| Titel: | Acme's Apparate zum Gerben von Häuten. | 
| Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 458 | 
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                        Acme's Apparate zum Gerben von
                           								Häuten.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									30.
                        Acme's Apparate zum Gerben von Häuten.
                        
                     
                        
                           Um die zu gerbenden Häute vollkommen von der Gerbeflüssigkeit durchdringen zu lassen,
                              									benutzt die Acme Tanning Company in Pittsburg (* D. R.
                                 									P. Kl. 28 Nr. 33061 vom 10. März 1885) Apparate, in welchen die ausgespannten Häute abwechselnd der Gerbeflüssigkeit und der
                                 										Luftleere ausgesetzt werden. In Fig. 7 und 8 Taf. 30 sind zwei
                              									verschiedene Ausführungen solcher Apparate veranschaulicht, welche in der Hauptsache
                              									aus geschlossenen cylindrischen, in Gestellen drehbar gelagerten Kesseln bestehen,
                              									die durch Rohrleitungen mit einer Luftpumpe und den Flüssigkeitsbehältern in
                              									Verbindung sind.
                           Bei dem Apparate Fig.
                                 										8 werden die Häute im Inneren des Kessels A
                              									selbst aufgespannt. Der Kessel A ist zum Betreten mit
                              									einem Mannloche versehen und lagert mit den Hohlzapfen B, an welche die Rohre D und D1 angeschlossen sind,
                              									drehbar in festen Böcken. Das mit Absperrhahn d
                              									versehene Rohr D ist mit dem Behälter E verbunden, während D1 in den mit Flüssigkeitsstandglase h versehenen Behälter H
                              									mündet. In das Rohr D mündet die Luftzuleitung F mit Absperrhahn f. Vor
                              									der Mündung des Rohres D ist in dem Kessel A eine Scheibe G
                              									angeordnet, welche verhindert, daſs die in den Kessel gelangende Flüssigkeit
                              									unmittelbar gegen die
                              									erste in dem Kessel aufgespannte Haut geleitet wird. Der Behälter H ist durch Rohr i mit
                              									einer Luftpumpe I verbunden. Die in dem Behälter H sich ansammelnde Flüssigkeit kann durch Rohr k in Behälter K geleitet
                              									werden; letztere sind mit doppeltem, durchlochtem Boden versehen und dienen zur
                              									Bereitung der Gerbeflüssigkeit. Zu diesem Zwecke wird die Lohe oder das sonst zur
                              									Anwendung kommende Gerbemittel in den Behältern K mit
                              									Wasser übergössen; die sich am Boden sammelnde Flüssigkeit wird dann mittels der
                              									Pumpe L in den Behälter E
                              									befördert, in welchem geeignetenfalls eine Erwärmung der Flüssigkeit durch eine
                              									Dampfschlange stattfinden kann. Aus E gelangt dann die
                              									Flüssigkeit durch D in den Kessel A. Beim Beginne der Gerbung kann die Beschickung des
                              									Behälters E mit Gerbeflüssigkeit schon bei einem
                              									Gehalte von etwa 2 Proc. Gerbsäure beginnen. Sobald der Kessel A ungefähr bis zur Hälfte mit Gerbeflüssigkeit gefüllt
                              									ist, wird derselbe in Drehung versetzt, so daſs die Häute abwechselnd mit der
                              									Flüssigkeit und der Luft in Berührung kommen. Nach einiger Zeit werden die Hähne d und f geschlossen und
                              									mittels der Pumpe I in dem Kessel A eine Luftleere hergestellt. Hierbei öffnen sich die
                              									Poren der Häute, so daſs die erschöpfte Flüssigkeit aus denselben entweichen kann.
                              									Bei jedem Eintauchen der Häute werden dann die Poren wieder mit Flüssigkeit gefüllt
                              									und beim Austritte aus derselben findet ein erneutes Oeffnen der Poren statt u.s.f.
                              									Nach einiger Zeit werden die Hähne d und f wieder geöffnet, wobei die Luftpumpe I in Thätigkeit bleibt, so daſs ein Luftstrom durch den
                              									Kessel zieht. Diese Behandlung der Häute unter Luftverdünnung und Luftzutritt wird
                              									abwechselnd in Zeitabschnitten von je einer Stunde etwa 12 Stunden lang fortgesetzt.
                              									Der Kessel A wird dann völlig mit Flüssigkeit gefüllt
                              									und weiter in Drehung erhalten oder auch einige Stunden stillstehen gelassen und das
                              									beschriebene Verfahren schlieſslich so lange wiederholt, bis der Gerbeprozeſs
                              									beendet ist. Von Zeit zu Zeit wird der Behälter E und
                              									der Kessel A mit frischer Gerbeflüssigkeit angefüllt,
                              									während die erschöpfte Flüssigkeit nach H und durch k nach K abgelassen wird,
                              									woselbst sie sich wieder anreichern kann, so daſs sie schlieſslich 20 bis 30 Proc.
                              									Gerbsäure enthält. Es empfiehlt sich aber, das Verfahren derart fortzuführen, daſs
                              									der erwähnte Säuregehalt erst kurz vor Beendigung der Gerbung erreicht wird, Welche
                              									für Kalbfelle etwa 6 bis 7 Tage dauert.
                           Bei Benutzung des in Fig. 7 dargestellten Apparates kommt ein fahrbares Gestell in Anwendung,
                              									in welchem die Häute ausgespannt werden. Das Gestelle wird von dem Wagen M hinweg nach Oeffnung des Deckels A1 in den Kessel A geschoben und in demselben zwischen Schienen a während der Drehung von A festgehalten. Zum leichten Abheben ist der Deckel A1 in dem drehbaren
                              									Arme H1 gelagert und
                              									mittels der Schnur i zum Abziehen eingerichtet, Der aus
                              									dem Behälter E für die Gerbeflüssigkeit nach dem
                              									Hohlzapfen D führende Schlauch d
                              									gestattet eine Abnahme
                              									des Deckels A1, ohne
                              									die Zuleitung vorher abzuschrauben. In D mündet die
                              									Luftzuleitung F. In den Hohlzapfen D1 am anderen Deckel
                              									des Kessels A mündet wieder die Luftpumpenleitung I und das Abfluſsrohr für die Gerbeflüssigkeit H. Der Kessel A ruht auf
                              									Rollen, welche von einem Schneckenrade angetrieben werden und wird dadurch
                              									umgedreht. Das Verfahren mit diesem zweiten Apparate ist das gleiche wie vorher.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
