| Titel: | Ueber Neuerungen an Schraubstöcken. | 
| Fundstelle: | Band 259, Jahrgang 1886, S. 538 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Ueber Neuerungen an Schraubstöcken.
                        (Patentklasse 49. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								254 S. 283.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									35.
                        Ueber Neuerungen an Schraubstöcken.
                        
                     
                        
                           Bedenkt man, wie schwer es ist, Metallarbeiter selbst an anerkannt gute, aber neue
                              									Werkzeuge zu gewöhnen, so scheinen die vielen in letzterer Zeit wieder in Vorschlag
                              									gebrachten Schraubstöcke ein dringendes Bedürfniſs zu zeigen, den alten
                              									Bank-Schraubstock mit Flasche und Schraube allgemein durch sogen. schneit spannende Schraubstöcke zu ersetzen. Solche
                              									Schraubstöcke von möglichst einfacher Einrichtung, welche auch wuchtigere
                              									Hammerschläge ohne Nachtheil für den Spannmechanismus auf die Dauer aushalten können
                              									und genügende Zuverlässigkeit im Festhalten der Werkstücke aufweisen, lassen auch
                              									eine wesentliche Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Arbeiters zu.
                           Bei dem von Ole Flagstad in Hamar, Norwegen (* D. R. P.
                                 									Nr. 32807 vom 19. März 1885) vorgeschlagenen, in Fig. 1 Taf. 35
                              									veranschaulichten schnell spannenden Schraubstocke kann
                              									durch eine einfache Handhabung das Maul geöffnet oder geschlossen werden, während
                              									das eigentliche Festspannen des Werkstückes durch eine
                              										Schraube, ähnlich wie bei dem alten Schraubstocke,
                              									geschieht. Der in bekannter Weise an der Werkbank befestigte Backen d ist mit dem beweglichen Backen e durch den Bolzen c2 der Schraubstockflasche drehbar
                              									verbunden. Eine Feder h strebt hierbei, das Maul des
                              									Schraubstockes stets zu schlieſsen, während bei den alten Schraubstöcken eine
                              									ähnliche Feder das Maul stets zu öffnen sucht. Das eigentliche Zuspannen erfolgt
                              									mittels Schlüssels durch die kurze Schraube f, welche
                              									in dem vorderen, zu diesem Zwecke etwas verstärkten Ende eines die beiden Backen d und e umfassenden Bügels
                              										b ihre Mutter findet. An seinem hinteren Ende ist
                              									der Bügel b auf der Unterseite mit Zähnen für die
                              									Sperrklinke a versehen und durch das um den Zapfen d1 an d drehbare Gleitstück c
                              									geführt. Die Feder d2
                              									bringt die Klinke a stets in ihre Sperrlage. Zur
                              									Verhinderung des Heruntersinkens des Bügels b beim
                              									Oeffnen des Maules dient die Feder e1, welche in Folge des Ansatzes b2 an dem Bügel b letzteren stützt und auch die Schraube f stets in Berührung mit dem Backen e hält. Zum Ausklinken von a aus den Zähnen des Bügels b dient die auf
                              									letzterem verschiebbar angeordnete oder drehbar befestigte Schiene b1 welche mittels des
                              									Handhebels g bewegt werden kann, sobald man die
                              									Spannschraube f gelöst hat. Wenn auch die Feder h vollständig weggelassen werden kann, so machen die
                              									beiden Federn d2 und
                              										e1 und der
                              									Spannmechanismus, welcher zum Schlieſsen des Schraubstockes wenigstens drei Griffe
                              									erfordert, diesen Schraubstock nicht besonders empfehlenswerth.
                           Carl Jos. Hermann in Bielefeld (* D. R. P. Nr. 33686 vom
                                 									27. Februar 1885) benutzt bei seinem schnell spannenden
                                 										Flaschenschraubstocke eine ähnliche Spann Vorrichtung. Die gezahnte Spannstange, deren Sperrklinke mittels eines Trittes ausgehoben
                              									werden kann, ist U-förmig gebogen, um gröſsere Stücke
                              									in denselben einspannen zu können. Das durch den beweglichen Backen hindurchgehende
                              									Ende der Spannstange, welches mit dem anderen Theile gelenkig verbunden ist, trägt
                              									eine Nabe, deren dem beweglichen Backen zugekehrte Endfläche schraubenförmig
                              									gestaltet ist und sich gegen eine ebensolche Fläche am beweglichen Backen anlegt.
