| Titel: | Neuerungen in der Herstellung von Thonwaaren und Kohlenziegeln. | 
| Autor: | H. F. | 
| Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 162 | 
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                        Neuerungen in der Herstellung von Thonwaaren und
                           								Kohlenziegeln.
                        (Patentklasse 80. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								257 S. 137).
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									11.
                        Herstellung von Thonwaaren und Kohlenziegeln.
                        
                     
                        
                           Vorbereitung des Thones: Zum Trocknen und Zerkleinern des
                                 										Thones und ähnlicher Stoffe schlägt Paul
                                    										Freygang in Eutritzsch bei Leipzig (* D. R. P. Nr. 32025 vom 14. December
                                 									1884) die in Fig.
                                 										1 und 2 Taf. 11 dargestellte Einrichtung vor. In einer weiten, auf den Rollen
                              										a sich drehenden Blechtrommel, sind
                              									Zerkleinerungsroste angebracht, welche ein die ganze Länge der Trommel ausfüllendes
                              									Hohlprisma bilden. Zwischen diesen Rosten und der Trommelmantelfläche befinden sich
                              									schraubenförmige Blechstreifen D, welche, sobald die
                              									Trommel in der durch einen Pfeil gekennzeichneten Richtung sich dreht, dasjenige vom
                              									Einwurf- zum Austragende fördert, was durch die Zerkleinerungsroste gefallen ist.
                              									Die Austragung selbst bewirken die Schöpfer G, welche
                              									ihren Inhalt in die Austragröhre H fallen lassen. Im
                              									Fuſse des Einwurftrichters E befindet sich eine
                              									Schraube, welche das zu trocknende Gut in die Trommel fördert. Hier wird dasselbe
                              									durch die das Zerkleinerungsgitter bildenden T-Eisen emporgehoben und fällt sodann
                              									nach unten, wobei die Zerkleinerung erfolgt, welche nur so weit beabsichtigt wird,
                              									als dadurch das Trocknen Unterstützung erfährt. Der Trommel wird heiſse trockene
                              									Luft durch den Kanal K zugeführt, welche die Trommel
                              									durchströmt, sich mit Feuchtigkeit sättigt und durch den ringförmigen Spalt L in den Kanal N
                              									entweicht. Zu gleicher Zeit tritt heiſser Rauch durch den Kanal M in den Zwischenraum, welcher zwischen der Trommel und
                              									dem sie einhüllenden Mauerwerk frei geblieben ist; die Rauchgase entweichen
                              									ebenfalls nach N. An N
                              									soll sich ein Schornstein oder eine andere Absaugungsvorrichtung anschlieſsen. Um
                              									das Anhaften des zu trocknenden Stoffes an die Stäbe des Zerkleinerungsgitters zu
                              									verhüten, soll nötigenfalls ein Klopfer R (Fig. 2)
                              									angewendet werden.
                           Gegen die Bauart dieser Trockeneinrichtung sind manche Bedenken geltend zu machen;
                              									hier sei nur hervorgehoben, daſs mit der feuchten Luft nicht geringe Staubmengen aus
                              									der Trommel in den Kanal N gelangen, wodurch nicht
                              									allein dieser sehr bald verstopft wird, sondern auch entsprechende Verluste
                              									entstehen.
                           H. Bolze und Comp. in Braunschweig (* D. R. P. Nr. 31926
                                 									vom 14. Oktober 1884) empfehlen für die erste Zerkleinerung des Thones und das Speisen der
                                 										Quetschwalzen ein Stachelwalzwerk. Wie aus
                              										Fig. 4
                              									Taf. 11 zu entnehmen, befindet sich unter dem Einwurftrichter ein nach unten
                              									gebogener Rost, durch dessen Spalten die Arme zweier gegen einander sich drehender
                              									Wellen greifen.
