| Titel: | Ueber Neuerungen an Injectoren. | 
| Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, S. 169 | 
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                        Ueber Neuerungen an Injectoren.
                        (Patentklasse 59. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								255 S. 10).
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									12.
                        Ueber Neuerungen an Injectoren.
                        
                     
                        
                           Behufs gleichzeitiger Regelung des Dampf- und Wassereintrittes bei Kesselspeise-Injectoren verbindet P. Bergerhausen in Buckau-Magdeburg (* D. R. P. Nr.
                                 									28770 vom 12. Februar 1884) die Dampfregulirnadel K
                              										(Fig. 1
                              									Taf. 12) mit einem cylindrischen Schieber S, der die
                              									Dampf- und die Mischdüse umgibt und in welchem gegenüber den
                              									Wassereintrittsöffnungen O Löcher angebracht sind.
                              									Diese sind nun zu der Nadel so gestellt, daſs für hohen Dampfdruck bei wenig
                              									geöffneter Dampfdüse die Kanäle O vollständig frei sind
                              									und in Folge dessen eine gröſsere Wassermenge durchflieſsen kann, daſs hingegen für
                              									niedrigen Dampfdruck und bei weit geöffneter Dampfdüse die Kanäle O mehr geschlossen sind. Beim Anlassen des Injectors
                              									muſs man also mit dem Stellen der Nadel und des Schiebers so lange fortfahren, bis
                              									der Wasserstrahl das Kesselventil R öffnet und in den
                              									Dampfkessel tritt.
                           Die von H. Holden, R. Brooke und Th. White in Salford, England (* D. R. P. Nr. 29686 vom 1. März 1884)
                              									vorgeschlagenen Neuerungen bezwecken eine Schlieſsung
                                 										des bei vielen Injectoren vorhandenen Uebersprunges
                                 										zwischen Saug- und Mischdüse, wenn der Apparat die Speisung des Kessels
                              									beginnt, also der Wasserstrahl das Speiseventil geöffnet hat. Die Schlieſsung kann
                              									von Hand oder selbstthätig geschehen (vgl. 1885 255 *
                              									11). In Fig. 2
                              									Taf. 12 ist b die in ersichtlicher Weise verschiebbare
                              									Dampfdüse, d die Saugdüse und g die mit der Druckdüse aus einem Stücke bestehende Mischdüse. Diese
                              									besitzt bei q die bekannten Ueberlauföffnungen und wird
                              									in der Mutter i und dem Halter h geführt. Seitlich greift in dieselbe ein Excenterstift k ein, welcher mittels des Handrades l gedreht werden kann. Der Injector wird in der
                              									gezeichneten Stellung angelassen und, wenn man den Durchtritt des Wasserstrahles
                              									hört, die Mischdüse g durch Drehen des Handrades l gegen die Saugdüse d
                              									geschoben, so daſs auf diese Weise hier ein vollkommener Abschluſs gegen den
                              									Ueberlaufraum erzielt wird. Fig. 3 Taf. 12 zeigt eine
                              									selbstthätige, den gleichen Zweck verfolgende Vorrichtung. Wie ersichtlich, ist die
                              									Druckdüse g an ihrem rechten Ende bedeutend verstärkt,
                              									so daſs hier die dem Kessel zugewendete ringförmige Stirnfläche c entsteht. Durch die Feder a wird die Düse von der Saugdüse d entfernt
                              									gehalten. Sowie aber der Widerstand des Kesseldruckes vom Wasserstrahle überwunden
                              									und das Speiseventil geöffnet worden ist, wird die Düse g vom Kesseldrucke zurückgeschoben und der Uebersprung zwischen der Druck-
                              									und Saugdüse geschlossen. Wird der Injector abgestellt, so schiebt sofort die Feder
                              										a die Misch- und Druckdüse wieder zurück.
