| Titel: | A. Montupet's frei ausdehnbare Kesselrohre mit Asbestdichtung. | 
| Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 488 | 
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                        A. Montupet's frei ausdehnbare Kesselrohre mit
                           								Asbestdichtung.
                        Mit Abbildung.
                        Montupet's frei ausdehnbare Kesselrohre mit
                           								Asbestdichtung.
                        
                     
                        
                           Textabbildung Bd. 259, S. 488 Um den Rauchröhren in Dampfkesseln von Locomotiven u. dgl. die freie
                              									Ausdehnung zu ermöglichen, bringt A. Montupet nach der
                              										Revue industrielle, 1885 * S. 482 die nachstehend
                              									abgebildete Befestigungsart der Röhren mit Asbestdichtung in den Kesselwänden, wie
                              									dies ähnlich bereits von Constant 1875 215 * 488 bez. A. Girard
                              									1879 231 * 403 angegeben, zur Ausführung. Das Rohr ist
                              									zunächst in der Feuerbüchswand mit Hilfe eines Kegels befestigt, welcher durch einen
                              									aufgeschweiſsten Ring gebildet wird. Das Stirnende des Rohres ist leicht abgerundet
                              									und steht in der Feuerbüchse nicht vor, so daſs die Kanten nicht beschädigt und beim
                              									Herausziehen der Röhre die Bohrungen nicht verkratzt werden können. In die
                              									Rauchkammerplatte wird ein Ring aus Bronze eingeschraubt, wobei zwischen die
                              									Blechwand und den Ansatz des Ringes eine Bleidichtung eingelegt wird. Der
                              									vorstehende Theil des Ringes ist zum Anfassen durch Schlüssel 6- oder 8seitig
                              									gestaltet. Im Inneren ist der Ring kegelförmig ausgebohrt, so daſs er vorn 1 bis
                              										1mm,5, hinten aber 2,5 bis 3mm,5 Spielraum für das cylindrische Rohrende
                              									läſst. Der verbleibende leere Raum wird mit einer Asbestdichtung ausgefüllt, welche
                              									natürlich, je höher der Druck des Dampfes steigt, desto fester in den Ring
                              									eingepreſst wird, während das Rohr sich völlig ungehindert ausdehnen und
                              									zusammenziehen kann. Da der Asbest auch durch die Berührung mit Wasser bezieh. Dampf
                              									aufquillt, so kann diese Packung durchaus nicht nachgeben, ungeachtet ihrer geringen
                              									Dicke.
                           Um das Wegnehmen der Rohre zu erleichtern, räth Montupet
                              									zu folgenden
                              									Vorsichtsmaſsregeln beim Einsetzen: Man bestreiche die Schluſsflächen der Rohrplatte
                              									und des eingeschraubten Ringes mit Zinkweiſs, tauche den Asbest in reines,
                              									säurefreies Oel und schmiere den Kegel des Rohres ein wenig mit Bleiweiſs, um die
                              									Oxydation der Berührungsflächen zu verhindern.
                           Diese Röhren sollen sich in verschiedenen Fällen, in welchen anderweite Rohrsysteme
                              									nach mehrfachem Herausnehmen zu Dampfverlusten Veranlassung gegeben hatten, bereits
                              									recht gut bewährt haben. Wie es aber möglich sein soll, die Asbestpackung zum Theile
                              									zu ersetzen, ohne den Kessel zu entleeren, ist nicht recht einzusehen. Auch für
                              									Condensatoren und verschiedene ähnliche Apparate wendet Montupet die beschriebene Verbindung an. In diesem Falle sind die
                              									Rohrplatten meist so dick, daſs der Schraubring entbehrlich wird und die Löcher der
                              									Rohrwand selbst bis auf ein kurzes cylindrisches Stück, welches mit der Stärke der
                              									ganz cylindrischen Röhren übereinstimmt, nach auſsen zu kegelförmig ausgebohrt
                              									werden können. Die Asbestpackung wird hier mit Hilfe eines besonderen Werkzeuges
                              									fest eingepreſst und soll unter jedem äuſseren Drucke völlig dicht halten.