| Titel: | Ueber Neuerungen an Erdölbrennern. | 
| Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, S. 510 | 
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                        Ueber Neuerungen an Erdölbrennern.
                        (Patentklasse 4. Fortsetzung des Berichtes Bd. 252
                           								S. 119.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									33.
                        Ueber Neuerungen an Erdölbrennern.
                        
                     
                        
                           G. Prym in Stolberg (* D. R. P. Nr. 31437 vom 1. Juni
                                 									1884) hat bei Laternen zur Verlängerung des Zugglases
                              									einen im Schornsteinaufsatze bei a (Fig. 4 Taf. 33) drehbaren
                              									Blechcylinder D angebracht. Der Oelbehälter wird durch
                              									einen von den Blechen H und I geleiteten Luftstrom gekühlt und die Flamme dadurch vor Luftzug
                              									geschützt.
                           F. R. Baker in Birmingham (* D. R. P. Nr. 31443 vom 26.
                                 									September 1884) verwendet an Lampen zum Heben der Gallerie b (Fig. 8 Taf. 33) zwei Paar
                              									Gelenkhebel d und e,
                              									welche durch den Handgriff h an der Achse c in Bewegung gesetzt werden können. Dadurch wird der
                              									Cylinder emporgehoben, somit die Dochte und der innere Raum des Brenners zugänglich
                              									gemacht, ohne daſs die einen Kreis beschreibende Gallerie aus der wagerechten Lage
                              									kommt.
                           Nach Ph. F. S. Svenson in Lund, Schweden (* D. R. P. Nr.
                                 									32414 vom 16. November
                                 									1884) kann der Oelbehälter mit Brenner durch leichten
                              									Druck von den übrigen Lampentheilen getrennt werden,
                              									während beim Aufhören des Druckes die Theile sich mit Hilfe einer Feder wieder auf
                              									einander schieben.
                           Der Fuſs A der Lampe (Fig. 9 Taf. 33) mit der
                              									Vase B enthält eine Bohrung C, in welcher sich ein Rohr H mit Kappe K auf- und abschieben läſst. Eine Spiralfeder f sucht das Rohr stets nach oben aus der Höhlung
                              									herauszuschieben. Das Rohr besitzt, damit keine Drehung desselben stattfinden kann,
                              									einen Längsschlitz s, in welchen eine Nase e am oberen Ende der Bohrung C geführt ist. Der Schlitz s ist oben mit
                              									zwei seitlichen Erweiterungen n versehen, so daſs sich
                              									diese, wenn das Rohr H nach unten geschoben ist, unter
                              									die Nase e bringen lassen und auf diese Weise das Rohr
                              									mit Oelbehälter u.s.w. in seiner unteren Lage festgehalten wird. Auf das Rohr H ist nun der Oelbehälter F der Lampe mit dem daran befindlichen Brenner G befestigt, so daſs an der Auf- und Abverschiebung des Rohres H der Oelbehälter und der Brenner theilnehmen.
                           Lampencylinder und Glocke stehen dagegen nicht in unmittelbarer Verbindung mit den
                              									anderen Lampentheilen, sondern sind auf einem besonderen, von Armen D getragenen Kranze v
                              									aufgesetzt. Gegen die Innenseite der Erweiterung n legt
                              									sich der mit dem Brenner G verbundene Luftkorb a an und wird also auf diese Weise durch v eine Art Anschlag gebildet, welcher das weitere
                              									Hinaufgehen des Rohres H mit Brenner G und Oelbehälter F
                              									begrenzt.
                           Soll nun die Lampe angezündet oder Oel in den Behälter nachgegossen oder der Brenner
                              									geputzt werden o. dgl., so drückt man einfach den Oelbehälter F so weit nieder und dreht letzteren ein wenig, so daſs
                              									eine der Schlitzerweiterungen n des Rohres H unter die Nase e gelangt
                              									und auf diese Weise das Rohr in seiner unteren Stellung festgestellt wird. Nach
                              									Beendigung des Anzündens, Füllens o. dgl. läſst man das Rohr mit Brenner und
                              									Oelbehälter durch Drehen des letzteren und Loslassen wieder aufsteigen, worauf die
                              									Lampe dann zum Gebrauche fertig ist.
                           G. W. Lyth in Stockholm (* D. R. P. Nr. 31815 vom 16.
                                 									Februar 1884) glaubt, daſs die in Fig. 2 und 3 Taf. 33 gezeichnete Gasolinlampe mit zwei Brennern ohne Aufsicht lange Zeit
                              									hindurch brennt und nach allen Richtungen hin ein gleichmäſsig starkes Licht
                              									ausstrahlt. Die Zuführungsrohre A für Gasolin sind
                              									durch Muttern B mit den Dochtrohren C verschraubt. Die aufgeschraubten Brenner e sind mit Oeffnungen c
                              									versehen und enthält jeder Brenner ein Drahtnetz a,
                              									durch welches die Dämpfe hindurch ziehen müssen, bevor sie das Ausströmungsloch c erreichen. Die Brenner sind auſserdem mit einem
                              									gewöhnlichen Verbreiter h für die Flammen versehen und
                              									beide von einer Metallhaube v mit Löchern m für die Flammen und den oberen Theil der Verbreiter
                              										
