| Titel: | Th. Markurth's Gasmotor. | 
| Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 61 | 
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                        Th. Markurth's Gasmotor.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									4.
                        [Th. Markurth's Gasmotor.]
                        
                     
                        
                           Bei der Gaskraftmaschine von Th. Markurth in Hamburg (*
                              									D. R. P. Kl. 46 Nr. 32209 vom 9. October 1884) wird auſser dem Explosionsgemische –
                              									getrennt von demselben – noch ein anderes, indifferentes Gas, z.B. Luft, derart in
                              									den Cylinder eingeführt, daſs diese Trennung bis zum Augenblicke der Explosion
                              									aufrecht erhalten bleibt. Es soll also zunächst die Explosion des Gasgemisches und
                              									dann die Expansion der von letzterem erwärmten Luft nutzbar gemacht werden. Demnach
                              									findet derselbe Vorgang wie beim Otto'schen Motor
                              									statt, jedoch mit dem wesentlichen Unterschiede, daſs die indifferente Gasart bis
                              									nach erfolgter Entzündung des Gemenges vom letzteren getrennt gehalten wird.
                           Fig. 14 und
                              										15 Taf. 4
                              									veranschaulichen die beiden Ausführungen des Motors in stehender und liegender
                              									Anordnung. Das Cylinderende wird durch den Hohlkolben b
                              									und einen ringförmigen Ansatz h am Cylinderboden in
                              									zwei Räume i und k
                              									geschieden. Beim Ausschube des Kolbens füllt sich der Raum i mit einem entzündbaren Gasgemenge und der Raum k mit Luft von etwa gleicher Spannung.
                           Ist der Kolben in der gezeichneten Stellung (etwa ⅓ seines Weges) angelangt, so
                              									werden beide Zuführungsventile geschlossen und das Explosionsgemisch entzündet sich
                              									in dem Augenblicke, wo die Verbindung zwischen den Räumen i und k hergestellt wird. Das
                              									Explosionsgemisch verbrennt auf einmal vollständig, kann aber nicht mit zu groſsem
                              									Stoſse auf den Kolben wirken, da das sich ausdehnende Gas Gelegenheit hat, nach dem
                              									Raume k überzutreten; das nicht explodirbare Gas in k dient also als Luftbuffer; es wird zugleich dabei
                              									stark erhitzt, hilft den Kolben mittreiben und zieht auch die zu hohe Temperatur der
                              									Explosionsgase herab, wirkt also als Kühlmittel. Beim Rückgange des Kolbens stöſst
                              									derselbe die verbrannten Gase aus, entweder vollständig wie in Fig. 14, oder zum
                              									gröſsten Theile wie in Fig. 15.
                           Die Schiebereinrichtung ist die gewöhnliche. Man kann auch umgekehrt k als Explosionskammer und i als Behälter für das nicht explodirende Gas benutzen; auch kann man den
                              									Raum k durch Aufsetzen eines inneren Ansatzes beliebig
                              									verringern.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
