| Titel: | Elektrische Zündvorrichtung für Gasmotoren. | 
| Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, S. 44 | 
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                        Elektrische Zündvorrichtung für
                           								Gasmotoren.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									4.
                        Buſs und Sombart's elektrische Zündvorrichtung für
                           								Gasmotoren.
                        
                     
                        
                           Um starke, zur Entzündung von Gasgemengen genügende elektrische Funken zu erzeugen,
                              									schlägt die Firma Buſs, Sombart und Comp. in
                              									Magdeburg-Friedrichstadt (* D. R. P. Kl. 46 Nr. 31278 vom 19. Juni 1884) vor, einen
                              									Stromunterbrecher an Dynamomaschinen für gleichgerichtete Ströme mit einem
                              									Stromsammler derart zu verbinden, daſs diese gleichgerichteten Ströme in
                              									unterbrochene verwandelt werden, welche an Stelle eines Selbstunterbrechers in
                              									Inductionsapparaten Inductionsströme erzeugen. Die getroffene Einrichtung soll
                              									gestatten, stärkere Ströme zu verwenden als bei Anwendung eines Selbstunterbrechers
                              									(vgl. 1885 256 * 204).
                           Der im Anker einer von der Schwungrad welle des Motors betriebenen Dynamomaschine
                              									erregte Strom wird durch die untere Bürste a (Fig. 9 und 12 Taf. 4) des
                              									Sammlers B abgeleitet, geht durch die (in Fig. 9
                              									schematisch durch die Spiralen x angedeuteten)
                              									Elektromagnete der Maschine nach der Bürste a1 und bildet somit einen geschlossenen Stromkreis.
                              									Andererseits geht der Strom von der Bürste a1 nach einem auf der Schwungrad welle des Motors
                              									angebrachten Stromunterbrecher f, von hier durch die
                              									primäre Spule des Funkeninductors D nach. dem
                              									Schleifcontacte b, sodann durch den neben dem
                              									Stromsammler angeordneten leitenden Theil c des
                              									Stromunterbrechers C nach der gleichzeitig mit an
                              									diesem schleifenden Bürste a und bildet somit einen
                              									zweiten Stromkreis im Nebenschlusse zu dem der Elektromagnete.
                           Dreht sich der Stromsammler B, so wird nach einer
                              									Drehung um 180° aus der in Fig. 13 gegebenen
                              									Stellung die Bürste a auf dem Isolirstücke d des Stromunterbrechers C
                              									zur Auflage kommen. Der zweite Stromkreis wird also unterbrochen. Da bei jeder
                              									Umdrehung eine einmalige Unterbrechung eintritt, die Maschine aber eine hohe
                              									Umlaufzahl hat, so wird der Strom fortwährend unterbrochen und in Folge dessen in der secundären Spule
                              									des Erregers D Inductionsströme erzeugen müssen, die um
                              									so kräftiger sind, je stärker der primäre Strom ist. Diese Inductionsströme
                              									veranlassen dann im Inneren des Arbeitscylinders F an
                              									den Spitzen der gut von einander isolirten Kamm oder Sägeblatt artigen Eisen- oder
                              									Metallplättchen g (vgl. Fig. 10) eine kräftige
                              									Funkenbildung, wenn die Unterbrechung des Stromkreises durch Aufliegen der beiden
                              									Bürsten des auf der Schwungradwelle des Motors sitzenden Stromunterbrechers f auf dessen zugehörigen leitenden Nasen beseitigt
                              									ist.
                           Da die Funken gleichzeitig an fast allen Spitzen überspringen, so wird dadurch die
                              									Verbrennung des explosiblen Gemisches im Cylinder auf einer groſsen Strecke schnell
                              									und sicher eingeleitet. Diese Funkenbildung könnte auch durch Unterbrechung des
                              									Stromes in der Secundärspule bewirkt werden.
                           An Stelle des Schleifcontactes b kann auch eine zweite
                              									Bürste e auf dem Stromunterbrecher C schleifen, wie in Fig. 14 ersichtlich
                              									gemacht ist, wodurch der Strom bei jeder Umdrehung zweimal unterbrochen werden
                              									würde. Sollen zwischen den Metallplättchen g beständig
                              									Funken überspringen, so kommt der auf der Schwungrad welle sitzende Unterbrecher f in Wegfall.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
