| Titel: | W. Lorenz's Vor- und Kopfpresse zur Herstellung von Metallpatronen. | 
| Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, S. 225 | 
| Download: | XML | 
                     
                        W. Lorenz's Vor- und Kopfpresse zur Herstellung
                           								von Metallpatronen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									16.
                        W. Lorenz's Pressen zur Herstellung von Metallpatronen.
                        
                     
                        
                           Für die letzten Stufen der Herstellung der Metallpatronen, das Vorpressen und
                              									Kopfpressen zur Bildung oder Stauchung des erbreiterten Kopfes der Patronenhülsen,
                              									werden in der Deutschen Metallpatronenfabrik W. Lorenz
                              									in Karlsruhe eigene Maschinen (vgl. * D. R. P. Kl. 49 Nr. 11399 vom 11. April 1880
                              									und Zusatz * Nr. 18046 vom 28. September 1881) in Verwendung gebracht, bei welchen
                              									Kniehebel-Anordnungen die entsprechende Bewegung der Stempel und Matrizen
                              									hervorrufen und die durch ihre ganze Construction geeignet erscheinen, auch zur
                              									Herstellung anderer gezogener oder auch gepreſster Massenartikel zu dienen, wie z.B.
                              									zur Fabrikation der Steinnuſsknöpfe u.s.w.; denn durch die ganze Art der Bewegung
                              									ist es nicht allein möglich, im letzten Augenblicke der Arbeit einen sehr hohen
                              									Druck auszuüben, sondern es ist auch die Leistungsmenge eine besonders hohe, indem
                              									man im Stande ist, bei 82 Umdrehungen in der Minute, welche Zahl bei den Kopfpressen
                              										in der Fabrik
                              									erreicht wird, in 10stündiger Arbeit 49000 Stück des Gegenstandes zu pressen oder zu
                              									ziehen, während sich noch bei 60 Umdrehungen in der Minute die Zahl von 36000 Stück
                              									in 10 Stunden ergibt.
                           Die Construction der Vorpresse erhellt aus Fig. 1 bis 5 Taf. 16. Die
                              									Arbeit, welche die Maschine verrichten soll, besteht im Wesentlichen darin, daſs der
                              									Kopf einer an einem Ende geschlossenen Röhre zusammengedrückt und demselben die zum
                              									Einsetzen der Zündhütchen nothwendige Glocke eingepreſst werden soll; dazu aber ist
                              									es nothwendig: 1) die Röhre zum Preſsapparate zuzuführen, 2) den angewendeten
                              									Stempel in dieselbe einzuführen und so bei der entsprechenden Bewegung mit Hilfe von
                              									Gegenstempel und Matrize die Veränderung der Form zu bewerkstelligen, endlich 3) die
                              									Patrone aus dem Mechanismus wieder zu entfernen und so schnell bei Seite zu
                              									schieben, daſs, wenn die Anfangsbewegung sich wieder einstellt, schon Raum für die
                              									neu zugeführte Röhre geschaffen ist. – Bei der Kopfpresse
                              									Fig. 6 Taf. 16
                              									ist das Verlangen insofern etwas anders, als dort nach Vollendung der
                              									Formveränderung sich nicht mehr eine einfache cylindrische Hülse darbietet, sondern
                              									dieselbe mit einem hervorragenden Rande am geschlossenen Ende ausgestattet ist,
                              									welcher die Beseitigung nur nach einer Richtung gestattet und zwar erst nach
                              									Entfernung beider Stempel, wodurch es auch nöthig wird, zwei Kniehebel-Anordnungen
                              									in Anwendung zu bringen, während bei der Vorpresse nur eine solche nothwendig
                              									erscheint.
