| Titel: | L. Foucault's Wasserstandszeiger mit eingeschaltetem Reinigungsrohr für Dampfkessel. | 
| Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, S. 499 | 
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                        L. Foucault's Wasserstandszeiger mit
                           								eingeschaltetem Reinigungsrohr für Dampfkessel.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									32.
                        L. Foucault's Wasserstandszeiger.
                        
                     
                        
                           Auf der Weltausstellung in Antwerpen zeigt L. Foucault
                              									in Charleville (vgl. auch Revue industrielle, 1885 S.
                                 									313) ein zwischen dem Wasserstandszeiger und dem Dampfkessel einzuschaltendes
                              									Reinigungsrohr, welches rascher Trübung des Glases und häufigem Bruch desselben
                              									vorbeugen soll. Damit soll auch, da das sonst zum Ausblasen nothwendige öftere
                              									Oeffnen und Schlieſsen der Hähne fortfällt, ein gutes Dichthalten derselben
                              									gesichert werden.
                           Wie aus Fig. 4
                              									Taf. 32 hervorgeht, sitzt der gewöhnliche Wasserstandszeiger an dem einen von zwei
                              									oben und unten in einander übergehenden Rohren A und
                              										B, von denen das zweite B durch einen Rohrstutzen E mit dem
                              									Wasserraume des Dampfkessels in Verbindung steht, oben an dem Doppelrohrkörper
                              									zweigt das Verbindungsrohr P in den Dampfraum des Kessels ab und
                              									unten ist ein gewöhnlicher Ablaſshahn R angeschlossen.
                              									Das in dem einen Rohre aus dem Kessel zutretende Wasser ist also gezwungen, nach
                              									abwärts zu gehen und dann wieder aufzusteigen, ehe es in das Wasserstandsglas treten
                              									kann. Dabei sollen sich die im Wasser befindlichen Unreinigkeiten an der tiefsten
                              									Stelle des Doppelrohres absetzen, wo sie dann durch Abblasen entfernt werden können.
                              									Das Wasser soll sich auch auf diesem Wege etwas abkühlen, so daſs damit und durch
                              									die Ausführung des Abblasens mittels des Hahnes am Rohrkörper zu heftige, das
                              									Zerspringen herbeiführende Wirkungen auf das Glas verhütet werden.
                           Durch eine solche Abkühlung des Wassers könnte aber ein Unterschied zwischen dem
                              									durch das Glasrohr angezeigten Wasserstande und den im Kessel herrschenden
                              									herbeigeführt werden; anderentheils fehlt für das Wasser im Doppelrohrkörper jede
                              									Strömung. Zur Vermeidung dieses Uebelstandes hat Foucault eine doppelte Verbindung des Reinigungsrohres mit dem Wasserraume
                              									des Kessels zur Ausführung gebracht. Nach Fig. 5 Taf. 32 führt von
                              									dem Doppelrohre S auſser dem in derselben Höhe wie das
                              									Zulaufrohr zum Glase angebrachten Rohrstutzen E noch
                              									vom unteren Stutzen ein gebogenes Rohr E1 in den Wasserraum des Dampfkessels. Der in diesem
                              									Rohre E1 eingeschaltete
                              									Hahn R ist ein Dreiwegehahn und die seitliche Oeffnung
                              									desselben gestattet das Abblasen des Doppelrohres S.
                              									Das Rohr E1 wird an
                              									einer tiefen kühleren Stelle des Wasserraumes an den Kessel angeschlossen, z.B. bei
                              									Kesseln mit unten liegenden Siedern an einen derselben, und findet dann eine
                              									beständige Strömung des Kesselwassers aus dem Rohre E
                              									nach unten statt, wobei das Doppelrohr S selbstthätig
                              									rein gehalten wird. Auch ist hierbei ein falsches Anzeigen des Wasserstandes durch
                              									das Glas nicht mehr zu befürchten und bleiben die Vortheile der Anordnung vollkommen
                              									gewahrt. Das Dampfzuleitungsrohr P ist hier ebenfalls
                              									in gleiche Höhe mit dem des Glases gelegt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