                           
                           Eine Abänderung dieser Vorrichtung besteht darin, daſs man um den Uebersprung eine
                              									Röhre legt und in dieser zwei Oeffnungen anbringt, welche von zwei sich nach dem
                              									Ueberlaufraume hin öffnenden angesaugten Kugelventilen geschlossen werden, wenn der
                              									Injector die Speisung beginnt. Oder der Uebersprung liegt in einer besonderen
                              									Kammer, welche von dem Ueberlaufraume durch eine Wand getrennt ist; in letzterer ist
                              									dann ein sich nach auſsen öffnendes Ventil angeordnet. Die Wirkung ist immer die
                              									gleiche.
                           Nach Engineering, 1885 Bd. 39 S. 479 werden diese
                              									Injectoren in der in Fig. 4 Taf. 12 dargestellten Form für die Benutzung von Abdampf ausgeführt. Die Düse a
                              									für den Abdampf steht fest und ist mit einer gleichfalls festen Nadel versehen,
                              									welche weit in die Saugdüse K hineinragt. Durch
                              									Verstellen der letzteren kann also der freie Querschnitt der Düse verengt oder
                              									vergröſsert werden. Für den Dampfzutritt ist die Nadel ohne Bedeutung. Die Saugdüse
                              										K ist mit der Druckdüse L in einem cylindrischen Stücke angeordnet, welches in dem Injectorkörper
                              									mittels Schraubengewinde c einstellbar ist. Es kann
                              									dadurch die Gröſse des freien Saugquerschnittes verändert werden. Das cylindrische
                              									Stück ist an 4 Stellen im Injectorkörper gedichtet. In der Saugdüse K sind vier nach auſsen führende Querschlitze A angeordnet, welche dem Dampfe beim Anlassen des
                              									Injectors einen breiten Ausweg in die Kammer D und von
                              									hier durch das senkrecht hängende Klappenventil B in
                              									den Ueberlaufraum gestatten; letzterer steht auſserdem noch mit dem Uebersprunge
                              									zwischen Saug- und Druckdüse unmittelbar in Verbindung. Da aber der Uebersprung zu
                              									klein ist, um im Anfange genügend groſse Mengen des Abdampfes austreten zu lassen,
                              									sind die Schlitze A vorhanden. Beim Anlassen des
                              									Injectors tritt der Dampf durch letzteren in den Raum D
                              									und durch das Ventil B nach Bedarf aus, bis im Räume
                              										D eine derartige Luftleere erzeugt wird, daſs das
                              									Wasser angesaugt und bei genügender Geschwindigkeit durch die Düse L in den Kessel gedrückt wird. Fig. 5 Taf. 12 zeigt den
                              									Längsschnitt der Düse K senkrecht zu dem Schnitte in
                              										Fig.
                                 									4.
                           Bei dem a. a. O. behandelten Abdampf-Injector von E. Hamer, Metcalfe und E.
                                 										Davies (vgl. auch 1883 249 * 240) wird der weite
                              									Austritt des Abdampfes beim Anlassen durch den aufklappbaren Theil T (Fig. 6 Taf. 12) der Saugdüse K bewirkt. Die Einrichtung ist im Uebrigen
                              									dieselbe.
                           An derartigen Injectoren haben Schäffer und Budenberg in
                              									Buckau-Magdeburg (* D. R. P. Nr. 31011 vom 7. August 1884, abhängig von Nr. 3530,
                              									vgl. 1883 249 * 240) eine wesentliche Verbesserung
                              									angebracht. Während nämlich bei den seitherigen derartigen Constructionen durch das
                              									Abheben der Klappe die Düsenverhältnisse vollständig gestört wurden, wird jetzt, wie
                              										Fig. 7
                              									Taf. 12 erkennen läſst, durch den besonderen Düseneinsatz A nur eine andere Düse mit gröſserer Mündung, die an keiner Stelle
                              									Unregelmäſsigkeiten besitzt, freigelegt. Es tritt also auch bei geöffneter Klappe T ein geschlossener Strahl auf die Druckdüse, so daſs
                              									das Anlassen des Injectors in kürzerer Zeit bewerkstelligt werden kann als ohne den
                              									Einsatz A. Statt einer können auch zwei Klappen an der
                              									Saugdüse, welche sich gegenüber liegen, zur Verwendung kommen.
