| Titel: | Zur Verwendung des Leuchtgases zu Heiz- und Kochzwecken. | 
| Autor: | K. H. | 
| Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 534 | 
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                        Zur Verwendung des Leuchtgases zu Heiz- und
                           								Kochzwecken.
                        Patentklasse 26 und 36. Mit
                           								Abbildungen.
                        Leuchtgas zu Heiz- und Kochzwecken.
                        
                     
                        
                           Die letzten Jahre haben nur wenige Neuerungen an Gasheiz- und Kochapparaten gebracht;
                              									über die hauptsächlichsten sei in Nachfolgendem berichtet.
                           J. G.
                                    											Dupuy in Cauderan (* D. R. P. Kl. 26 Nr. 27906 vom 5. December 1883) hat für Gaskochapparate eine Einrichtung angegeben, welche
                              									selbstthätig einen fast vollständigen Abschluſs der Gaszuleitung bewirken soll,
                              									sobald das Kochgefäſs von dem Apparate abgenommen wird. Hierzu ist an letzterem ein
                              									Hebel angebracht, dessen einer Arm unter die Stange eines in die Leitung
                              									eingeschalteten Ventiles greift und dieses hebt, sobald der andere aufwärts gebogene
                              									Arm von dem aufgesetzten Kochgefäſse niedergedrückt wird. Wird das Kochgefäſs
                              									abgehoben, so geht der Hebel in Folge des belasteten ersterwähnten Armes zurück und
                              									das durch eine kleine Feder belastete Ventil schlieſst die Gaszuleitung fast
                              									vollständig ab, so daſs die Flamme an der Krone des Brenners fast unsichtbar weiter
                              									brennt, bis durch erneuertes Aufsetzen des Kochgefäſses das sich wieder öffnende
                              									Ventil den Gaszutritt vollständig freilegt.
                           Um eine selbstthätige Schlieſsung der Gaszuleitung zu erzielen, sobald in einem Gasofen die Flamme zufällig erlöscht, verbindet J. W.
                                    											Plunkett in Dustall Priory, England
                              									(* D. R. P. Kl. 26 Nr. 24560 vom 31. Januar 1883) mit dem
                              									Gashahne durch Hebelwerk eine Stange, welche über den Flammen derart angebracht ist,
                              									daſs ihre in Folge der Erwärmung entstehende Ausdehnung auf das Hebelwerk nicht
                              									einwirkt, wogegen die darauf erfolgende Verkürzung der Stange, sobald die Gasflammen
                              									erlöschen und die Stange sich abkühlt, durch Vermittlung des Hebelwerkes den Gashahn
                              									schlieſst. Soll dann die Entzündung wieder erfolgen, so muſs der Hahn von Hand
                              									wieder geöffnet werden.
                           Die Neuerungen an Gasheizöfen, welche von Rob.
                                    											Kutscher in Leipzig (* D. R. P. Kl. 36 Nr. 23333 vom 28. December 1882 und Zusatz * Nr.
