| Titel: | J. O. Obermaier's Apparat zum Färben von Gespinnstfasern. | 
| Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 18 | 
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                        J. O. Obermaier's Apparat zum Färben von
                           								Gespinnstfasern.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									2.
                        J. O. Obermaier's Apparat zum Färben von
                           								Gespinnstfasern.
                        
                     
                        
                           An seinem Apparate zum Färben, Waschen u. dgl., bei welchem die Gespinnstfasern in
                              									zusammengepreſster Lage zwischen Siebcylindern dem kreisenden Flüssigkeitsstrome ausgesetzt werden, hat Jul. Otto Obermaier in Lambrecht (* D. R. P. Kl. 8 Nr.
                              									33562 vom 10. Mai 1885, 2. Zusatz zu Nr. 23117, vgl. 1884 253 * 126) eine besondere Einrichtung des
                                 										Siebkessels zur Aufnahme der zu behandelnden Stoffe angegeben, welche den
                              									Zweck hat, denselben zum Einsetzen in eine
                                 										Schleudermaschine geeignet zu machen.
                           Bei dem Obermaier'schen Verfahren sollen die Faserstoffe
                              									in einem Kessel, in fester Lage verbleibend, ihre
                              									verschiedene Behandlung erfahren, indem einfach der Kessel nach einander in die
                              									Behälter mit den verschiedenen Flüssigkeiten eingesetzt wird, in denen Flügelpumpen
                              									den kreisenden Strom hervorrufen. Dabei zeigt sich jedoch die Nothwendigkeit, die
                              									Faserstoffe vor dem Versetzen in die nächste Flüssigkeit erst auszuschleudern. Der
                              									innere der beiden Siebcylinder B und C (Fig. 11 Taf. 2), zwischen denen die Gespinnststoffe zu liegen
                              									kommen, wird von gröſserem Durchmesser ausgeführt und erhält unten eine kegelförmige
                              									Flansche a, welche auf den Kegel b der Schleudermaschinenachse d paſst. Die Verbindung zwischen beiden kann noch durch Schrauben h erfolgen. Der Deckel des inneren Cylinders C erhält ebenso eine Hülse f, welche das obere Ende der Achse d umfaſst.
                              									Die Schraube S zur Befestigung des Deckels tritt dabei
                              									in ein angebohrtes Loch o der Achse d. Der Kegel b trägt auf
                              									seiner oberen Fläche einen Gewichtsregulator, um die bei ungleicher Belastung des
                              									Kessels auftretenden Stöſse, welche durch ungleiche Einpackung der Stoffe leicht
                              									vorkommen, zu vermeiden. Der bereits bekannte Regulator (vgl. Liebelt 1881 239 162)
                              									besteht aus den frei beweglichen Ringen p, welche sich
                              									bei ungleicher Belastung entsprechend excentrisch zur Achse d einstellen.
                           Statt des doppelten Siebcylinders zur Aufnahme der Stoffe wird jetzt auch, namentlich
                              									beim Färben von Kammzug, nur ein senkrecht stehender
                              									Cylinder benutzt, an dessen Umfang sich einzelne Töpfe zur Aufnahme der Spulen u.
                              									dgl. anschlieſsen (vgl. 1885 257 * 319), und ist dieser
                              									eine Cylinder ebenso in die verschiedenen Flüssigkeitsbehälter zu versetzen. Die
                              									Ausführung der Obermaier'schen Apparate vermitteln Dill und Strauſs in Frankfurt a. M.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