                           Die Anordnung der Vorpresse ist kurz folgende: Auf einem
                              									kräftigen Ständer A ist das eigentliche
                              									Maschinengestell B aufgesetzt, dessen Massen im
                              									Querschnitte sich möglichst gleichförmig um die Mittelachse vertheilen (vgl. Fig. 2 und 5), so daſs
                              									gleichsam zwei starke Köpfe a und a1 durch drei kräftige
                              									Barren b, b und b1 verbunden sind. In dem Gestelle A ist die Antriebswelle c
                              									mit Vollscheibe, Leerscheibe und Schwungrad gelagert, von welcher aus die
                              									Kraftübertragung durch eine starke Lenkerstange auf das in der Achse des oberen
                              									Gestelles B angeordnete Kniehebelwerk übertragen wird;
                              									die beiden Endstellungen sind in Fig. 1 ersichtlich. Durch
                              									die hier stattfindende Bewegung des Kniehebels d e f g
                              									wird der eine bewegliche Endpunkt g desselben vor- und
                              									zurückgezogen und führt diese Bewegung mittels genauer Schlittenführung an den
                              									Gestelltheilen b und b1 aus. Am vorderen Ende dieses Theiles g befindet sich der Stempel h; gegenüber in der Achsenrichtung befindet sich der Gegenstempel i, der keine eigene Bewegung erhält, sondern lediglich
                              									dazu dient, den Druck aufzunehmen, und zu diesem Zwecke am vorderen Ende einer
                              									kräftigen Spindel k angebracht ist, welche fest mit dem
                              									Kopfe a1 durch Mutter
                              									und Gegenmutter verbunden wird. Auch das feste Ende d
                              									des Kniehebelwerkes bildet eine Spindel, welche in dem Kopfe a des Gestelles geführt und mit diesem durch Mutter und Gegenmutter fest
                              									verbunden ist. Durch Anwendung dieser Schrauben ist eine genaue Einstellung der Stempel
                              									erreichbar. Die Construction der Kniehebelgelenke wie auch die Befestigung der
                              									Stempel in genau centraler Lage geht zur Genüge aus Fig. 1 und 3 hervor.
                           Um die Bildung der Glocke, also die theilweise Ausbildung des Bodens der Patrone
                              									zwischen diesen beiden Stempeln mit Sicherheit bewerkstelligen zu können, muſs aber
                              									nicht allein der Patrone eine genaue Führung ertheilt werden, sondern sie muſs auf
                              									ihrem äuſseren Umfange so eingeschlossen sein, daſs eine unbeabsichtigte Ausbiegung
                              									oder Quetschung des Metalles an dieser Stelle nicht stattfinden kann; es muſs also
                              									die Patrone während des Pressens mit einem Ringe, einer Art Matrize, umgeben sein,
                              									welche sich, wenn die Patrone vor dem Stempel i
                              									angelangt ist, über dieselbe schiebt und nach Vollendung der Pressung wieder von
                              									derselben herabzieht und sie wieder frei gibt. Diese Matrize, in den Figuren
                              									ebenfalls angegeben, wird durch einen Schlitten l,
                              									welcher in Gleitbahnen genau geführt wird, gehalten und bekommt ihre Bewegung von
                              									dem Schlitten des Kniehebeltheiles g aus durch die
                              									kleine Lenkerstange o und den Winkelhebel n, welch letzterer am Endpunkte des kleinen Lenkers p befestigt ist. Eine starke Feder ist in der
                              									Lenkerstange o eingeschaltet, um, falls zu groſse
                              									Widerstände (z.B. durch falsches Vorsetzen des Werkstückes) auftreten, hier ein
                              									Nachgeben zu gestatten und so das Werkzeug vor Bruch zu schützen. Die Stellung von
                              									Winkelhebel n und Lenker o
                              									zu einander ist eine solche, daſs von der Endstellung aus gerechnet, d.h. nach
                              									gerade ausgeführter Arbeit (vgl. Fig. 1), bei Linksbewegung
                              									des Schlittens von g die Matrize eine Rechtsbewegung
                              									ausführt, also die Patrone freiläſst, und umgekehrt.
