| Titel: | J. Lehnartz's Kalklöschapparat. | 
| Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, S. 400 | 
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                        J. Lehnartz's Kalklöschapparat.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									27.
                        J. Lehnartz's Kalklöschapparat.
                        
                     
                        
                           Zum Löschen von Kalk hat J. F. Lehnartz in Dellbrück bei Düsseldorf (* D. R. P. Kl. 80 Nr. 32016 vom 11. November 1884) den in Fig. 1 und 2 Taf. 27
                              									gezeichneten Apparat vorgeschlagen, bei welchem ein nach beiden Richtungen
                              									umzudrehendes Trommelsieb in Anwendung kommt, wodurch die Kalksteine nach einander
                              									mit dem Löschungswasser in Berührung gebracht werden und sich in demselben auflösen,
                              									während die unlösbaren Theile (Steine u. dgl.) in dem Siebe verbleiben (vgl. Wackernie und Rousseau
                              									1883 250 * 23). Es findet also bei diesem Verfahren der
                              									Kalklöschung gleichzeitig eine Ausscheidung der Steine
                              									statt; zugleich wird die lösende Wirkung des Löschwassers durch
                              									Aufrührvorrichtungen, welche an dem Trommelsiebe angebracht sind, verstärkt.
                           Der Apparat besteht aus dem Wasserkasten a, in welchem
                              									sich die mit Schlitzen versehene Trommel C befindet.
                              									Die Schlitze der Trommel laufen passend nicht in der Richtung der Längsachse,
                              									sondern in dazu senkrechter Richtung, um die auflösende Wirkung des Wassers zu
                              									verstärken. Man läſst die zu löschenden Kalksteine durch den Einwurftrichter C1 in die Trommel
                              									fallen, nachdem man den Wasserkasten a mit Wasser so
                              									weit gefüllt hat, daſs es etwas unter der Trommelachse steht. Das Auflösen des
                              									Kalkes im Wasser wird durch langsames Umdrehen der Trommel C beschleunigt; zugleich halten die auf dem äuſseren Umfange der Trommel
                              										C vertheilten Rechen d, welche schraubenförmig in der Längsrichtung derselben befestigt sind,
                              									das Wasser bezieh. die Kalkmilch in beständiger Bewegung. Die am inneren Umfange der
                              									Trommel angebrachten Mitnehmer e werfen die Kalksteine
                              									beständig durch einander und liegen die Mitnehmer schräg zur Trommelachse, um die
                              									nicht auflösbaren Steine von der Einfallseite her allmählich nach dem
                              									Ausfalltrichter F hin zu bewegen. An dieser Seite der
                              									Trommel befinden sich spiralförmige Auswurfschaufeln o
                              									und verschlieſst ein abnehmbarer halbrunder Deckel das hintere Ende der Trommel.
                           Während der Arbeit wird die Trommel so gedreht, daſs die Steine immer gegen die
                              									Rückseite der Auswurfschaufel o fallen, also nicht aus
                              										der Trommel können.
                              									Sollen die Steine entfernt werden, so wird die Trommel rückwärts gedreht, so daſs
                              									die Steine nach Wegnahme des Deckels von der Schaufel o
                              									aufgeschöpft und in den Ausfalltrichter F entleert
                              									werden. Die fertige Kalkmilch wird aus dem Wasserkasten durch eine verschlieſsbare
                              									Abfluſsvorrichtung entfernt.
                           An Stelle des sich drehenden Trommelsiebes kann man auch Schüttelsiebe und andere
                              									bewegliche Sieb Vorrichtungen anwenden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