                           Schäffer und Budenberg haben auch noch einen saugenden Injector (* D. R. P. Nr. 31012 vom 7. August
                              									1884) angegeben, welcher sich durch die Art der Dampfzuführung beim Anlassen wesentlich von anderen Injectoren
                              									unterscheidet. In dem Kopfe A (Fig. 8 und 9 Taf. 12) des Injectors
                              									liegen zwei von einander abhängige Dampfeinlaſsventile v und F, von welchen ersteres dazu dient, des
                              									Injector zum Ansaugen des Speisewassers zu befähigen, und letzteres, das angesaugte
                              									Wasser in den Kessel zu drücken. Das kleine Ventil v
                              									hat seinen Sitz in der Mitte des Hauptventiles F und
                              									vermag hier, von einem von auſsen zu handhabenden Hebel beeinfluſst, die
                              									Saugdampfdüse dem Betriebsdampfe freizugeben oder zu verschlieſsen. Seine
                              									Geradführung erhält das Ventil in der Verschraubung F
                              									des Hauptkörpers A und ferner in dem eigens hierzu
                              									geformten Hauptventile V; letzteres findet oben seine
                              									Führung durch das kleine Ventil v und sind zur unteren
                              									Führung noch an seinem Kegel Flügel angegossen, welche in einem Cylinder der
                              									Dampfdüse E gleiten.
                           Auf diese Weise ist eine gegenseitige Geradführung der beiden Ventile Fund v erzielt; um jedoch, wenn zwischen den beiden Ventilen
                              									so viel Spiel bestehen sollte, daſs ein Durchbiegen an der gemeinschaftlichen
                              									Führungsstelle zu befürchten wäre, letzterem vorzubeugen, trägt F noch an den Seiten der gabelförmigen Verlängerung je
                              									eine rechteckige Knagge t, die beide in Nuthen n des Injectorkörpers A
                              									gleiten und so ein Ecken verhindern.
                           Die kleine Dampfdüse, welche eigens zum Ansaugen des Wassers vorgesehen ist, bildet
                              									mit dem Ventile V ein Ganzes und setzt sich durch
                              									dessen Führungsflügel bis zur Mündung der Dampfdüse E
                              									fort. Mit der Stange des kleinen Ventiles v ist
                              									innerhalb der von dem groſsen Ventile V gebildeten
                              									Gabel ein Mitnehmer T fest verbunden, welcher, um gegen
                              									ein Verdrehen gesichert zu sein, auf der einen Seite wie F durch den in einer Nuth des Injectorkörpers A gleitenden Zapfen z in seiner richtigen
                              									Lage gehalten wird. Die den Zapfen auf der anderen Seite des Mitnehmers T umfassende Curvenscheibe S, die zugleich als Achse mit kegelförmigem Ansätze ausgebildet ist, tritt
                              									durch eine entsprechende Stopfbüchse K nach auſsen und
                              									trägt hier auf einem Vierkante einen Handhebel H,
                              									mittels dessen die Auf- und Abwärtsbewegung der Ventile F und v durch Verdrehen der Curvenscheibe S hervorgebracht wird. Die ganze Ansteigung des
                              									Bogenschlitzes in der Curvenscheibe S beträgt ungefähr
                              										8mm bei einem Drehwinkel von 90°, so daſs beim
                              									Umlegen des Handhebels H um 30° zunächst das Ventil v sich voll öffnet und dann in dieser Lage das Ansaugen
                              									des Wassers erfolgt. Bei
                              									voller Eröffnung von v findet aber der Mitnehmer T einen Anschlag an dem Obertheile der Gabel des
                              									Ventiles F, so daſs bei noch weiterer Bewegung des
                              									Hebels H auch V von seinem
                              									Sitze in der Düse E gehoben wird, bis, wenn H einen Winkel von 90° beschrieben hat, auch das
                              									Hauptventil seinen ganzen Querschnitt für die Dampfeinströmung frei gegeben hat. Die
                              									kleine Saugdüse hat sich mit F aber ebenfalls auf die
                              									entsprechende Höhe gegenüber der Dampfdüsenausmündung zurückgezogen, so daſs auch
                              									letztere in ihrem ganzen Querschnitte frei geworden ist.