                                 										27132 vom 20. November 1883) angegeben wurden, bezwecken, die Wärme der
                              									Verbrennungsproducte durch Anordnung groſser Heizflächen möglichst auszunutzen;
                              									letztere sind, wie Fig. 1 zeigt, durch den über dem
                              									Brenner liegenden Röhrenrost B und die geneigten Röhren
                              										A gebildet; ersterer nimmt einen Theil der Hitze
                              									der Verbrennungsgase auf und gibt sie wieder an den Heizraum durch Ausstrahlung ab, um
                              									so die Heizröhre A, durch welche die Zimmerluft
                              									streicht, vor dem Erglühen zu schützen. Für Kochöfen
                              									wird über den Brennern die Bratröhre angeordnet; unter oder über dieser kann dann
                              									auch ein Röhrenrost angebracht werden, der in diesem Falle jedoch zweckmäſsig eine
                              									Schlange bildet, durch welche Wasser von einem Behälter aus geleitet wird, um so
                              									erwärmt für weitere Verwendung zu häuslichen Zwecken zu dienen. Im Zusatz-patente
                              									gibt Kutscher noch die Anordnung einer lothrechten
                              									Röhre an, welche neben dem Gasofen steht und eine weitere Vergröſserung der
                              									Heizfläche bilden soll, indem die Verbrennungsgase, ehe sie nach dem Schornsteine
                              									entweichen, vorher durch diese Röhre streichen müssen und zwar, vermöge einer in
                              									derselben angebrachten Zunge gezwungen, zuerst abwärts und dann wieder aufwärts. Es
                              									ist ferner eine Kuppelung der Achse des Gashahnes und derjenigen einer im
                              									Abzugsrohre angeordneten Drosselklappe mittels des Hebelwerkes C bewirkt, wodurch bei einer Verminderung oder
                              									Vergröſserung des Gaszutrittes gleichzeitig der Abzug der Verbrennungsproducte nach
                              									dem Schornsteine verengt bezieh. erweitert wird; es soll hiermit eine Regelung der
                              									Wärmeabgabe erzielt werden.
                           Fig. 1., Bd. 256, S. 535A. H.
                                    											Hearington in London (* D. R. P. Kl. 36 Nr. 22581 vom 6. Juni 1882) läſst das Gas-
                              									und Luftgemisch in einem Rohre verbrennen, welches an einem Ende mit der Luft- und
                              									Gaszuführung versehen und am anderen Ende geschlossen ist. Dieses Rohr ist von einer
                              									zweiten Röhre umgeben und der Zwischenraum mit Wasser gefüllt; ebenso sind auch die
                              									Kanäle des Gashahnes, welcher unmittelbar hinter der Luftzuführung angeschlossen
                              									ist, mit Wasserräumen umgeben. Diese Wasserumhüllung soll verhüten, daſs die bei der
                              									Verbrennung entstehende Hitze das Brennerrohr und den Hahn angreift. Von dem
                              									Innenrohre führen kleine Röhrchen durch die Wasserumhüllung; durch dieselben ziehen
                              									die brennenden Gase in den Heizraum des Ofens bezieh. des Kochherdes. Bei Verwendung
                              									dieser Brennröhren für Gasöfen sollen einige solcher Röhren lothrecht neben einander
                              									im Ofenraume aufgestellt werden; bei Kochherden dagegen sind solche Röhren je nach
                              									Bedarf unter den Bratröhren und der Kochplatte anzubringen. Die sämmtlichen
                              									erwähnten Wasserräume stehen mit einander in Verbindung und das Wasser läuft durch
                              									dieselben von Gefäſsen aus, welchen dann zu häuslichen Zwecken das erhitzte Wasser
                              									entnommen werden kann.
                           Der Gasofen von Fr. L. Herrmann in
                              										Wien (* D. R. P. Kl. 36 Nr. 22594 vom
                                 										24. November 1882) besteht aus einem oder mehreren Cylindern, in welchen die Brenner
                              									angeordnet sind, und aus einem oder mehreren Cylindern, welche von den
                              									Verbrennungsproducten durchzogen werden. Diese Röhren sind lothrecht zwischen zwei
                              									Sammelkästen angebracht, so daſs die Verbrennungsgase zuerst in den erstgenannten
                              									Röhren aufwärts nach dem oberen Kasten steigen, aus diesem abwärts durch die anderen
                              									Röhren nach dem unteren Kasten ziehen, auf welchem Wege ein Niederschlagen des in
                              									den Verbrennungsproducten enthaltenen Wasserdampfes und der Schwefligsäure
                              									stattfinden soll. Es ist deshalb angegeben, daſs der Ofen keinen Abzug nach einem
