| Titel: | Verfahren, Knochen bei der Entfettung zu trocknen. | 
| Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, S. 530 | 
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                        Verfahren, Knochen bei der Entfettung zu
                           								trocknen.
                        Mit Abbildung.
                        [Verfahren, Knochen bei der Entfettung zu trocknen.]
                        
                     
                        
                           F. Seltsam in Forchheim (Oesterreichisch-Ungarisches
                              									Patent Kl. 23 vom 7. Februar 1885) will die Knochen vor der Entfettung dadurch
                              									trocknen, daſs er über dieselben in einem geschlossenen Apparate die Dämpfe von
                              									Benzin, Braunkohlentheeröl, Amylalkohol o. dgl. leitet, welche das Wasser mit sich
                              									fortführen sollen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 257, S. 530
                              
                           Die zu entfettenden Knochen werden ohne vorherige Zerkleinerung in den mit Siebboden
                              										a versehenen Apparat A
                              									gebracht, welchem durch ein Rohr g das erforderliche,
                              									durch die Dampfschlange f erhitzte Lösungsmittel
                              									zugeführt wird. Die gebildeten Dämpfe verdichten sich zum Theile an den unteren
                              									Schichten der Knochen, erwärmen dieselben und lösen gleichzeitig das Fett. Diese
                              									Erwärmung steigert sich nach und nach, bis die Knochen die Dampftemperatur des
                              									Lösungsmittels annehmen. Nunmehr beginnt der eigentliche Trocknungsprozeſs. Die
                              									Dämpfe streichen jetzt frei durch die Knochen hindurch und ihr Bestreben, sich mit
                              									Wasserdampf zu sättigen, führt in einem der Temperatur dieser Gase entsprechenden
                              									Grade das Verdampfen des in den Knochen enthaltenen Wassers herbei.
                           Die auf diese Weise mit Wasserdampf gesättigten Benzin- oder sonstigen
                              									Entfettungsgase entweichen durch das Rohr b nach dem
                              									Kühler B, woselbst eine Verflüssigung des Wasserdampfes
                              									und der dampfförmigen Lösungsmittel eintritt, welche sich in dem Behälter D sammeln. Das specifisch leichtere Lösungsmittel wird
                              									durch das Rohr h zu dem Extractionskessel A zurückgeführt. Ist so sämmtliches Wasser aus den
                              									Knochen beseitigt, womit in der Regel auch die Entfettung beendet ist, so wird in
                              									bekannter Weise durch gespannten Dampf das den Knochen noch anhaftende Lösungsmittel
                              									entfernt.
                           Die so behandelten Knochen sollen völlig entfettet, trocken und geruchlos sein, sich
                              									leicht zerkleinern lassen und guten Leim geben. (Vgl.
                              										W. Büttner bezieh. Steinmüller S. 25 und S. 191 d. Bd.)