                           Die Arbeit findet danach in folgender Weise statt: Bei der tiefsten Stellung der die
                              									Kraft übertragenden Lenkerstange, also bei der Endstellung des Stempels h nach links und gleichzeitiger vollständiger
                              									Rechtsstellung der Matrize wird die zu bearbeitende Patrone genau in den
                              									Zwischenraum zwischen beide Stempel eingeführt. Bei der weiteren Bewegung der
                              									Kurbelwelle beginnt nun der Stempel h sich mit zunächst
                              									zunehmender Geschwindigkeit nach rechts zu verschieben, tritt in die Oeffnung der
                              									Patrone ein und schiebt dann diese aus dem Zuführapparate heraus gegen den Stempel
                              										i hin; gleichzeitig schiebt sich durch diese
                              									Bewegung die Matrize nach links, also über die ihr entgegen bewegte Patrone. Die
                              									Geschwindigkeit nimmt dabei, je mehr sich der Kniehebel streckt, immer mehr ab,
                              									während dem entsprechend die Kraftwirkung immer gröſser wird und erst im letzten
                              									Augenblicke ihre volle, höchste Kraftleistung auf den Boden der Patrone zur
                              									Hervorrufung der Formveränderung überträgt; dann findet sofort die Umkehr der
                              									Bewegung bis in die Anfangsstellung statt; die fertige, jetzt wieder freie Patrone
                              									fällt herab, eine neue Patrone wird durch den Zuführapparat eingeführt und die
                              									Arbeit beginnt wieder von Neuem.
                           
                           Die Maſsverhältnisse aller Theile dieser Presse sind so gewählt, daſs sie dem
                              									höchsten durch ein Werkzeug zu übertragenden Drucke vollständig widerstehen können;
                              									so beträgt der geringste Querschnitt des Hauptgestelles B nicht weniger als 57600qmm, der
                              									Querschnitt der aus Stahl hergestellten Kniehebelarme je 7850qmm, derjenige des Kernes der den Druck auf das
                              									Gestell übertragenden Stahlschrauben 6358qmm.
                              									Würde also bei einem Stempeldurchmesser von 30mm
                              									selbst ein Druck von 150k/qmm ausnahmsweise übertragen, also ein Gesammtdruck
                              									von 106000k ausgeübt, so würde in dem Querschnitte
                              									des Hauptgestelles doch nur eine gröſste Zugkraft von nicht ganz 2k, in den Kniehebelarmen eine Druckkraft von 13k,5 und in den Schrauben eine Druckkraft von 16k,7 auf 1qmm
                              									auftreten; es würde also immer noch weit eher ein Zerdrücken des besten
                              									Stahlwerkzeuges in diesen Abmessungen stattfinden, ehe die Elasticitätsgrenze des
                              									Materials der übrigen Maschinentheile überschritten würde.
                           Die in Fig. 6
                              									Taf. 16 dargestellte Kopfpresse unterscheidet sich von
                              									dieser Anordnung im Wesentlichen nur dadurch, daſs hier, unabhängig von den
                              									natürlich entsprechend anders gestalteten Werkzeugen, der Stempel i nicht festliegt, sondern ebenso durch einen
                              									Winkelhebel bewegt wird wie der Stempel h und zwar
                              									findet hier die Bewegung des die äuſsere Form gebenden Stempels i mit seinem Kniehebel wieder durch eine gewöhnliche
                              									Lenkerstange von der Hauptwelle aus statt; dagegen wird der links liegende Kniehebel
                              										d e f g durch eine Lenkerstange bewegt, welche an
                              									einem Winkelhebel 9 angreift, der seinerseits die
                              									Bewegung von der Hauptwelle durch eine auf diese aufgesetzte unrunde Scheibe p erhält. Die Bewegung beider Winkelhebel ist dabei
                              									eine solche, daſs sie sich stets entweder einander nähern, oder von einander
                              									entfernen. Da hier die Patrone nach ihrer Fertigstellung vollständig in eine
                              									feststehende Matrize eingeschoben erscheint, so wird natürlich erst durch die
                              									nachfolgende neue Patrone die fertige herausgeschoben und kann erst beseitigt
                              									werden, wenn sie frei liegt.
                           Um die Elasticität des Materials ganz zu überwinden und dadurch mit Sicherheit die
                              									verlangte Form zu erhalten, läſst man bei beiden Pressen die Kniehebel etwas
                              									durchschlagen, so daſs zunächst eine Pressung erfolgt, dann die Stempel sich etwas
                              									von einander entfernen, nun beim Rückgange eine zweite gleiche Pressung stattfindet
                              									und dann erst die Stempel die eigentliche Rückgangbewegung ausführen.
