| Titel: | N. Blum's Gewinde-Drehbank. | 
| Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 351 | 
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                        N. Blum's Gewinde-Drehbank.
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 23.
                        N. Blum's Gewinde-Drehbank.
                        
                     
                        
                           Auf der Ausstellung in Antwerpen 1885 zeigten J.
                                 										Sculfort-Malliar und Meurice in Maubeuge verschiedene Gröſsen einer
                              									eigenartigen Drehbank, von welcher die umstehende Abbildung die kleinste Form für
                              									Aufsbetrieb und mit 0m,5 gröſster
                              									Spitzenentfernung veranschaulicht, Bemerkenswerth ist an diesen Drehbänken die Bewegung des Werkzeugträgers, welche von der
                              									Leitspindel aus mit Hilfe eines Zwischenhebels erfolgt
                              									und an Nathan Blum in Paris (* D. R. P. Kl. 49 Nr.
                                 									33526 vom 15. März 1885) patentirt ist. Durch Veränderung der Länge der Hebelarme in
                              									Bezug auf den Angriffspunkt der Leitspindel und des Werkzeugträgers ist hier jedes
                              									Verhältniſs der Bewegungen derselben zu erzielen, wie es bei dem gewöhnlichen
                              									Antriebe durch Wechselräder nicht zu erreichen ist. Diese Bewegung des
                              									Werkzeugträgers ist deshalb besonders für Gewindedrehbänke von Vortheil und für
                              									letztere in ähnlicher Weise bereits von W. Lehmann
                              									(vgl. 1882 243 * 294) bezieh. Résener (vgl. 1869 193 * 116) versucht
                              									worden.
                           Aus Fig. 1 bis
                              										3 Taf. 23
                              									ist die bezügliche Anordnung der einzelnen Theile zu entnehmen. Die Mutter m der Leitspindel s sitzt
                              									mit zwei senkrechten Zapfen drehbahr in dem Hebel h,
                              									welcher am unteren Ende geschlitzt ist und um den auf einer festen Schiene t je nach der Länge des Werkstückes einzusteckenden
                              									Stifte z schwingt. Der Hebel h besitzt auf seiner dem Werkzeugträger zugekehrten Seite eine Nuth, in
                              										welche die auf einem
                              									Zapfen lose steckende Rolle r paſst, so daſs beim
                              									Ausschwingen des Hebels h die am Werkzeugträger
                              									sitzende Rolle sich leicht in der Nuth verschiebt. Der Zapfen der Rolle r sitzt an dem Lineale l,
                              									welches in einem Schwalbenschwanzschlitze des Werkzeugträgers verschoben werden
                              									kann, und bildet gleichzeitig die Schraube für eine sternförmige Mutter n, durch deren Anziehen das Lineal l festgeklemmt wird. Das Lineal l besitzt an seinem Rücken eine Eintheilung (vgl. Fig. 3), um nach derselben
                              									die Stellung des Angriffzapfens mit der Rolle r und
                              									damit das Verhältniſs der Ganghöhe der Leitspindel zur Verschiebung des
                              									Werkzeugträgers während einer Umdrehung der letzteren zu bestimmen. Man hat
                              									hiernach, wenn mit N und n
                              									die Zähnezahlen der allein zu wechselnden Räder an der Leitspindel und am
                              									Spindelstocke, mit p das in den Zwischenrädern
                              									derselben liegende Uebersetzungsverhältniſs und mit L
                              									und l Hebelarmlängen der Mutter m und des Zapfens am Lineale l bezeichnet,
                              									die Verhältniſszahl zwischen der Ganghöhe der Leitspindel und dem zu schneidenden
                              									Gewinde =\frac{n\,p\,L}{N\,l} Das Lineal l kann gleich für Whitworth'sches oder für
                              									metrisches Gewinde eingetheilt werden, so daſs für jedes beliebige Gewinde die
                              									Einstellung schnell zu machen ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 259, S. 352
                              
                           
                           Auch sonst zeigten die ausgestellten Drehbänke besondere Einrichtungen. Zur Führung
                              									des Werkzeugträgers und des Reitstockes dient eine volle oder eine hohle Spindel mit
                              									einer Nuth, in welche sich ein Keil einlegt. Wenn sich auch diese Drehbänke weniger
                              									zu schwereren Arbeiten empfehlen dürften, so werden sie namentlich beim Schneiden
                              									feiner Gewinde von Werth sein.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