                           Durch die Verbindung des Handhebels H mit der Zugstange
                              										Z und einer kleinen Kurbel N, welche fest auf der Daumenachse D sitzt,
                              									wird gleichzeitig während des Oeffnens der Ventile V
                              									und v auch das Ueberlaufventil L durch den in eine Erweiterung des letzteren eingreifenden Daumen
                              									zurückbewegt, so daſs im Augenblicke der vollen Eröffnung von v auch L genügend weit von
                              									seinem Sitze entfernt ist, um dem angesaugten Wasser den Austritt ins Freie zu
                              									gestatten. Wird jetzt der Handhebel H weiter bewegt, so
                              									öffnet sich auch F, bis bei einer Drehung von 60° die
                              									Ventile V und L ganz
                              									geöffnet sind, so daſs das Wasser ungehindert aus dem Apparate entweichen kann.
                              									Bringt man endlich den Hebel H in seine Endlage, welche
                              									einem Drehwinkel um 90° entspricht, so hebt sich V noch
                              									weiter, L wird jedoch wieder auf seinen Sitz gedrückt
                              									und schlieſst luftdicht ab; das Wasser findet jetzt keinen anderen Weg mehr als
                              									durch die Druckdüse zum Kessel.
                           Soll der Injector seine Thätigkeit einstellen, so ist hierzu weiter nichts nöthig,
                              									als den Handhebel H wieder um einen Winkel von 90°
                              									zurückzulegen. Das kleine Ventil v wird dann auf V gedrückt, nimmt dieses Ventil mit und preſst dasselbe
                              									ebenfalls dicht auf seinen Sitz. Ebenso wie beim Ingangsetzen des Injectors zu einer
                              									gewissen Zeit V und L
                              									gleichzeitig voll offen sind, findet dies auch beim Rücklegen des Hebels H statt. In einem gewissen Augenblicke ist somit dem
                              									noch in den Injector einströmenden Wasser Gelegenheit geboten, aus ersterem zu
                              									entweichen; kurz darauf aber schlieſst L dicht ab,
                              									wodurch es möglich wird, die Wassersäule im Saugrohre auf einer bestimmten Höhe zu
                              									halten.
                           Die Verschraubungen I und K
                              									vertreten eine Stopfbüchse und dichten ohne Packungsmaterial.
                           Eine denselben Zweck erfüllende Vorrichtung ist von Hugo
                                    										Meutze in Hamburg (* D. R. P. Nr. 30781 vom 2. September 1884) angegeben.
                              									Zum Verschlusse des Dampfzuleitungsrohres a (Fig. 12 und
                              										13 Taf.
                              									12) dient ein mit der Stange b aus einem Stücke
                              									hergestellter Kegel c, welcher mittels des Handrades
                              										d beliebig nach beiden Seiten gedreht werden kann.
                              									In dem Kegel c und neben der Dampfzuleitung a befinden sich die Kanäle f und h. Der Kanal h mündet nach rechts in die Dampfzuleitung a,
                              									nach links bei entsprechender Stellung des Kegels c
                              									in den Kanal f. Es ist daher bei dieser Stellung dem Dampfe möglich,
                              									in den Raum i hinter dem Kegel c zu treten und diesen gegen seinen Sitz abzudichten. Ein zweiter Kanal
                              										e im Kegel c stellt
                              									die Verbindung zwischen der Dampfzuleitung a und dem
                              									Dampfausströmrohre g her, jedoch in einer Stellung des
                              									Kegels, wo der Kanal f mit dem Kanäle h nicht in Verbindung steht.