                              									Schornsteine braucht; die niedergeschlagene Flüssigkeit soll sich im unteren Kasten
                              									sammeln und aus diesem in ein untergestelltes Gefäſsabflieſsen. Abgesehen davon,
                              									daſs die in dem Niederschlage enthaltene Schwefelsäure die Ofenröhren, namentlich
                              									wenn sie aus Schmiedeisen hergestellt sind, angreift (vgl. F. Fischer 1883 249 380), und vorausgesetzt,
                              									daſs sämmtliche Schwefligsäure sich verflüssigt, wird doch sämmtliche in den
                              									Verbrennungsproducten enthaltene Kohlensäure in das zu heizende Zimmer gelangen,
                              									was, wenn auch die Kohlensäure in den hier sich entwickelnden Mengen nicht gerade
                              									gesundheitsgefährlich ist, jedenfalls vom hygienischen Standpunkte aus zu vermeiden
                              									ist. Hierzu kommt noch, daſs die Verbrennung des Leuchtgases kaum eine vollständige
                              									sein wird, so daſs auch durch die unverbrannten Gase eine Verunreinigung der
                              									Zimmerluft eintreten muſs. Somit sind Gasöfen, welche nicht mit einem Schornsteine
                              									verbunden sind, für Wohnräume nicht zu empfehlen und dürften höchstens zur Heizung
                              									von Vorplätzen, Treppenhäusern, Lagerräumen u. dgl. verwendet werden. Bei dem
                              									Gasofen von Herrmann führen Röhren durch die Kasten und
                              									Heizröhren des Ofens, um die Raumluft zur besseren Wärmeaufnahme auch durch den Ofen
                              									zu leiten; das letztere ist ebenso bei den Oefen von Adams bezieh. von Schulz und Sackur (vgl.
                              									1883 249 * 378. 250 35) der Fall und dürften diese Oefen
                              									den Herrmann'schen vorzuziehen sein, da sie mit einer
                              									Ableitung der Verbrennungsproducte nach dem Schornsteine versehen sind.
                           Fig. 2., Bd. 256, S. 536 Eine vollkommene Verbrennung und damit eine hohe Nutz Wirkung, wenn die
                              									nothwendigen Heizflächen angeordnet sind, kann nur erreicht werden, wenn bei der
                              									Verbrennung weder Luftmangel, noch Luftüberschuſs herrscht. Um dies zu erreichen,
                              									läſst J. G. Wobbe in Troppau, wie in Fig. 2 verdeutlicht istVgl. J. G. Wobbe: Die Verwendung des Gases zum
                                       												Kochen, Heizen und in der Industrie. Mit 56 Abbildungen bewährter
                                    											Apparate u.s.w. Preis 3 M. (Selbstverlag.), die Flammen seiner
                              										Heizbrenner (vgl. 1883 249 * 376) in die etwas ausgebogene Mündung c
                              									je eines Rohres von 50mm Weite derart
                              									hineinbrennen, daſs die Flamme die innere Rohrwandung bestreicht, so daſs keine Luft neben
                              									der Flamme vorbei in das Rohr gelangen kann, sondern die Luft erst durch die Flammen
                              									ziehen muſs; dieser Luftzug wird aber durch eine in das nach dem Schornsteine
                              									führende Abzugsrohr eingeschaltete Drosselklappe d
                              									geregelt, indem dieselbe so eingestellt ist, daſs die Flamme gerade noch in das Rohr
                              									hineingezogen wird. Die Heizröhren sind bogenförmig und stehen entweder in einem
                              									Kreise oder, wenn der Heizapparat in Kaminform angeordnet wird, in einer Reihe neben
                              									einander. Im ersteren Falle brennen die Flammen in die inneren Enden der Röhren, die
                              									äuſseren Schenkel sind tiefer geführt und münden in einen ringförmigen Sammelkasten
                              										f, an welchen das Abzugsrohr sich anschlieſst. Die
                              									Zimmerluft wird durch mehrere trichterförmige Blechringe e gegen die Heizröhren geleitet und verhindern diese Ringe, daſs die
                              									bereits erwärmte Luft an den Rohrwandungen weiter vorbeistreicht Das sich bildende
                              									Niederschlagswasser flieſst aus dem Ringe f ab. Wobbe gibt an, daſs 1cbm verbranntes Steinkohlengas 44l
                              									Niederschlagswasser ergibt und die Heizgase mit 26° in den Schornstein ziehen, wobei
                              									jeder Brenner mit 95l Gasverbrauch brannte und die
                              									Temperatur des Zimmers 18° betrug. Diese Anordnung ist insofern nicht vortheilhaft,
                              									als ein gut ziehender Schornstein erforderlich ist und
                              									die Mündung c leicht überhitzt wird.