                              									h umgeben, während unten herum die kleinen Löcher n der Verbrennungsluft Einlaſs gewähren. Die Haube r, welche von der Flamme erwärmt wird, dient dazu, die
                              									Verbrennungsluft, welche durch die Löcher n in der
                              									Haube und am Boden w einströmt, zu erwärmen. Der Boden
                              										w soll dasjenige Gasolin sammeln, das etwa
                              									überläuft, während die Lampe nicht angezündet ist, und welches durch das Rohr g fortgeleitet wird; die Wölbung hat jedoch auſserdem
                              									den Zweck, beim Anzünden eine kleine Menge Spiritus aufzunehmen, welche angezündet
                              									wird, um die Erwärmung des Brenners und dadurch auch die Verwandlung des Oeles in
                              									Gas zu beschleunigen.
                           Ch. Barton in Branton (* D. R. P. Nr. 31820 vom 4.
                                 									Oktober 1884) will die Baumwolldochte vermeiden, indem
                              									er den Zwischenraum zwischen zwei Glas- oder Porzellanröhren a und c (Fig. 5 und 6 Taf. 33) mit gebranntem Gyps, Holzkohle, Bimsstein o. dgl. füllt.
                              									Das innere Rohr ist mit einem Dochte versehen; doch kann derselbe auch unmittelbar
                              									in das im porösen Materiale befindliche Loch eingezogen sein, ohne Benutzung eines
                              									Glas- oder Porzellanrohres c. Das obere Ende des Rohres
                              										a ist erweitert und flach zusammengedrückt, so daſs
                              									es auf jeder Seite des Rohres c und über dem porösen
                              									Materiale einen kleinen Raum bildet. Hierdurch wird Raum für die Erzeugung der
                              									Oeldämpfe geschaffen, welche dadurch entstehen, daſs der Docht angezündet wird,
                              									dieser den zusammengedrückten Theil des Rohres a
                              									erwärmt und dadurch die Verdampfung des Oeles bewirkt. Der kleine Docht brennt bis
                              									auf den Rand des Rohres c hinab, erhitzt den
                              									zusammengedrückten Theil des Rohres a und ebenso die
                              									obere Schicht des Gypses, wodurch das durch das poröse Material aufsteigende Oel
                              									verdampft und verbrannt wird.
                           Nach A. D. Turner und W.
                                    										Flatau in London (* D. R. P. Nr. 31822 vom 16. Oktober 1885) besteht der
                              										Lampendocht aus zwei Theilen, von denen der untere
                              										Saugedocht b (Fig. 7 Taf. 33) durch
                              									Drehung eines auſserhalb der Lampe befindlichen Griffes oder Knopfes nach oben oder
                              									unten geschoben werden kann, wodurch die Berührung mit dem oberen unverbrennlichen Dochte a
                              									hergestellt oder aufgehoben wird. Der untere Dochttheil wird in der gewöhnlichen
                              									Weise durch das Rohr j mit Oel gespeist; sind beide
                              									Dochte in Berührung, so steigt das Oel nach dem Brenner, während bei Trennung der
                              									Dochte die Zuströmung nach dem oberen Dochte aufhört und die brennende Flamme bald
                              									verlischt.
                           Die Bewegung des unteren Dochtes geschieht durch Drehen des Griffes f an der Spindel g. Am
                              									inneren Ende trägt diese Spindel eine Kurbel t, welche
                              									in einen Schlitz des Theiles h eingreift. Bei Drehung
                              									des Griffes f bewegt sich der Theil k mit der an diesen sich anschlieſsenden Stange l, die in einen Schlitz m
                              									des Rohres c eintritt und mit dem rohrförmigen Schieber
                              										e verbunden ist, nach oben oder unten.
                           Die Höhe der Brennscheibe p über dem Brenner ist durch
                              									Heben und Senken der Stifte q in den Führungen r regulirbar. Der den Glockenteller 
                              									t und den Cylinderhalter tragende Rahmen ist an seiner
                              									Unterkante mit einer geneigten Fläche s versehen,
                              									welche auf einem seitlich an der Lampe befestigten Stifte u aufruht, so daſs durch einfaches Drehen des Rahmens auf dem Stifte der
                              									erstere in Gemeinschaft mit der Kugel und dem Cylinder gehoben und gesenkt und
                              									dadurch der Abstand des Cylinderbodens vom Brenner verändert wird, wodurch die
                              									Flamme geregelt werden kann. Die Luft tritt durch Rohr n ein.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