                           Von groſser Wichtigkeit für die so verlangte gleichmäſsige und rasch zu vollführende
                              									Arbeit (bis 85malige Wiederholung in der Minute) ist natürlich einerseits die
                              									gesicherte und gleichmäſsige Zuführung der zu bearbeitenden Patronen, welche nicht
                              									mehr von Hand wie bei älteren, langsam arbeitenden Maschinen stattfinden kann,
                              									andererseits die durchaus gesicherte Beseitigung der fertigen Patrone, da diese
                              									sonst durch die neu zugeführte erfaſst und zerquetscht würde. Das erste Verlangen
                              										ist durch eine auch
                              									für andere Maschinen gut verwendbare Zuführvorrichtung erreicht; dieselbe besteht in
                              									einem den Verhältnissen nach verschieden gestalteten Kanäle r, welcher durch den Arbeiter stets mit Patronen gefüllt erhalten wird,
                              									die alle in der richtigen Lage sich über einander befinden und durch ihr
                              									Gesammtgewicht die unterste stets in die richtige Lage rasch überführen, ohne daſs
                              									der Arbeiter mit seinen Händen irgendwie in die Nähe der Werkzeuge gelangt. Die
                              									zweite Bedingung wurde früher bei beiden Pressen durch eine Art Peitsche erfüllt,
                              									welche im Augenblicke des Freiwerdens der Patronen auf diese einen Schlag ausübt und
                              									so sie rasch beseitigt, selbst wenn ein geringes Anhängen an irgend welche Theile
                              									noch stattfindet. Diese Anordnung ist in Fig. 2 und 4 angegeben. Die aus einem
                              									dünnen Rohre bestehende Peitsche s liegt nahe oberhalb
                              									der Patrone, aber so, daſs sie die Bewegung der Werkzeuge in keiner Weise hindert;
                              									ihr Ende ist an einem doppelarmigen Hebel t befestigt,
                              									welcher um die Achse u drehbar angeordnet ist. Eine
                              									starke, um u herumgewickelte Spiralfeder sucht stetig
                              									die Schwingung des Hebels t und damit die
                              									Abwärtsbewegung der Peitsche hervorzurufen. Auf der anderen Seite der Achse u tritt der Hebelarm t mit
                              									seinem Ende t1 gegen
                              									einen Ansatz des Armes V, so daſs dadurch die
                              									angegebene Bewegung gehindert wird. Dieser Arm V ist
                              									drehbar um eine Achse W, welche wiederum mit einer
                              									Spiralfeder versehen durch diese das Streben hat, sich aufwärts zu drehen, also
                              									hierdurch mit seinem Ansätze stets im Bereiche des Armes t1 gehalten wird. Beide Arme sind
                              									auſserdem mit Rollen versehen. Auf der Seitenfläche des daneben liegenden
                              									Schwungrades befindet sich ferner der Ansatz X mit zwei
                              									schrägen Flächen, von denen die eine gegen die Rolle V
                              									wirkt und diese bei Einwirkung nach dem Mittelpunkte also abwärts zieht, während die
                              									andere in Fig.
                                 										4 angedeutete Fläche eine Verschiebung der Rolle auf t1 und dabei eine
                              									Spannung der Feder von u vornehmen kann. Die Wirkung
                              									ist nun die, daſs zunächst durch die entsprechende schräge Fläche von X die Rolle auf t1 nach dem Gestelle hin verschoben, also die Feder
                              										u gespannt und dann die Rolle V abwärts gezogen wird; nun tritt die schräge Fläche
                              									von t1 fort und die
                              									ganze Kraft der Feder u treibt den Hebel t herum und ruft so das Herabschlagen der Peitsche mit
                              									kräftigem Stoſse hervor. Die Fläche entfernt sich indessen sofort wieder von dem
                              									Rade, drückt also die Rolle auf t1 nochmals zurück und hebt; so die Peitsche;
                              									gleichzeitig tritt die schräge Fläche auf V auſser
                              									Wirksamkeit, so daſs nun das Ende des Hebelarmes X
                              									wieder gegen den Ansatz des Armes V treten muſs und die
                              									Peitsche auſser Bereich der Werkzeuge gehalten wird, bis bei der nächsten Umdrehung
                              									wiederum dieselbe Auslösung erfolgt.