                           Der Regenerativ-Gaskocher von J.
                                 										G. Wobbe (* D. R. P. Nr. 23949 vom 23. Januar 1883) zeigt gegenüber dessen
                              									bekannten Gaskochapparaten (vgl. 1883 249 * 376) die
                              									Einrichtung, daſs die seitlich von dem Brenner abgehenden Flammentheile dazu benutzt
                              									werden, die Verbrennungsluft vorzuwärmen. Mit diesem Apparate soll 1l Wasser von 8° mit 22l Gas zum Kochen gebracht werden (vgl. F.
                                 										Fischer 1883 249 381); Wobbe gibt jedoch zu, daſs die theure Construction dieses Apparates seiner
                              									allgemeinen Einführung hinderlich sein wird und will den Apparat mehr zu dem Zwecke
                              									construirt haben, um zu sehen, wie weit der Gasverbrauch für dieselbe Leistung
                              									vermindert werden könne.
                           Fig. 3., Bd. 256, S. 537 Ein einfacher Gasofen von See ist in der Revue
                                 										industrielle, 1883 S. 396 angegeben. Wie Fig.
                                 										3 zeigt, besteht der Ofen aus guſseisernen, Mit Rippen versehenen
                              									Heizröhren, in deren unterster das Brennerrohr angebracht ist. Um letzteres zum Nachsehen leicht
                              									aus dem Ofen herausnehmen zu können, ist dasselbe mittels hohler Gelenke und einer
                              									pendelartig zurückschwingbaren Verbindungsröhre mit dem festliegenden
                              									Gasleitungsrohre verbunden. Die Rippen des untersten Rohres tauchen zum Theile in
                              									ein mit Wasser gefülltes Gefäſs, um eine Verdunstung behufs Anfeuchtung der sich an
                              									den Heizröhren erwärmenden Raumluft zu erzeugen. Der Ofen kann mit beliebig
                              									gestalteter Verkleidung umgeben werden. In der Quelle ist angeführt, daſs aus
                              									Versuchen sich die Temperatur der abziehenden Verbrennungsgase zu 35 bis 40° ergeben
                              									habe und 250l Gas in der Stunde genügen sollen, um
                              									im Winter ein Zimmer von 80cbm Inhalt auf einer
                              									Temperatur von 18° zu erhalten (vgl. 1883 249 380).
                           Einen örtlichen Wasserheizofen mit Gasheizung hat Max
                                    											Busse in Magdeburg (* D. R. P. Kl. 36 Nr. 24093 vom 23. Januar 1883) in Vorschlag
                              									gebracht. Derselbe besteht aus zwei Cylindern, welche mit geringem Zwischenräume in
                              									einander stecken und zwischen sich einen dünnen Wasserraum einschlieſsen; letzterer
                              									ist durch Steig- und Rücklaufrohr mit einem kleinen kupfernen Heizkessel verbunden,
                              									welcher im Sockel des Ofens angeordnet ist und durch Gasflammen erhitzt wird; ferner
                              									ist mit dem Wasserraume ein Ausdehnungsgefäſs verbunden. Die Zimmerluft umspült den
                              									Ofen von auſsen und streicht auch durch den Innencylinder; auf dem letzteren ist
                              									eine Doppelklappe derart angeordnet und mit einem nach dem Schornsteine führenden
                              									Kanäle in Beziehung gebracht, daſs die durch den Ofen ziehende und sich dabei
                              									erwärmende Luft entweder in das Zimmer, oder – behufs Lüftung – in den Schornstein
                              									geleitet werden kann. Die Verbrennungsproducte werden nach dem Schornsteine
                              									geleitet. Diese Art der Wassererwärmung, wobei die Gasflammen auf die untere Fläche
                              									eines Wassergefäſses wirken, kann jedoch nur eine geringe Ausnutzung der Wärme der
                              									Verbrennungsgase ergeben, indem ein beträchtlicher Theil der letzteren entweicht,
                              									ohne überhaupt mit der zu heizenden Fläche in Berührung zu kommen; ferner verhindert
                              									die geringe Leitungsfähigkeit der Gase, daſs derjenige Theil, welcher mit dem
                              									Gefäſse wirklich in Berührung kommt, seine Wärme: leicht abgibt.
