| Titel: | Löthkolben mit flüssigem Heizstoff. | 
| Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, S. 135 | 
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                        Löthkolben mit flüssigem Heizstoff.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									11.
                        Zimmerling's Löthkolben mit flüssigem Heizstoff.
                        
                     
                        
                           A. Zimmerling, J. Knoeppel und A. Pauly in Milwaukee (Oesterreichisch-Ungarisches Patent Kl. 49 vom 18.
                              									März 1884) haben einen Löthkolben angegeben, welcher unmittelbar durch irgend einen
                              									leicht flüchtigen Kohlenwasserstoff geheizt wird und so eingerichtet ist, daſs nach
                              									Abschrauben des eigentlichen Kolbenkörpers der übrig bleibende, im Handgriffe den Brennstoff
                              									enthaltende Löthkolbentheil auch ohne weiteres als Löthrohr verwendet werden
                              									kann.
                           Der hohle Handgriff A (Fig. 15 Taf. 11) nimmt
                              									den Brennstoff auf und ist durch ein Röhrchen a mit dem
                              									Hohlräume A1 in
                              									Verbindung, aus welchem der flüssige Brennstoff durch die Röhren B zu dem Heizbrenner gelangt; letzterer ist aus einem
                              									Düsenstücke C und aus einem Niederschraubventile D zum Regeln der zu verbrennenden Brennstoffmenge
                              									gebildet. Wenn mit dem Kolben gelöthet werden soll, so öffnet man das Ventil D ein wenig und erhitzt das Düsenstück C an irgend einer Flamme. Dadurch wird der Brennstoff
                              									vergast, so daſs das Gas durch das Ventil D austritt
                              									und sich entzündet. Die Flamme brennt dann in das durchlochte Rohr F am Löthkolben hinein, wobei sie durch die Oeffnungen
                              										e mit der nöthigen Luft gespeist wird, während die
                              									Verbrennungsproducte durch die Oeffnungen a entweichen,
                              									bezieh. die Flamme aus letzteren herausbrennt. Hierdurch wird einerseits die im
                              									Rohre F eingeschraubte Kolbenspitze G erhitzt, indem die Flamme das hintere Ende derselben
                              									berührt, und auſserdem die Wärme des starkwandigen Rohres F durch Leitung auf die Kolbenspitze G
                              									übertragen. Andererseits findet auch eine theilweise Uebertragung der Wärme von dem
                              									Rohre F auf das Düsenstück C durch Leitung statt, was eine ununterbrochene Vergasung des als
                              									Brennstoff dienenden Kohlenwasserstoffes und dadurch eine Speisung der Flamme mit
                              									brennbarem Gase zur Folge hat.
                           Durch Schlieſsen des Ventiles D kann die weitere
                              									Wärmezuführung an die Kolbenspitze sofort aufgehoben werden.
                           Bei der in Fig.
                                 										16 Taf. 11 dargestellten Abänderung dieses Löthkolbens reicht die Stange
                              									des Niederschraubventiles D durch den ganzen Griff A und das Zuleitungsrohr B
                              									hindurch. Dieses Rohr B birgt in sich das mit den
                              									beiden Längskanälen d (vgl. Fig. 17) versehene
                              									hölzerne, oder aus irgend einem anderen passenden Materiale hergestellte Rohr R. Die Durchlaſsweite dieser Kanäle kann durch die
                              									Niederschraubventile D1
                              									und D2 beliebig
                              									geregelt werden. Für die Gröſse der hierbei auftretenden Gasentwickelung ist die
                              									Einstellung der letztgenannten Ventile maſsgebend.
                           Soll z.B. eine starke Heizung erzielt werden, so öffnet man diese Ventile ganz, damit
                              									das sich bildende Gas durch den einen Kanal in den Brennstoffraum zurücktreten und
                              									neuen Brennstoff zur Vergasungsstelle pressen kann. Denselben Zweck haben übrigens
                              									auch die beiden Zuleitungsrohre B bei dem Löthkolben
                              										Fig. 15.
                              									Soll dagegen die Erhitzung verringert werden, so schlieſst man das eine der Ventile
                              										D1 oder D2, oder auch beide
                              									gleichzeitig etwas.
                           Bei beiden beschriebenen Anordnungen wird die Löthkolbenspitze G abgeschraubt, sobald man den Apparat als Löthrohr
                              									verwenden will. (Vgl. Arnold und Egers 1885 256 * 213.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
