| Titel: | Th. Teuber's hydrostatischer Umdrehungsanzeiger. | 
| Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 61 | 
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                        Th. Teuber's hydrostatischer
                           								Umdrehungsanzeiger.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									4.
                        Th. Teuber's hydrostatischer Umdrehungsanzeiger.
                        
                     
                        
                           Der hydrostatische Umdrehungsanzeiger, der zuerst von E.
                                 										Brown (1875 215 * 97) ausgeführt, später von O. Braun (1884 252 * 450)
                              									abgeändert wurde und welcher auf der durch die Fliehkraft hervorgebrachten
                              									Lagenveränderung einer eingeschlossenen Flüssigkeit beruht, wurde neuerdings durch
                              										Th. Teuber an Bord S. M. S. Freya (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 30427 vom 2.
                              									August 1884) dahin verbessert, daſs die Ablesung der augenblicklichen Umdrehungszahl
                              									der Maschine, welche den Umdrehungsanzeiger bethätigt, auch in einiger Entfernung
                              									von dem letzteren selbst erfolgen kann (vgl. R. John
                              									1885 257 * 397) und daſs das Instrument selbst kleinere
                              									Geschwindigkeitsänderungen noch deutlich angibt, was durch Anwendung zweier aus Quecksilber und Wasser bestehenden Flüssigkeitssäulen
                              									erreicht wird.
                           Die beiden eisernen, halbkreisförmig gebogenen Röhren a
                              										(Fig. 18
                              									Taf. 4) sind in passender Weise mit der senkrechten, die Drehachse des Apparates
                              									bildenden, aus zwei Theilen bestehenden Röhre b
                              									verschraubt, welche zweimal gelagert ist und mittels einer Riemenscheibe c von der Maschine aus in Drehung versetzt wird. In die
                              									Röhre b ist die gleichfalls aus Eisen hergestellte,
                              									engere Röhre e geschoben, welche bei f festgehalten ist und durch die im Boden des Rohres
                              										b sitzende Schraube g
                              									Führung erhält; dieselbe trägt oben eine schwache Glasröhre h von geringem lichtem Durchmesser, hinter welcher sich die Eintheilung
                              									befindet.
                           Die oben offenen Röhren a und b sind bis zur Marke d mit Quecksilber, die
                              									Röhren e und h dagegen mit
                              									Wasser oder Weingeist gefüllt. Durch die Umdrehung der Röhren wird in Folge der
                              									Fliehkraft das Quecksilber in den Röhren a steigen, in
                              									der Röhre b fallen und auch die Flüssigkeit in den
                              									Röhren e und h und zwar in
                              									viel stärkerem Maſse als das Quecksilber in b sinken.
                              									Es wird deshalb eine deutliche Ablesung auf der hinter der Röhre h angebrachten Eintheilung möglich sein. Die
                              									Eintheilung ist danach berechnet, daſs der Druck der Flüssigkeiten in den
                              									senkrechten Röhren mit dem Quadrate der Umfangsgeschwindigkeit abnimmt. Hier ist
                              									auch noch zu bemerken, daſs bei groſsen Umfangsgeschwindigkeiten die Kreisform der
                              									Röhren a ausgleichend auf den Niedergang der
                              									Quecksilbersäule im Rohre b wirkt. Je gröſser der
                              									Höhenunterschied zwischen der Eintheilung und dem Quecksilberspiegel d ist, desto mehr müssen die Röhren b und e nach unten
                              									verlängert werden. Zum Auffüllen der Röhre e dient der
                              									kleine, mit derselben verbundene Cylinder k mit Hahn
                              										L Der in dem Cylinder k angeordnete Kolben und die Schraube g am
                              									unteren Ende des Rohres b regeln die Höhe des
                              									Flüssigkeitsspiegels.
                           Besonders bemerkenswerth ist noch die von Teuber
                              									vorgesehene Anwendung dieses Apparates zur Bestimmung der geographischen Breite. Wenn man nämlich den Apparat mit gleich bleibender
                              									Umfangsgeschwindigkeit umlaufen läſst, so erhält man bei genügend genauer Ausführung
                              									und möglichst groſser Uebersetzung der Aenderung des umlaufenden Flüssigkeitspiegels
                              									ein Maſs für die Fallbeschleunigung in verschiedenen geographischen Breiten, oder
                              									die Breite selbst.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
