| Titel: | Apparat zum Entfetten von Wolle und Knochen. | 
| Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, S. 25 | 
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                        Apparat zum Entfetten von Wolle und
                           								Knochen.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									3.
                        Büttner's Entfettungsapparat für Wolle oder Knochen.
                        
                     
                        
                           W. Büttner in Gummersbach (* D. R. P. Kl. 23 Nr. 31657
                                 									vom 6. December 1883) hält es bei seinem Apparate zum Entfetten von Wolle und
                              									Knochen für wesentlich, das flüssige Entfettungsmittel von oben einzuführen und die
                              									Dämpfe unten abzusaugen.
                           Der mit einem schräg liegenden gelochten Siebboden s
                              										(Fig. 5
                              									Taf. 3) versehene Apparat A wird mit den zu
                              									entfettenden Materialien gefüllt und luftdicht verschlossen; sodann wird der Hahn a geöffnet, um durch denselben Dampf in die nach unten
                              									durchlochte Schlange v einzulassen. Der Dampf strömt
                              									von oben nach unten und treibt den Aasgeruch der Knochen aus; die gebildeten
                              									Schmutzflüssigkeiten flieſsen durch den Hahn b ab, die
                              									nicht verflüssigten Dämpfe treten unten in das durchlochte Rohr i ein und entweichen durch die Hähne n und g in die
                              									Kühlschlange h. Das verflüssigte übelriechende Wasser
                              									flieſst in die Abtheilung r des Behälters S und durch Rohr e in eine
                              									Ableitung. Sind die Knochen gereinigt, so werden die Hähne a und g geschlossen, o und H dagegen geöffnet, so daſs durch o gespannter Wasserdampf in den Luftsauger x eintritt, welcher die übelriechenden Gase aus dem
                              									Apparate A saugt, worauf man die Hähne o, n und H wieder
                              									schlieſst. Beim Oeffnen des Hahnes f tritt nun das
                              									Lösungsmittel (Benzin o. dgl.) durch die nach unten gelochte Schlange v in den Apparat A ein,
                              									fällt in Regenform auf die heiſsen Knochen nieder und dringt in dieselben ein, bis
                              									diese gesättigt sind, wonach Hahn f wieder geschlossen
                              									wird. Hat das Lösungsmittel eine Zeit lang auf die Knochen gewirkt und das Fett
                              									gelöst, dann öffnet man neuerdings die Hähne a, n und
                              										q und läſst etwas Wasserdampf in die Schlange v ein. Nun beginnt das eben beschriebene Spiel von
                              									Neuem, bis das condensirte Wasser wieder in den Raum r
                              									gelangt. Das Lösungsmittel bildet hier die obere Schicht und flieſst durch das Rohr
                              										p nach dem Räume S ab,
                              									während das Wasser die untere Schicht bildet, unten in das durchlochte Rohr eintritt
                              									und dann oben bei e abläuft.
                           Hat sich im Behälter S eine genügende Menge
                              									Lösungsmittel gesammelt, so wird der Hahn a
                              									geschlossen, g dagegen geöffnet und der Luftsaugapparat
                              										x so lange in Thätigkeit gesetzt, bis die Luft
                              									wieder ausgesaugt ist. Man öffnet nun neuerdings den Hahn f, so daſs das Lösungsmittel wieder, wie vorher, auf die Knochen fällt, um
                              									von Neuem von oben nach unten ausgetrieben zu werden. Nachdem sich diese Vorgänge
                              									einige Male wiederholten und auf diese Weise die Entfettung beendet ist, wird der
                              									Hahn g wieder geöffnet; durch den Hahn a wird dann Dampf in die Schlänge v sowie durch den Hanno in den Luftsaugapparat x eingelassen. Der oben eintretende Dampf spült das
                              									Fett und das Lösungsmittel nach unten ab; Dämpfe und Lösungsmittel werden nun durch
                              									den Luftsaugapparat x durch die Schlange h getrieben, bis der Kessel A von dem Lösungsmittel vollkommen entleert und bis letzteres im Gefäſse
                              										S wiedergewonnen ist. Das Schmutzwasser wird
                              									abgelassen, durch den Hahn c reines Wasser zugeführt
                              									und durch Oeffnen der Hähne k und m Dampf in die Schlange w
                              									und in die Brausen z eingelassen. Dadurch wird das Fett
                              									erhitzt, geschüttelt, von Wasserdämpfen durchzogen und von demselben etwa noch
                              									anhaftenden flüchtigen Stoffen befreit, welche nun durch den neuerdings in
                              									Thätigkeit gesetzten Luftsaugapparat x ausgesaugt
                              									werden. Nachdem das Fett genügend gereinigt ist, wird es abgelassen. Die Knochen können in demselben
                              									Apparate unter Mitbenutzung des Hahnes x entleimt oder
                              									auch nur gedämpft werden.
                           
                        
                     
                  
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