                           Steht der Kegel c so, daſs der Dampf durch die Kanäle
                              										h und f in den Raum
                              										i eintreten kann, und der Kegel c wird mittels des Handrades d nach links gedreht, so fängt der Kanal e
                              									an, sich zu öffnen, während der Kanal f sich zu
                              									schlieſsen beginnt. Hat nun der durch das Rohr g
                              									austretende, die Düse k durchströmende Dampf das Wasser
                              									angesaugt, so dreht man den Kegel so weit, daſs der Dampf nicht mehr in den Raum i eintreten kann, worauf der in i befindliche Dampf durch das denselben umspülende kalte Wasser verdichtet
                              									wird und man ein Zurückziehen des Kegels am Handrade mit geringer Mühe
                              									bewerkstelligen kann. Hierdurch wird der volle Querschnitt des
                              									Dampfausströmungsrohres g frei.
                           Will man den Apparat auſser Thätigkeit setzen, so schiebt man den Kegel c gegen seinen Sitz, indem man dem Kegel die
                              									anfängliche Stellung gibt, so daſs die Kanäle f und h beim Zusammenschieben auf einander fallen.
                           Nach Engineering, 1885 Bd. 39 S. 467 benutzt F. W. Webb für Locomotiven
                              									den in Fig.
                                 										10 und 11 Taf. 12 skizzirten Injector. Derselbe ist an der Rückwand der
                              									Feuerbüchse angeordnet und besteht aus zwei Haupttheilen b und f, welche durch das Zwischenstück c fest mit einander verbunden sind. An dem Untertheile
                              										b ist das Saugrohr a
                              									angeschlossen und mündet seitlich das Dampfrohr d, an
                              									welches sich innerhalb b die feste Dampfdüse fortsetzt.
                              									Das mit b und f
                              									verschraubte Zwischenstück c ist cylindrisch
                              									durchbohrt, so daſs sich in der Durchbohrung die aus einem Stücke bestehenden Saug-
                              									und Druckdüsen d1 und
                              										e dicht bewegen können. In der Mitte gabelt sich
                              									das Zwischenstück und nimmt in dieser Erweiterung einen hahnartigen Körper f auf, welcher sich mittels einer kegelförmigen
                              									Ausbohrung auf den entsprechend gestalteten Theil des Zwischenstückes aufsetzt und
                              									an dieser Stelle durch eine Mutter [festgehalten wird. Innerhalb des Gehäuses f besitzen die Düsen d1 und e vier
                              									Oeffnungen, so daſs das Innere des Düsenkanales mit dem Inneren des Hahngehäuses in
                              									Verbindung steht. In dem Gehäuse f sitzt ein
                              									Glockenhahnküken, welches sich nach unten öffnet und mittels eines Schlüssels g und Handgriffes g2 gedreht werden kann. Dieser Hahn gestattet, den
                              									Ueberlauf vom Injector abzuschlieſsen. Im Obertheile f
                              									liegt das Rückschlagventil h und ein besonderes
                              									Niederschraubventil i, welches durch ein Handrad
                              									geöffnet werden kann. Die Verbindung des Obertheiles mit der Feuerbüchse ist aus
                              										Fig. 10
                              									ersichtlich. Um die Saug- und Druckdüsen d1 und e über der festen
                              									Dampfdüse einstellen zu
                              									können, ist der Schlüssel g fest mit dem
                              									Glockenhahnküken verbunden und am oberen Ende mit einem Schraubengewinde und einem
                              									in dem festen Theile f geführten Mutterrade g1 versehen. Der
                              									Injector wird nun in der Weise angelassen, daſs man durch Drehen der Handhabe g2 den Ueberlaufraum
                              									öffnet. Sodann öffnet man den Dampfzulaſs und das Speiseventil i und schraubt die Düsen d1 und e
                              									mittels des Mutterrades g1 unter Festhaltung des Handgriffes g2 so weit nach oben, bis die Speisung beginnt.