                           Eine zweckmäſsige Wassererwärmung wird, wie Francis Bond
                              									in einer Druckschrift ausführt, nur erreicht werden können: durch Theilung des
                              									Wassers bis zur gröſstmöglichen praktisch erreichbaren Grenze derart, daſs die
                              									heiſsen Verbrennungsproducte in möglichst innige Berührung mit jedem einzelnen
                              									Theile desselben gebracht werden, entweder unmittelbar oder durch Vermittelung eines
                              									gut leitenden Materials, und ferner durch Anwendung der Flamme in einem frühen
                              									Stadium des Heizprozesses zur Verwandlung einer gewissen Wassermenge in Dampf
                              									derart, daſs letzterer gleichzeitig mit den Verbrennungsproducten in unmittelbare
                              									Berührung mit dem zu heizenden Wasser gebracht wird; dabei ist die bedeutende
                              									Fähigkeit des Wasserdampfes, dem Wasser Wärme mitzutheilen, ausgenutzt. Solche Gasheizapparate,
                              									bei denen das zu erhitzende Wasser genöthigt wird, in möglichst dünnen Schichten ein
                              									Gefäſs zu durchflieſsen, in welchem die Verbrennungsproducte, durch Wasserdampf in
                              									ihrer Wirkung verstärkt, in reichliche und unmittelbare Berührung mit dem Wasser
                              									gebracht werden, sind neuerdings von verschiedenen Seiten vorgeschlagen worden,
                              									allerdings nur zu dem Zwecke, heiſses Wasser in gröſserer Menge für häusliche
                              									Zwecke, besonders zum Baden und Waschen, schnell zu beschaffen. Unter Verwendung
                              									eines entsprechend construirten rauchlosen Brenners ist das aus dem Apparate
                              									flieſsende heiſse Wasser frei von jedem unangenehmen Gerüche und zum Baden, Waschen,
                              									wohl auch für Küchenzwecke geeignet, namentlich wenn das Heizgas gut gereinigt ist;
                              									das Wasser nimmt dabei den in den Verbrennungsproducten enthaltenen Wasserdampf und
                              									die Schwefligsäure auf; die Kohlensäure muſs durch einen besonderen Kanal aus dem
                              									Zimmer entfernt werden, wenn nicht in demselben eine starke Lufterneuerung vorhanden
                              									ist oder durch Oeffnen von Fenstern und Thüren hervorgebracht werden kann.
                           Bond hat einen aus einigen flachen Gefäſsen oder Schalen
                              									bestehenden Wasserheizapparat angegeben, welche in
                              									einem Blechcylinder über einander gesetzt sind, dessen unteres Ende durch einen
                              									aufwärts gerichteten Kegelstumpf gebildet wird; durch diesen ziehen zuerst die
                              									Verbrennungsgase der unter dem Apparate angebrachten Gasflammen aus einem Brenner
                              									mit mehreren concentrischen Flammenringen. Die Schalen sind mit ausgezackten Rändern
                              									und Durchgängen für die Verbrennungsgase versehen. In die oberste Schale wird das zu
                              									erhitzende Wasser eingeleitet, welches dann nach und nach am gezackten Rande in die
                              									unteren Schalen herabflieſst, bis es sich in dem ringförmigen Endraume des
                              									Blechmantels sammelt, aus welchem es abgelassen wird. Es flieſst also das Wasser in
                              									zahlreichen dünnen Strahlen durch den Ofen und die Verbrennungsgase ziehen
                              									gleichfalls in zahlreichen Strömen aufwärts, kommen somit mit den Wassertheilchen
                              									unmittelbar in innige Berührung und erwärmen zugleich die Wassergefäſse selbst, bis
                              									die Gase am oberen geschlossenen Ende des Blechmantels abgekühlt durch ein Röhrchen
                              									nach dem Schornsteine entweichen.