                              									Durch Drehung der Nabe mittels eines auf derselben drehbaren und in seinem Inneren
                              									mit einer Sperrklinke versehenen Schlüssels wird nur festgespannnt. Zur Verhinderung
                              									des Zurückgleitens der Nabe greift in ein fein gezahntes Sperrrad derselben eine am
                              									beweglichen Backen drehbare Klinke ein. Um den Schraubstock zum Einspannen von
                              									Hohlcylindern geeignet zu machen, ist der bewegliche Backen von einer ∩-förmigen
                              									Kappe umschlossen, welche den cylindrischen Backentheil verdeckt, wenn das
                              									Schraubstockmaul eben begrenzt gewünscht wird, dann aber auch in das Innere des
                              									Schraubstockes eingehängt werden kann, wenn der bewegliche Backen in einem
                              									Hohlcylinder eingeschoben werden soll. Durch die U-förmige, also federnde
                              									Spannstange, den nicht zuverlässigen und schwer zu handhabenden Spannmechanismus,
                              									sowie die vielen beweglichen und zerbrechlichen Theile desselben ist der
                              									Schraubstock als unzweckmäſsig zu bezeichnen.
                           Bei dem schnell spannenden Parallelschraubstocke von Jos. Parkinson in Bradford, England (* D. R. P. Nr.
                                 									34190 vom 18. Juni 1885) ist die mit Trapezgewinde versehene und in dem
                              									verschiebbaren Backen drehbar gelagerte Spannschraube durch eine den Mutterschlössern für die Leitspindel bei Drehbänken
                              									nachgebildete Vorrichtung mit dem festen Backen gekuppelt, so daſs bei Abstellung
                              									der beweglichen Mutterhälfte von der Spannschraube die Backen nach Belieben frei
                              									gegen einander einzustellen sind.
                           Um Parallelschraubstocke, welche mittels eines am festen
                              									Backen angebrachten Zapfens um eine senkrechte Achse auf einem Untersatze drehbar gemacht sind (vgl. W.
                                 										Warren 1856 142 * 403. Neullies 1868 188 * 103. Th. Ball 1873 210 * 93) in
                              									jeder Stellung auf ihrem Untersatze fest zu halten, werden dieselben nach Angabe von
                              										H. de Montigny und W.
                                 										Schnorr im Eisenwerk Pohl bei Jocketa (* D. R. P. Nr. 30959 vom 16. August
                              									1884) mit einer doppelten Hebelübersetzung verbunden,
                              									welche im Untersatze liegt und durch eine dem Schraubstockschlüssel zu gelegene
                              									Druckschraube in und auſser Thätigkeit gesetzt werden kann.
                           Bei dem Parallelschraubstocke von Ig. Qurin in Düsseldorf (* D. R. P. Nr. 33 618 vom 8.
                                 									März 1885) sitzen in dem beweglichen Backen zwei parallele
                                 										Schraubenspindeln (vgl. Fischer und Norris 1876 221 * 202),
                              									welche in die entsprechenden Muttern am festen Backen greifen. Beide Spindeln tragen
                              									Zahnräder, die in einer Kapsel am beweglichen Backen untergebracht sind und in ein
                              									gemeinschaftliches Zwischenrad eingreifen, so daſs beim Drehen des
                              									Schraubstockschlüssels beide Spindeln gleichen Drehungssinn haben. Der bewegliche Backen ist nicht nur
                              									durch die langen Schraubenmuttern, sondern auch noch durch eine Flasche geführt.
