| Titel: | Lohmann und Stolterfoht's Klinken-Reibungskuppelung. | 
| Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 399 | 
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                        Lohmann und Stolterfoht's
                           								Klinken-Reibungskuppelung.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									25.
                        Lohmann und Stolterfoht's Klinken-Reibungskuppelung.
                        
                     
                        
                           Auf der Ausstellung in Antwerpen 1885 führten Lohmann und
                                 										Stolterfoht in Berlin lösbare Reibungskuppelungen vor, bei welchen das Ein-
                              									und Ausrücken durch Verschiebung der Kuppelmuffe auf der Antriebswelle mit sehr
                              									geringer Kraftäuſserung möglich war, so daſs bei Benutzung solcher Kuppelungen an
                              									Triebwerken das stoſsfreie Ein- und Ausrücken von entfernten Stellen aus mit Hilfe von
                              									Drahtzügen o, dgl. möglich erscheint. Es wird dies
                              									dadurch erreicht, daſs, wie bereits im Deutschen Reichspatente * Kl. 47 Nr. 28471
                              									vom 19. März 1884 angegeben ist, zwischen die treibende und getriebene
                              									Kuppelungshälfte ein Theil geschaltet wird, welcher von der ersteren Hälfte durch
                              									Klinken mitgenommen und durch Reibung die erhaltene Drehung an die letztere Hälfte
                              									überträgt. Die auf diese Weise erhaltene Klinken-Reibungskuppelung (vgl. auch Börsum 1885 257 * 500) kann
                              									gleichzeitig als Kuppelung für die Kraftvermiethungsanstalten (vgl. Daimler 1884 252 * 269)
                              									benutzt werden, da die Reibung zwischen dem Mitteltheile der Kuppelung und der
                              									getriebenen Hälfte einer bestimmten, zu übertragenden Kraft entsprechend eingestellt
                              									wird und beständig so verbleibt, wie darum die neue Kuppelung auch als
                              									Kraftmaschinenkuppelung (vgl. H. King 1885 258 * 434) Verwendung finden kann.
                           Die in Fig. 18
                              									bis 20 Taf.
                              									25 veranschaulichte Ausführung der Kuppelung unterscheidet sich wesentlich von der
                              									in der Patentschrift angegebenen Form, welche letztere zu einer praktischen
                              									Ausführung wenig geeignet erschien. In der jetzigen Form hat die Kuppelung bereits
                              									eine verschiedentlichte, zufriedenstellende Verwendung gefunden. Es ist nun a die auf dem einen Wellenende festsitzende getriebene
                              									Kuppelungshälfte, welche auch die Nabe eines auf der durchgehenden Welle lose
                              									steckenden Rades oder einer Riemenscheibe bilden kann, b die fest auf der treibenden Welle steckende Hälfte und c der lose drehbare Mitteltheil. Mit a sind mittels durchgesteckter Schrauben s die beiden Ringe d und
                              										e verbunden, von welchen der letztere kegelförmig
                              									ausgedreht ist und genau auf den kegelförmigen Theil von c paſst. Durch Anziehen der Schrauben s wird
                              										e fest auf c gepreſst
                              									und dadurch die Reibung zwischen beiden geregelt. Die Kegelflächen werden geschmiert
                              									und so die Abnutzung zwischen beiden herabgemindert. Um den Andruck von e elastisch zu machen, ist zwischen a und d ein Gummiring
                              									gelegt. Der Mitteltheil c ist mit zwei Zähnen versehen
                              									(vgl. Fig.
                                 									18), gegen welche für eine Mitnahme seitens des Kuppelungstückes b sich die in letzterer drehbaren Klinken k legen. Dieselben tragen am Ende ihrer Drehzapfen
                              									Hebel i, welche am Umfange des auf der treibenden Welle
                              									mit Keil und Nuth verschiebbaren Muffes w gleiten.
                              									Dabei können auch Federn auf den Klinkenzapfen das stete Anliegen der Hebel i sichern. Der Muff in
                              									erhält auf der inneren Seite die in Fig. 19 ersichtliche
                              									Form, d.h. er ist an zwei Stellen ausgeschnitten, so daſs vorstehende Nasen
                              									entstehen. Beim Einrücken wird der Muff m mittels des
                              									Hebels h gegen b
                              									verschoben, wobei die Nasen des Muffes m bei dessen
                              									Drehung die Hebel i nach auſsen drehen, so daſs die
                              									Klinken k zum Eingriffe gegen die Zähne von c gebracht werden und dann von c der Kuppelungstheil a nach und nach die
                              									Geschwindigkeit der treibenden Welle erlangt. Beim Rückwärtsschieben von m werden die Hebel i frei und damit durch die
                              									Centrifugalkraft die Klinken k aus den Zähnen gebracht
                              									und die Bewegung von a unterbrochen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