                           In etwas anderer Weise sucht H. O. Hildenbrand in
                              										Frankfurt a. M. (* D. R. P. Kl. 34
                                 										Nr. 25 046 vom 22. Juni 1883) die schnelle Wassererwärmung zu erreichen. Der in Fig. 4
                              									dargestellte Apparat besteht aus einem auf den Fuſs O
                              									gestellten Blechmantel A, dem Kegelstumpf K und dem mit durchlochtem Boden C versehenen Behälter B,
                              									aus welchem das zu erhitzende Wasser in die Röhrchen i
                              									flieſst und von diesen aus an den Kupferspiralen s
                              									abwärts läuft bis zu den Ringgefäſsen S, durch die
                              									Lochungen derselben in eine darunter angebrachte Schale tropft und aus dieser in
                              									einen Sammelraum flieſst, aus welchem das erhitzte Wasser herausgenommen wird. Die
                              									Verbrennungsgase der in dem Kegel K
                              									brennenden Gasflamme
                              									steigen in der Richtung der eingezeichneten Pfeile aufwärts und kommen mit den
                              									Wasserstrahlen in innige Berührung; in der Auffangschale verdampft das Wasser
                              									theilweise, ähnlich wie in dem unteren Wassergefäſse des Bond'schen Ofens; der sich bildende Wasserdampf hat die vorhin erwähnte
                              									Aufgabe zu erfüllen. Bei dem vorliegenden wie beim Bond'schen Apparate scheint der Kegel K zu weit
                              									zu sein, so daſs neben der Gasflamme eine groſse Menge Luft mit aufwärts ziehen und
                              									eine gute Verbrennung verhindern wird.
                           Fig. 4., Bd. 256, S. 540Fig. 5., Bd. 256, S. 540 Für eine gute Zertheilung des zu erhitzenden Wassers sorgt auch H.
                                    											Vanderborght in Brüssel (* D. R. P. Kl. 36 Nr. 27876 vom 25. December 1883), indem das
                              									Wasser, welches durch das Rohr K (Fig. 5) zugeleitet wird, mittels einer
                              									Zerstäubungsvorrichtung L – bestehend aus Brause,
                              									gelochtem Spiralrohr, feststehenden oder durch den Wasserdruck sich drehenden
                              									Spritzdüsen – auf einen Cylinder C aus Drahtgeflecht
                              									geschleudert wird und an diesem in dünnen Strahlen herabrieselt. Die
                              									Verbrennungsgase steigen diesen Wasserstrahlen entgegen; die Scheibe O verhütet, daſs Wassertropfen auf die Flammen
                              									gelangen. Bei diesem Apparate ist noch eine besondere Vorrichtung zum Anzünden der
                              									Gasflammen angebracht, bestehend aus einem Zündrohre E,
                              									welches dicht über dem Brennerrohre U liegt; beim
                              									Oeffnen des Hahnes F tritt durch eine im Rücken des
                              									Hahnkükens G befindliche Nuth das Gas in das Zündrohr
                              										E und wird mittels der Flamme H entzündet. Hierauf wird der Hahn G durch den Schlüssel S geöffnet; das Gas
                              									tritt in das Hauptrohr U und wird durch die Flammen des
                              									Zündrohres E entzündet.
                           
                              
                                 K. H.