                           
                           Formfressen: Eigenartig ist die Handziegelpresse von J. Diemer in Frankfurt a. M. (* D. R. P. Nr. 30 527 vom 29. Juli 1884). Der feste Stiefel C (Fig. 5 Taf. 11), in
                              									welchem der Kolben W verschiebbar ist, wird mittels
                              									eines Einwurftrichters stets mit Thon gefüllt erhalten. Ein zweiter Stiefel B, dessen Querschnitt, wie derjenige des Stiefels C, den Abmessungen des zu pressenden Ziegels
                              									entspricht, ist auf Rollen in seiner Längenrichtung verschiebbar. In dem Stiefel B befindet sich ein mit dem Maschinengestelle
                              									verbundener Kolben V. Behufs Formung eines Ziegels
                              									schiebt man B dicht an den Stiefel C, schiebt den Kolben W
                              									vorwärts, so daſs der vor V befindliche Hohlraum mit
                              									Thon gefüllt wird, führt einen Abschneidedraht zwischen den Rändern der beiden
                              									Stiefel hindurch und bewegt B in seine ursprüngliche
                              									Lage zurück. Bei letzterem Vorgange drückt der feste Kolben V den gepreſsten Ziegel aus dem Stiefel B,
                              									der Ziegel findet auf der Platte O Stützung und wird,
                              									mit Hilfe einer gekröpften Welle durch diese über die Maschine gehoben, so daſs er
                              									bequem abgenommen werden kann. Die Kolben V und W sind je aus zwei
                              									Platten gebildet; der Raum zwischen diesen Platten steht mit einem Wasserbehälter
                              										A mittels Schläuche in Verbindung, so daſs die
                              									Innenflächen der Stiefel regelmäſsig genetzt werden.
                           W. Johnson in Leeds hatte auf der Erfindungsausstellung
                              									in London 1885 zwei Ziegelpressen vorgeführt, von welchen der Engineer, 1885 Bd. 59* S. 417 bezieh. die Revue industrielle, 1885* S. 422 Beschreibungen
                              									bringen. Die eine derselben dient zum Nachpressen und ist ohne bemerkenswerthe
                              									Eigenheiten. Die zweite Presse soll die Ziegel formen. Bei der letzteren sind in
                              									einer Walze vier Formen angebracht und die verschiebbaren Böden der einander
                              									gegenüber liegenden Formen so mit einander verbunden, daſs der Boden der einen Form
                              									nach auſsen sich bewegt, wenn der gegenüber liegende bis auf die zur Formung eines
                              									Ziegels erforderlichen Tiefe zurückgedrängt wird. Die Formwalze schlieſst sich an
                              									das Ende eines prismatischen Kastens, über dem der Einwurftrichter sich befindet und
                              									in welchem der Preſskolben sich hin und her bewegt. Die Formwalze wird ruckweise um
                              									90° gedreht und zwar so, daſs in jeder Ruhelage der Walze eine ihrer Formen genau
                              									vor der Mündung des Preſskastens sich befindet, Der Kolben drückt nun den Thon in
                              									diese Form, schiebt hierbei den Boden derselben zurück und damit den früher
                              									gepreſsten, derselben gegenüber liegenden Ziegel aus seiner Form auf den
                              									Abnehmetisch. Je nach der Natur des Thones wird der Hub des Kolbens geregelt; der
                              									Kolben wird mit Dampf geheizt, damit seine Fläche sich ohne weiteres von dem
                              									gepreſsten Ziegel löst.
                           P. Vincent in Privas (* D. R. P. Nr. 33345 vom 14.
                                 									December 1884) hat Verbesserungen seiner Falzziegelpresse (vgl. 1885 255 * 505)
                              									angegeben, welche sich hauptsächlich auf die Speisung mit Dampf, das Auflegen der
                              									Thonplatten und die Anordnung der zum Festhalten der gepreſsten Ziegel dienenden
                              									Haken beziehen.
                           
                           Die Thonplatten werden mittels eines endlosen Tuches auf die Form geschoben, indem
                              									die Walze A (Fig. 6 bis 8 Taf. 11) dieses Tuches
                              									von der Welle des Prisma P aus angetrieben, also nur
                              									dann gedreht wird, wenn das Prisma eine seiner ruckweisen Drehungen ausführt. Die
                              									beiden anderen, das endlose Tuch leitenden Walzen sind in Armen B gelagert, welche um die Achse der Walze A frei beweglich sind- auch eine Walze g ist in diesen Armen gelagert, welche an den Formen
                              									des Prisma rollt, dabei die Arme B und das Speisetuch
                              									stützend, so daſs die von letzterem geförderte Thonplatte, ohne nennenswerthe
                              									Verbiegungen zu erleiden, auf die betreffende Form hinübergleitet. Nachdem der
                              									gepreſste Ziegel mit dem Prisma weiter gerückt ist, legt man auf denselben einen
                              									Deckel, welcher das Abfallen des Ziegels verhüten soll. Der Deckel wird durch je
                              									zwei Haken C (Fig. 8) festgehalten,
                              									welche nach der neuen Anordnung nicht mehr in sich biegsam sind, sondern um Zapfen
                              										m an dem Prisma schwingen und durch Federn r gegen die Deckel gedrückt werden. Die Hebel s, welche gegen Vorsprünge x des Gestelles (Fig. 7) stoſsen, lösen die
                              									Haken, sobald der Ziegel unter dem Prisma sich befindet.