                              									Hierauf wird der Ueberlauf wieder abgeschlossen.
                           Andere Neuerungen an Injectoren sind von W. R. Park in
                              									Taunton, Mass., in den englischen Patenten Nr. 6989 und 7961 vom J. 1884 enthalten.
                              									Bei dem ersten in Fig. 14 Taf. 12 dargestellten Injector wird in das Dampfrohr ein sich
                              									nach innen öffnendes Ventil L angeordnet, so daſs sich
                              									eine Luftleere innerhalb des Injectors nicht bilden kann. Der Injector, welchem das
                              									Wasser zuflieſst, kann in Folge dessen jeden Augenblick schnell in Thätigkeit
                              									gesetzt werden. Ein Oeffnen des Ventiles während des normalen Ganges des Injectors
                              									ist ausgeschlossen, weil es dann unter dem Dampfdrucke steht und vom Saugraume
                              									abgeschlossen ist. Bei der zweiten Einrichtung Fig. 15 Taf. 12 schlieſst
                              									die Regulirspindel g mittels ihres Absatzes e den Dampfzutritt ab, während der mit g verbundene Kegel v die
                              									Druckdüse am weitesten offen hält. Wird nun bei offenem Ueberlaufe des Hahnes z die Spindel g gehoben,
                              									so tritt der Dampf in die Mischdüse und saugt Wasser von a aus an; dieses flieſst dann durch den Ueberlaufhahn z aus. Findet letzteres mit genügender Geschwindigkeit
                              									statt, so wird der Hahn z geschlossen und erfolgt dann
                              									die Speisung des Kessels. Vermöge der Spindel g und des
                              									Kegels v kann man sowohl den Dampf-, wie den
                              									Wasserzutritt regeln.
                           Der Injector von Stewart Macfarlane in Drifton, Nordamerika (* D. R. P. Nr. 31463 vom 11. November 1884) unterscheidet sich dadurch
                              									von den bekannten Apparaten, daſs der Dampf in zahlreichen dünnen Strahlen mit
                              									ebenso vielen und ebenso starken Wasserstrahlen in Berührung gebracht und das
                              									Gemisch beider durch einen mittleren Hauptdampfstrahl durch die Saugdüse zur
                              									Druckdüse befördert wird. Es soll durch eine derartige Einrichtung die Saug- und
                              									Druckwirkung des Injectors bedeutend erhöht werden. An den Injectorkörper B (Fig. 16 und 17 Taf. 12),
                              									in welchen von hinten die aus einem Stücke bestehenden Dampf-, Saug- und Druckdüsen
                              										K und K1 lose eingesetzt werden, wird das Dampfrohr H mittels einer Ueberlaufmutter befestigt, während das
                              									Wasserrohr und die Druckleitung unmittelbar mit dem Injectorkörper verschraubt
                              									werden. Der Düsenkörper hat eine centrale Längsbohrung. Dieselbe ist auf der Seite
                              									des Dampfeintrittes nahezu cylindrisch und erweitert sich dann etwas bis zur
                              									Saugdüse, welche sich bis zur Druckdüse in bekannter Weise verengt. In dem
                              									Uebergangskegel von der Dampf- zur Saugdüse münden nun aus der Saugkammer D zahlreiche schräge dünne Wasserkanäle 
                              									P und auf diese stoſsen parallel dem Hauptdampfkanale
                              									ebenso viele dünne Dampfstrahlen.
                           Praktische Versuche mit solchen Injectoren sollen eine bedeutende Nutz Wirkung
                              									ergeben haben, welche angeblich noch dadurch erhöht werden kann, daſs man die
                              									Druckdüse noch mehr erweitert. Durch Einführen eines besonderen Dampfstrahles in
                              									jeden der Wasserstrahlen erzielt man gewissermaſsen die Wirkung von mehreren
                              									Injectoren, welche sämmtlich einen einzigen Druckkanal besitzen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