                              									Beim Festspannen wirkt, abgesehen von der Reibung der Zahnräder, eine bedeutende
                              									Reibung in den Gewinden der spannenden Kraft entgegen. Um diese Reibung zu mindern
                              									und auf das Maſs zurückzuführen, welches bei den einspindeligen Schraubstöcken
                              									unvermeidlich ist, benutzt Qurin nur die obere, dem
                              									Schraubstockmaule zunächst gelegene Schraubenspindel zum Festspannen. Zu diesem
                              									Zwecke schaltet er zwischen die beiden Spindeln einen künstlichen todten Gang ein,
                              									welcher derart wirkt, daſs im letzten Augenblicke des Festspannens nur noch die
                              									obere Spindel bewegt zu werden braucht. Um dies zu erreichen, bildet Qurin einmal das dem Zahnrade zu gelegene Ende der
                              									unteren Spindel zu einer Torsionsfeder aus, welche die Spindel nur so lange
                              									mitnimmt, so lange die Reibung zwischen dem Gewinde der Spindel eine gewisse Gröſse
                              									nicht erreicht hat. Das andere Mal wird statt der Verbindung der beiden Spindeln
                              									durch Zahnräder ein Kettengetriebe mit Spannrolle, durch deren passende Anbringung
                              									obiger todter Gang sehr leicht erreicht werden kann, benutzt.
                           Einen eigenthümlichen Parallelschraubstock hat Grapow in Berlin (* D. R. P. Nr. 29118 vom 25. April
                                 									1885) in Vorschlag gebracht. Derselbe ist in Fig. 9 Taf. 35 zur Hälfte
                              									in der Ansicht, zur Hälfte im Schnitte dargestellt. Der am Werktische befestigte
                              									Fuſs A ist seitwärts zu dem Keile B erweitert. In einer Längsbohrung dieses Keiles steckt
                              									die viereckige Führungsstange C des gleichen Keiles B1. Auf den Keilen sind die Backen D
                              									und D1 verstellbar und
                              									werden in der denselben angewiesenen Lage zu einander durch die Stücke E und E1 fest gehalten. Die Stücke E und E1 sind
                              									der Verzahnung der Keile entsprechend ausgeschnitten; diese Stücke sind um Bolzen
                              									drehbar, welche durch schräg liegende Schlitze F und
                              										F1 in den Backen
                              										D und D1 hindurchgesteckt sind, so daſs die Theile E und E1 immer auf die gezahnten Flächen der Keile
                              									aufliegen. Durch passende Wahl der Neigung der Schlitze F und F1 kann
                              									übrigens die Verzahnung der Keile und der Theile E und
                              										E1 vollständig
                              									wegfallen. Beide Schraubstockbacken können zu einander beliebig verstellt werden,
                              									wobei sie immer parallel bleiben, und die in die Stange C eingreifende kurze Schraubenspindel, welche in dem Keile B drehbar gelagert ist, ist zum wirklichen Festspannen
                              									bestimmt.
                           Dieser Schraubstock verträgt in keiner Weise stärkere Hammerschläge und, da die
                              									Parallelführung der Backen viel zu wünschen übrig läſst, während der Schraubstock
                              									gleichzeitig eine groſse Anzahl von vorstehenden Ecken und Kanten besitzt, an
                              									welchen sich der Arbeiter leicht verletzen kann, so ist derselbe nicht zu
                              									empfehlen.
                           Zu den besseren neuen Parallelschraubstöcken gehört
                              									zunächst der von E. Hugo Rottsieper in Ronsdorf (* D.
                              									R. P. Nr. 31807 vom 13. August 1884) angegebene schnell
                              									spannende Schraubstock. Derselbe unterscheidet sich von dem Schraubstocke von Gebrüder Mezger (1884 254 *
                              									285) nur durch die ausrückbare Kuppelungsvorrichtung zwischen dem festen und
                              									beweglichen Schraubstockbacken, welche in Fig. 6 und 7 Taf. 35 dargestellt ist.