                           Der zum Erwärmen der Formen dienende Dampf tritt zunächst in die Höhlung der Oberform
                              										M, wird mittels eines Schlauches in die Achse des
                              									Prisma P geleitet und gelangt durch winkelrecht zur
                              									Achse liegende Bohrungen in die Höhlungen der Unterformen, sowie aus diesen in den
                              									Kopf T, welcher das Niederschlagswasser ableitet. Statt
                              									der früher verwendeten Stopfbüchsen ist an der Eintrittseite des Dampfes ein
                              									Kegelverschluſs, an der Austrittseite bei T ein
                              									Planverschluſs angebracht.
                           G. Springer in Varel (* D. R. P. Nr. 32834 vom 5.
                                 									Februar 1885) schlägt vor, bei Ziegelmaschinen mit
                                 										kreisendem Formteller diejenige Form, in welcher die Pressung stattfinden
                              									soll, mittels eines leicht zu handhabenden Deckels zu schlieſsen, während der
                              									bewegliche Boden von unten nach oben gehoben wird. Die vorliegende Verkörperung
                              									dieses Gedankens ist wenig Vertrauen erweckend.
                           C. Schlickeysen in Berlin (* D. R. P. Nr. 31483 vom 16.
                                 									December 1884) hat das übrigens an sich alte Verfahren zur Herstellung von Falzdachziegeln patentirt erhalten, an glatten
                              									Thonblättern mittels Durchdrücken oder Stanzen Nasen oder sonstige Vorsprünge zu
                              									erzeugen. Das Zusatzpatent * Nr. 33011 vom 11. März 1885 bezieht sich auf Mittel, um
                              									an der Stelle, an welcher die Umformung statthaben soll, eine gröſsere Thonmenge
                              									bereit zu halten. Schlickeysen will in der
                              									Strangpresse, auf welcher die Thonblätter hergestellt werden, dieselben mit Leisten
                              									versehen, die bei der nachherigen Pressung zum Theile für den erwähnten Zweck
                              									verbraucht werden.
                           Strangpressen: S. Rohrmann in Krauschwitz bei Muskau (*
                              									D. R. P. Nr. 31843 vom 21. Oktober 1884) will den Druck, welchen der Thon beim
                              									Röhrenpressen im Mundstücke erleidet, dadurch gleichartig machen, daſs Kern und Mantel des Mundstückes in gleichem Maſse an der Verjüngung des Thonquerschnittes sich betheiligen. Zu
                              									diesem Zwecke wird die in Fig. 9 Taf. 11
                              									dargestellte Form für das Mundstück in Vorschlag gebracht. Diese Gestalt gestattet
                              									gleichzeitig ohne nennenswerthe Mühe den Uebergang von dem groſsen Querschnitte des
                              									Preſsstiefels B zu dem Querschnitte kleiner Röhren in
                              									gleichem Sinne zu gewinnen.
                           Zwischen dem Stiefel B und dem Kopftheile A ist ein Ring mit Armen a
                              									geschraubt, in das Herz dieser Arme der Stift c
                              									befestigt und mit diesem (sofern man Röhren zugehöriger Weite pressen will) eine
                              									Glocke d verbunden, welche den Kern des Mundstückes
                              									bildet. Der Mantel f ist an dem Kopfstücke A befestigt. Sollen kleinere Röhren gefertigt werden,
                              									so ersetzt man die groſse Glocke d durch einen oder
                              									mehrere auf einander folgende Stifte c und schraubt an
                              									letzteren die Glocke, welche zu der betreffenden Röhrenweite gehört. In ähnlicher
                              									Weise werden mehrere Mäntel f hinter einander gereiht,
                              									welche die allmähliche Verjüngung des Thonquerschnittes bis zum Mundstücke
                              									vermitteln.
                           Um den austretenden Thonstrang auf mehreren Seiten mit feinerem Thon zu bedecken, ordnen Heber und Comp. in Chemnitz (* D. R. P. Nr. 32979 vom
                                 									13. Februar 1885) über bezieh. neben dem Mundstücke Thonschrauben a (Fig. 10 und 11 Taf. 11)
                              									an; die Gehäuse dieser Thonschrauben stehen durch schmale Schlitze mit einander und
                              									durch einen Schlitz s mit dem Mundstücke m in Verbindung. Der Längenschnitt des Mundstückes
                              									erweitert sich bei diesem Schlitze um die Dicke der aufzulegenden Thonschicht.
