| Titel: | E. F. Stanley's Winkelmass. | 
| Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 21 | 
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                        E. F. Stanley's Winkelmaſs.
                        Mit Abbildungen.
                        E. Stanley's Winkelmaſs.
                        
                     
                        
                           Beim Messen von Winkeln auf Karten und Zeichnungen mittels eines gewöhnlichen
                              									Gradbogens ist man oft genöthigt, die Schenkel der Winkel zu verlängern, um den
                              									Gradbogen anlegen und einen zum Ablesen der Gradzahl erforderlichen Schnittpunkt mit
                              									dem Bogen zu erhalten. Ist dies schon einer schnellen Bestimmung der Gradzahl
                              									hinderlich, so kann das Linien verlängern zu Unrichtigkeiten beim Ablesen führen,
                              									wenn die Richtung der Winkel Schenkel nicht ganz genau eingehalten wird, oder wenn
                              									die mit Bleistift gezogenen Verlängerungen für eine genaue Anlage des Gradbogens
                              									nicht scharf genug sind. Diese Umstände zu vermeiden, ist der Zweck eines von E. F. Stanley in London, Great Turnstile, W. C,
                              									ausgeführten Winkelmaſses, welches sich besonders für Geometer u. dgl. empfehlen
                              									dürfte.
                           Fig. 1., Bd. 259, S. 21Fig. 2., Bd. 259, S. 21 Das neue Winkelmaſs besteht nach Engineering,
                                 									1885 Bd. 40 * S. 163 aus zwei flachen Ringen, von denen der eine in den anderen
                              									paſst. Der äuſsere Ring A (Fig. 1) erhält eine Gradeintheilung von 0 bis 360° und der innere Ring
                              										B einen entsprechenden Nonius, welcher das Ablesen
                              									von Bruchtheilen eines Grades gestattet. An jedem der beiden Ringe ist ein Schenkel
                              										C und D befestigt,
                              									deren Spitzen sich im Mittelpunkte der Ringe treffen und deren Grundflächen mit der
                              									Grundfläche des inneren Ringes in einer Ebene liegen. Man hat also nur nöthig, die
                              									radiale Seite des einen auf 0° gestellten Schenkels auf der Zeichnung zur Anlage an
                              									den einen Schenkel des zu messenden Winkels zu bringen, um dann sofort nach
                              									entsprechender Verdrehung des anderen Schenkels mit dem inneren Ringe das gesuchte
                              									Winkelmaſs in Grad und Vielfachen von z.B. 5 Minuten ablesen zu können. Es ist beim
                              									Gebrauche des neuen Instrumentes der Scheitel des zu messenden Winkels wie bisher
                              									zur Anlage des Gradbogens nicht erforderlich und es können auch Winkel über 180°
                              									sofort abgelesen werden, ohne erst wie bisher umrechnen zu müssen.
                           Fig. 2. zeigt eine andere Ausführungsform des neuen
                              									Winkelmaſses, welches als Goniometer zum Messen groſser Krystalle u. dgl. bestimmt
                              									ist.
                           Der Durchmesser der Gradtheilung an dem ersteren Instrumente ist 400mm; letztere ist kleiner, um noch in der Tasche
                              									getragen zu werden.