| Titel: | H. Lefebvre's Verschlussriegel für Sicherheitsvorrichtungen gegen Unfälle an Maschinen. | 
| Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 536 | 
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                        H. Lefebvre's Verschluſsriegel für
                           								Sicherheitsvorrichtungen gegen Unfälle an Maschinen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									35.
                        H. Lefebvre's Verschluſsriegel für
                           								Sicherheitsvorrichtungen.
                        
                     
                        
                           Die trotz Sicherheitsvorrichtungen, Schutzkappen u. dgl. immer noch vorkommenden
                              									Unfälle an den verschiedensten Arbeitsmaschinen sind meist, auf ein Bloſslegen
                              									geschützter Theile während des Ganges der Maschine, auf ein Einrücken der letzteren
                              									bei entfernten Schutzkappen, auf das Einrücken seitens Unbefugter und auch darauf
                              									zurückzuführen, daſs die am vorhergehenden Tage beim Arbeitschlusse nicht
                              									ausgerückte Maschine bei der Ingangsetzung des Motors am nächsten Morgen sofort zu
                              									laufen anfängt. Mit Bezug auf diese Möglichkeiten hat Lefebvre im Bulletin de Rouen, 1885 * S. 242
                              									einen Verschluſsriegel angegeben, der ein Einrücken der Maschine seitens Unbefugter
                              									oder bei geöffneten Schutzkappen o. dgl. unmöglich macht und welcher gleichzeitig
                              									der Aufsichtsperson eine gewisse Controle über die Beobachtung der
                              									Vorsichtsmaſsregeln seitens der Arbeiter gewährt.
                           Es sei z.B. in Fig.
                                 										13 Taf. 35 A ein gefährlicher, mit einer
                              									Schutzhülle versehener Theil einer beliebigen Arbeitsmaschine, welche, von einem
                              									Riemen angetrieben, durch Verschiebung desselben von der Festscheibe f auf die Losscheibe l
                              									auszurücken und umgekehrt einzurücken ist. Der zu öffnende Theil B der Schutzhülle wird mit einer entsprechend geführten Stange a1, die Riemengabel g mit einer dazu senkrecht geführten Schiene S verbunden, welch letztere für die Stange a1 einen Ausschnitt b1 enthält. Derselbe
                              									ist so angeordnet und die Länge der Stange a1 so bemessen, daſs bloſs, wie in Fig. 13 angegeben, bei
                              									der dem Riemenlaufe auf der Losscheibe entsprechenden Stellung von S ein Oeffnen von B
                              									möglich ist, da nur dann das zum Oeffnen von B
                              									nothwendige Eintreten des Stangenendes a1 in den Ausschnitt b1 angeht. In gleicher Weise kann noch das
                              									Oeffnen anderer Schutzhüllen und Räderverdecke durch Stangen a2, a3 und entsprechende Ausschnitte b2, b3 abhängig gemacht
                              									werden. Mit der Schiene S läſst sich auch eine Tafel
                              									verbinden, durch welche in dem Ausschnitte einer davor befindlichen Platte P entsprechend die Worte „Ruhe“ oder
                              										„Gefahr“ sichtbar werden.
                           Mit dieser Einrichtung wird ein gewöhnliches einfaches Schloſs in Verbindung
                              									gebracht, dessen Riegel r bei der Ausrückstellung der
                              									Schiene S in einen Ausschnitt c derselben tritt. Um also die Maschine einzurücken, hat man erst den
                              									Riegel r zurückzuschieben, was mit Hilfe eines
                              									gewöhnlichen, durch das Loch o einzusteckenden
                              									Schlüssels erfolgt. Hierauf kann erst, wie in Fig. 12 Taf. 35
                              									veranschaulicht ist, die Schiene S verschoben werden,
                              									wenn gleichzeitig alle Stangenenden a1, a2.. aus den zugehörigen Ausschnitten b1, b2.. getreten sind. Das
                              									Schloſs des Riegels r erhält einen durchgehenden
                              									festgenieteten Stift t, welcher ein vollkommenes
                              									Umdrehen des Schlüssels s, um denselben wieder aus dem
                              									Schlosse zu ziehen, nicht zuläſst. Der Schlüssel s muſs
                              									daher, so lange die Maschine eingerückt ist, im Schlosse stecken bleiben und erst,
                              									wenn S wieder zurückgeschoben, der Riegel r also wieder in c
                              									einzutreten vermag (Fig. 13), kann man den Schlüssel s wieder
                              									aus dem Loche o ziehen.
                           Diese Einrichtung wird nun in der Weise für eine Controle nutzbar gemacht, daſs am
                              									Abend bei Schluſs der Arbeit alle Schlüssel, welche für jede Maschine mit
                              									verschiedenem Bart ausgeführt werden, beim Aufseher abgegeben werden müssen, oder
                              									auf einer an besonderer Stelle im Arbeitsaale angebrachten, mit den Nummern der
                              									Maschinen versehenen Tafel aufzuhängen sind. Der Aufseher kann sich dann mit einem
                              									Blicke überzeugen, ob alle Maschinen ordnungsgemäſs abgestellt sind. Am Morgen
                              									darauf werden die Schlüssel der Maschinen, auf welchen zu arbeiten ist,
                              									herausgegeben, die anderen Schlüssel dagegen zurückbehalten, so daſs kein Unbefugter
                              									die anderen leer stehenden Maschinen in Gang setzen kann. Tags über, so lange die
                              									Maschine im Gange ist, bleibt der betreffende Schlüssel stecken, ist also dadurch
                              									gegen Verlegen oder Verlieren gesichert. Das beim Einrücken der Maschinen
                              									erscheinende und während des Ganges sichtbar bleibende Wort „Gefahr“ soll den
                              									Arbeiter beständig an seine Aufmerksamkeit erinnern.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
