| Titel: | Compound-Dampfmaschine mit verschiebbaren Kurbellagern. | 
| Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, S. 498 | 
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                        Compound-Dampfmaschine mit verschiebbaren
                           								Kurbellagern.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									32.
                        Wolff und Meinel's Compound-Dampfmaschine.
                        
                     
                        
                           Das jetzt vielfach vorhandene Bedürfniſs nach schnell umlaufenden Antriebswellen hat
                              									die Halle'sche Dampfpumpen- und Maschinenfabrik Wolff und
                                 										Meinel in Halle a. S. (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 32149 vom 3. Februar 1885) veranlaſst, die
                              									folgende, in Fig.
                                 										1 bis 3 Taf. 32 veranschaulichte Anordnung für Compoundmaschinen zu
                              									treffen.
                           Die beiden Cylinder wirken nicht wie gewöhnlich auf eine gemeinschaftliche, in ihrer
                              									Achsenebene liegende Welle, sondern auf zwei parallele,
                              									mittels Gelenkstange s gekuppelte, zu jener Ebene
                              									senkrechte Wellen d, von denen jede zwei zugleich als
                              									Schwungräder dienende Reibräder k trägt. Diese wirken
                              									auf kleine Reibräder w, welche auf eine mittlere, in
                              									festen Lagern ruhende Welle l aufgekeilt sind, so daſs
                              									letztere eine hohe Umlaufzahl bei mäſsiger Geschwindigkeit der Maschine erhält. Um
                              									den nöthigen Druck in den Reibungsflächen zu erzeugen, sind die Lager der Wellen d bei der für kleinere Maschinen bestimmten Anordnung
                              										Fig. 1 und
                              										2 in
                              									Gleitbahnen gelegt und werden durch belastete Winkelhebel h gegen die Welle l gedrückt. Je zwei
                              									zusammengehörige Lager sind zu einem kräftigen Guſsstück vereinigt, an welches der
                              									Hebel in der Mitte angreift. Bei gröſseren Maschinen werden die Lager, wie in Fig. 3
                              									dargestellt, an Hebeln q (statt auf Gleitbahnen)
                              									angebracht, welche um feste Zapfen schwingen und mittels Zugstangen n und eines Ankerhebels o
                              									mit groſser Uebersetzung gegen einander gezogen werden.
                           Durch passende Einstellung der Hebelbelastungen läſst sich bei einer derartigen
                              									Anordnung der Reibräder immer erreichen, daſs der Lagerdruck an der mittleren Welle
                              									nahezu aufgehoben wird. Der durch die Lagerreibung bedingte Arbeitsverlust fällt
                              									daher bei einem solchen Doppelgetriebe mit drei Wellen auch nur ungefähr halb so
                              									groſs aus, als wenn nur zwei Wellen, eine treibende und eine getriebene, vorhanden
                              									sind.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