                           Bei den gebräuchlichen Thonstrang-Abschneidetischen ruht der aus dem Mundstücke
                              									hervorquellende Thonstrang zunächst auf Rollen, deren Zapfen in festen Lagern sich
                              									drehen; von diesen gelangt derselbe auf ein zweites Rollenfeld, dessen Rollen mit
                              									ihren Lagerungen in der Richtung des Thonstranges verschiebbar sind. Das
                              									vorausgehende Ende des Thonstranges trifft gegen eine mit dem zweiten Rollenfelde
                              									verbundene senkrechte Platte, die sogen. Klappe, und veranlaſst nunmehr ein
                              									gemeinschaftliches Vorgehen des zugehörigen Rahmens, des sogen. Wagens, nebst der
                              									mit diesem verbundenen Abschneidevorrichtung, so daſs das Abschneiden genau
                              									winkelrecht zum Thonstrange erfolgen kann. Nach stattgefundenem Abschneiden wird
                              									sodann behufs bequemen Abhebens der Ziegel der Wagen mit seinem Rollenfelde weiter
                              									vorwärts gezogen und hierauf wieder so weit zurückgeschoben, daſs sein Rollenfeld
                              									eng an das feste Rollenfeld grenzt. Das bewegliche Rollenfeld wird daher ebenso
                              									häufig in einiger Länge unter dem Thonstrange hin und her geschoben, wie Ziegel
                              									abgetrennt werden. C. Schlickeysen in Berlin (* D. R.
                                 									P. Nr. 33 324 vom 28. März 1885) will den hierfür erforderlichen Arbeitsaufwand
                              									theils durch Herabziehung des Wagengewichtes, theils durch die im Folgenden
                              									beschriebene, in Fig. 12 bis 14 Taf. 11 dargestellte
                              									Bauart des Abschneidetisches vermindern.
                           
                           Auf dem Bette A befindet sich das feste Rollenfeld A1, ferner ein Rahmen
                              										F, welcher einen Theil des beweglichen Rollenfeldes
                              									enthält, und der Wagen C, in welchem der zweite Theil
                              									des beweglichen Rollenfeldes gelagert und mit dem der Abschneiderahmen D verbunden ist. Der Rahmen F ist auf den Rädern F2 des Wagens C
                              									verschiebbar, aber nur innerhalb der Grenzen, welche der Bolzen F1 zuläſst. Der Rahmen
                              										F wird von dem Thonstrange mitgenommen und nach
                              									stattgefundenem Abschneiden seitens des Wagens C wieder
                              									ganz zurückgeschoben, so daſs seine Verschiebung weit kleiner ist als diejenige des
                              									beweglichen Rollenfeldes bei den älteren Abschneidetischen. Es ermäſsigt sich
                              									hierdurch der für das Verschieben erforderliche Arbeitsaufwand. Berichterstatter
                              									vermag aber nicht einzusehen, warum der Rahmen F auf
                              									Rädern verschoben wird, deren Zapfen am Wagen C
                              									befestigt sind; der erforderliche Arbeitsaufwand würde noch geringer sein, wenn man
                              									die Zapfen der Räder F2
                              									am Bette A der Maschine anbringen würde.