                           Diese etwas umständliche und durch ihre stoſsweise Bewegung lärmende Anordnung ist
                              									bei den neueren Vorpressen durch einen einfacheren Mechanismus ersetzt, welcher in
                              										Fig. 1
                              									näher angegeben ist. Es
                              									wird dort ohne weiteres die Bewegung der Matrize l mit
                              									ihrem Schlitten angewendet, um einen Schieber t abwärts
                              									und aufwärts zu bewegen durch Anwendung des doppelarmigen Hebels u und Lenkers v, deren
                              									Wirkung bei der Bewegung der Matrize sich von selbst ergibt. In beiden Fällen wird
                              									aber eine vollkommen gesicherte Beseitigung der fertigen Hülse erreicht.
                           Von ganz besonderem Werthe ist bei derartigen rasch laufenden Maschinen, bei welchen
                              									sehr bedeutende Kraftübertragungen stattfinden, die Möglichkeit, sie fast
                              									augenblicklich zum Stillstande zu bringen, wenn irgendwie Verhältnisse eintreten,
                              									welche die richtige Wirksamkeit der Theile hemmen, z.B. wenn eine Patrone falsch
                              									eingeführt oder zerdrückt wird u.s.w. Auch hierfür ist in ausgezeichneter Weise
                              									gesorgt und zeigen Fig. 2 und 6 eine ältere, Fig. 1 und 3 Taf. 16 eine
                              									neuere vereinfachte Anordnung. In beiden Fällen beruht die Einrichtung darauf, daſs
                              									durch die Bewegung eines Hebelarmes gleichzeitig eine Verschiebung des Riemens auf
                              									die Leerscheibe und ein kräftiges Bremsen des Schwungrades stattfindet. Der Antrieb
                              									wird bei beiden Constructionen von langen Hebelarmen 1
                              									aus gegeben, welche sich auf den Seiten der Maschine befinden, um so dem Arbeiter,
                              									er mag auf der einen oder anderen Seite der Maschine sich aufhalten, immer sofort
                              									Gelegenheit zum Stillstellen zu gewähren. Diese Hebelarme haben eine
                              									gemeinschaftliche Welle 2, die unten durch das Gestelle
                              									läuft und unter dem gut abgedrehten Schwungrade an einem kurzen Hebelarme den
                              									Bremsklotz 3 trägt, welcher also bei der bedeutenden
                              									Hebelarmübersetzung mit groſser Kraft fest gegen das Schwungrad gepreſst werden
                              									kann. Bei der älteren Anordnung (Fig. 6) steckt auf
                              									derselben Welle 2 noch der Hebelarm 4, welcher durch die Zugstange 5, die Winkelhebel 6 und 7 die Bewegung auf den Riemenführer 8 überträgt. Bei der zweiten in Fig. 1 und 3 wiedergegebenen
                              									Anordnung ist der eine der Hebelarme 1 unmittelbar mit
                              									einer Lenkerstange 4 ausgestattet, welche ohne weiteres
                              									die Bewegung durch den Winkelhebel 5 auf die geradlinig
                              									geführte Stange des Riemenführers 6 überträgt; die
                              									Einrichtung ist also wesentlich vereinfacht. Beide Einrichtungen lassen sich in
                              									zweckmäſsiger Weise an manchen Maschinen anbringen, die bei raschen Drehbewegungen
                              									und der Art ihrer Arbeitsleistung von Zeit zu Zeit Störungen erleiden, bei denen ein
                              									längerer Fortlauf der Maschinen nicht wünschenswerth erscheint bezieh. zu gröſseren
                              									Uebelständen Anlaſs geben kann. (Aus einem längeren Berichte von Prof. H. Richard; Mittheilungen aus der Maschinenfabrik und
                                 										Deutschen Metallpatronenfabrik von W. Lorenz in Karlsruhe in der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1884 * S.
                                 									545.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
