29 dargestellten Construction von H. A. Hansen in
                              										Christiania (* D. R. P. Nr. 30433 vom
                                 										7. Juni 1884) ermöglicht. Der Winkel i ist
                              									an dem Schenkel a verschiebbar und mittels Schraube l feststellbar; sein unteres Ende i1 legt sich beim
                              									Schränken als Stützpunkt gegen das Sägeblatt S. Die
                              									Verschiebbarkeit dieses Winkels i ermöglicht, die
                              									Entfernung des Stützpunktes i1 von den beiden Stiften e und d zu verringern oder zu vergröſsern, wodurch eine
                              									gröſsere bezieh. kleinere Schränkung des Sägezahnes erzielt wird. Desgleichen kann
                              									das winkelförmige Stützblech h, den verschiedenen
                              									Zahnlängen entsprechend, an dem Schenkel a mittels
                              									Schraube f ein- und festgestellt werden.
                           Eine an dem Schenkelgriffe b befestigte Blattfeder m, welche sich gegen den Schenkelgriff a legt, bringt die Zange nach dem Zusammendrücken
                              									wieder in ihre ursprüngliche Lage. Mittels der Stellschraube n bewerkstelligt man die Einstellung der Zange nach der Dicke des zu
                              									schränkenden Sägeblattes.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