                           Der Wagen C ist auf den Rädern C1 verschiebbar; die Klappe J vermag sich um die am Wagen C befindlichen Zapfen J1 zu drehen und gleiten dabei die Stifte J2 in Schlitzen K, so daſs beim Zurückschieben des Wagens die Klappe
                              									selbstthätig aufgerichtet und beim Vorwärtsziehen desselben die Klappe niedergelegt
                              									wird. Der Schneidrahmen D ist mit einer Rolle E versehen, welche an dem Rande der schrägen Platte G sich entlang bewegt. Bei dem Zurückschieben des
                              									Wagens stöſst die Rolle schlieſslich gegen die Nase H,
                              									wodurch der Lauf des Wagens gehemmt wird. Der Thonstrang B ist erst dann im Stande, den Wagen C
                              									vorwärts zu schieben, wenn sein anderes Ende gegen die Klappe J stöſst, indem gleichzeitig mit der Vorwärtsbewegung
                              									des Wagens wegen der Einwirkung der oben erwähnten Plattenkante G auf die Rolle der Schneidrahmen D um seine Achse gedreht wird, was einen entsprechenden
                              									Widerstand erzeugt. Um jedes Stauchen des Thonstranges zu vermeiden, empfiehlt Schlickeysen die Klappe J
                              									nicht zu benutzen, vielmehr zu den beiden Schneidedrähten D1 und D2 einen dritten Draht D3 zu fügen, welcher seitens des Arbeiters
                              									als Marke für die Dicke der abzuschneidenden Ziegel benutzt werden soll; es wird
                              									behauptet, daſs nach einiger Uebung ein derartiges Verfahren keine Schwierigkeiten
                              									biete. Schleuderguſs für Gegenstände aus Thon, Cement, Gyps
                                 										u.a. F. C. A. Meier in Walkenried (* D. R. P. Nr. 32020 vom 23. November
                              									1884) hat die in Fig. 3 Taf. 11 dargestellte Schleudermaschine angegeben, welche in folgender Weise benutzt werden
                              									soll: Die Formen E liegen in niederklappbaren Rahmen
                              										B, welche zwischen den Eckpfeilern A eines Hohlprisma Platz finden. Sofern Platten geformt
                              									werden sollen, werden die Böden der Formen durch eine Glasplatte D gebildet. Man bringt den breiartigen Stoff in das mit
                              									der Achse F kreisende Formenprisma; die Platte H wirft den Brei gegen die Formen und es entsteht in
                              									diesen – wie bei den Schleudermaschinen für die Stärkegewinnung – ein Niederschlag, dessen Dichte von
                              									der Drehgeschwindigkeit des kreisenden Prisma abhängt. Unter Umständen erzeugt man
                              									zunächst aus werthvollerem Stoffe einen dünnen Niederschlag und auf diesem einen
                              									dickeren aus billigerem Material. Nachdem das Prisma in Ruhe gebracht ist, läſst man
                              									durch das Loch c am Boden C das sich hier angesammelte Wasser ab, hebt das Prisma mit Hilfe eines am
                              									Bolzen j befindlichen Ringes von der Welle F ab und ersetzt einerseits das mit gegossenen Platten
                              									gefüllte Prisma mit einem leeren, während andererseits aus ersterer die fertigen
                              									Guſsstücke entnommen werden. Zu letzterem Zwecke wird die Mutter K, welche mittels Halsringes k und der Ketten L bisher die Rahmen B fest an die Eckpfeiler A
                              									gedrückt hatte, zurückgedreht, die Haken der Ketten gelöst und die Rahmen B niedergelegt.
                           Es sind als zunächst auffallend folgende Bedenken gegen die vorliegende
                              									Schleudermaschine hervorzuheben: Was bürgt dafür, daſs der eingetragene bildsame
                              									Stoff sich gleichmäſsig über die einzelnen Formen vertheilen wird? Die Platte H vermag eine solche Vertheilung nicht herbeizuführen.
                              									Die Ketten L sind, da das Eintragen des Breies
                              									stattfinden soll, während das Prisma mit groſser Geschwindigkeit sich dreht, bei
                              									dieser Arbeit mindestens sehr hinderlich und gefährlich. Die Bauart des Prisma
                              									entspricht nicht den Anforderungen, welche an die Widerstandsfähigkeit so rasch
                              									kreisender Körper gestellt werden müssen; auch die lösbare Verbindung zwischen
                              									Prisma und Achse F läſst viel zu wünschen übrig. Wenn
                              									auch dem Grundgedanken der vorgeschlagenen Gestaltungsweise Beifall gezollt werden
                              									kann, so ist doch die vorliegende Verkörperung desselben nicht im Stande, zu
                              									befriedigen.
                           Kohlenziegelpressen. Billan's Maschine (vgl. 1882 245 * 109) ist durch Schüchtermann und Kremer in Dortmund (* D. R. P. Nr. 30985 vom 12. August
                                 									1884) in folgender Weise verbessert worden: Die Lagerdeckelschrauben sind durch eine
                              									eingedrehte Nuth so geschwächt, daſs sie zerreiſsen, sobald der Druck zwischen den
                              									Formrädern durch irgend einen Umstand zu groſs wird bezieh. die Festigkeit der
                              									sonstigen Maschinentheile bedroht ist. Um ein Verstopfen der Speiseröhren zu
                              									verhüten, ist in diese eine durch Hubscheibe bewegte Stange gelegt.
                           
                              
                                 H. F.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
