| Titel: | A. Hieronimus' Bindfaden-Polirmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, S. 55 | 
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                        A. Hieronimus' Bindfaden-Polirmaschine.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									5.
                        A. Hieronimus' Bindfaden-Polirmaschine.
                        
                     
                        
                           Gegenüber dem bisher gebräuchlichen Verfahren zum Poliren oder Glätten von Hanf
                              									bindfaden, bei welchem die Maschine aus einer Schlichtvorrichtung mit Walzenbürsten
                              									und einem Heizcylinder zusammengesetzt ist, erfolgt bei der von Alfred Hieronimus in Straſsburg (* D. R. P. Kl. 73 Nr.
                                 									26021 vom 31. Juli 1883 mit Zusatz * Nr. 28869 vom 9. März 1884) angegebenen
                              									Maschine das Poliren der Bindfäden auf kaltem Wege, wodurch es möglich sein soll,
                              									auch Bindfaden aus Jute gut zu poliren, für welche das bisherige Verfahren weniger befriedigte. Nach
                              									der in Fig.
                                 										11 Taf. 5 gegebenen Skizze der neuen Maschine werden die sich von den
                              									Spulen a abwickelnden Fäden zuerst durch einen
                              									Kleistertrog b und zwischen die hin- und herbewegten,
                              									auf einander liegenden Platten c und d geleitet; die Fäden nehmen in dem Kleistertroge b Schlichte auf und werden dann zwischen den Platten
                              										c und d unter
                              									entsprechend zu wählendem Drucke gerollt, dadurch gerundet und die Schlichte in die
                              									Fäden gepreſst. Nun gehen die Fäden über die 4 ersten Walzen e und f, welche mit Schnur, Leder, Leinwand
                              									oder Filz bekleidet sind und eine etwas von der Fadengeschwindigkeit verschiedene
                              									Umfangsgeschwindigkeit besitzen, und können auf diesem Wege wieder etwas trocknen,
                              									wobei durch die reibenden Walzen ein Glattstreichen stattfindet. Ueber die beiden
                              									unteren Walzen f kann der Bezug, welcher dann aus
                              									Filztuch besteht, gleichzeitig endlos laufend gelegt sein. Hierauf werden die Fäden
                              									wieder durch einen Kleistertrog g und über
                              									Reibungswalzen e und f
                              									geführt, was nach Bedarf wiederholt wird, wozu dann der Mitteltheil der Maschine
                              									entsprechend der in Fig. 11 gezeichneten Ausführung mehrmals anzuordnen ist. Die letzte
                              									Reibungswalze e1 hat
                              									eine der Bewegungsrichtung des Fadens entgegengesetzte Richtung, welche die Fäden
                              									vollkommen glatt streicht. Die Fäden sind dann um eine Walze h geschlungen, welche zur Fortbewegung der Fäden dient und nach Bedarf mit
                              									verschiedenen Geschwindigkeiten umlaufen kann. Vor und hinter dieser Walze h werden die Fäden durch Oesen i und i1
                              									geführt und dann wieder auf Spulen j gewickelt. Der
                              									Antrieb der Walzen e und f
                              									erfolgt gemeinschaftlich durch eine endlose Kette k und
                              									der Antrieb der letzten Walze e1 von der gegenüber liegenden Walze e aus mittels gekreuzter Schnur.
                           Diese Maschine soll mit Vortheil auch zum Glasiren von
                                 										Leinenzwirn verwendbar sein. An Stelle der Schlichte oder des Kleisters in
                              									den Trögen b und g tritt
                              									dann reines Wasser. Obwohl bei der Maschine die Benutzung von warmem Kleister nicht
                              									bedingt ist, so wird bei solchem das Verfahren jedoch beschleunigt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