                              									In dem beweglichen Backen, welcher in dem festen Backen b prismatisch geführt wird, ist die Spannspindel d derart drehbar gelagert, daſs ihre feine Verzahnung mit einer
                              									entsprechenden Verzahnung in der kurzen eigentlichen Schraubstockspindel e beliebig in und auſser Eingriff gebracht werden kann,
                              									um den Schraubstock einerseits fest schlieſsen und andererseits auch nach Belieben
                              									schnell öffnen zu können. Der gezahnte Spannspindeltheil ist von rechteckigem
                              									Querschnitte und durch ein ebensolches aber etwas erweitertes Loch der hohlen
                              									Spannschraube e hindurchgesteckt, welche letztere in
                              									Muttergewinde des festen Schraubstockbackens b
                              									eingreift. Am Ende der Spindel d ist die Daumenscheibe
                              										h befestigt, welche in Folge des Ansatzes k am Schluſsdeckel f für
                              									den beweglichen Backen a die Spindel d mit den Zähnen von e in
                              									Eingriff bringt, sobald die Spannspindel d nur wenig in
                              									der Richtung gedreht wird, welche dem Schlieſsen des Schraubstockes entspricht;
                              									letzteres geschieht thatsächlich erst dann, nachdem die Zähne von d mit jenen von e in
                              									Eingriff gekommen sind und die Spindel d in der
                              									genannten Richtung weiter gedreht wird. Beim Zurückdrehen von d wird nicht nur die Spannung gelöst, sondern es kommen
                              									auch die Verzahnungen von d und e auſser Eingriff, sobald die Daumenscheibe h
                              									mit ihrem Ausschnitte den Ansatz k berührt, d.h. um ein
                              									gewisses Stück herabfällt. Diese einfache Schnellspannrichtung bedarf nur kurzer
                              									Schraubengewinde, besteht aus nicht leicht zerbrechlichen Stücken und scheint nach
                              									jeder Richtung hin zuverlässig.
                           Ebenfalls brauchbar, aber etwas kostspieliger dürften die von Carl Otto Dost in Ravensburg, Württemberg (* D. R. P. Nr. 33523 vom 10.
                                 									März 1885) angegebenen Parallelschraubstöcke sein.
                              									Behufs Schnellspannens greift die wie bei den
                              									gewöhnlichen Parallelschraubstöcken im beweglichen Backen b (Fig.
                                 										2 und 3 Taf. 35) drehbar gelagerte Spindel e
                              									nicht, wie dort, in eine mit dem festen Backen a fest
                              									verbundene, sondern in eine drehbare Mutter e ein, in
                              									deren Verzahnung das Getriebe l einer in dem
                              									beweglichen Backen drehbaren und mittels des Handgriffes m zu bewegenden Achse k eingreift. Die Mutter
                              										e ist unten gezahnt, so daſs sie durch passende
                              									Drehung mit der Zahnstange a1 des festen Backens nach Belieben in und auſser Eingriff gesetzt werden
                              									kann. Um letzteres zu bewirken, muſs der nach links wagerecht liegende Hebel m nach rechts gedreht werden; dabei ist zu bemerken,
                              									daſs die Mutter e nach unten zu schwerer gehalten ist,
                              									so daſs sie einerseits durch ihr Eigengewicht und andererseits auch noch durch das
                              									Gewicht des Hebels m mit der Zahnstange im Eingriffe
                              									gehalten wird. In letzterem Falle legt sich die Mutter e mit ihrem flachen Ansätze gegen die innere Wandfläche des hohlen Backens b an und kann dann nicht mehr weiter nach links gedreht
                              									werden. Der hohle Führungstheil von b ist aber nach
                              									rechts hin, mit einem der Mutter e entsprechenden
                              									Ausschnitte versehen (vgl. Fig. 3), in welchen die
                              									Mutter hineinragt, wenn sie mit der Zahnstange a1 auſser Eingriff gebracht worden ist.
                           Bei einer zweiten in Fig. 4 und 5 Taf. 35 dargestellten
                              									Einrichtung ist eine Feder g angeordnet, welche durch
                              									das Ende g1 mit der
                              									Mutter e fest verbunden ist, während das andere Ende
                              										g2 sich gegen die
                              									Endfläche b1 des für
                              									die Mutter e bestimmten Ausschnittes stützt. Die Feder
                              										g ist gespannt und sucht die Mutter mit der
                              									Zahnstange a1 stets im
                              									Eingriffe zu halten. Mit der in b drehbaren
                              									Schraubstockspindel c ist ein Ring d fest verbunden, dessen Nase d1 gegen die Nase e1 der Mutter e sich anlegt und letztere mitnimmt, wenn die Spindel c behufs Oeffnens des Schraubstockes zurückgedreht
                              									wird. Zum beliebigen Verschieben von b ist nur eine
                              									Vierteldrehung von c nach links erforderlich.
                           Während Dost die Mutter e
                              									der Spannspindel ohne weiteres mit Zähnen versieht und letztere in eine auf der
                              									unteren Führungsfläche für den beweglichen Backen angebrachte Zahnstange eingreifen
                              									läſst, befestigt Rob. Linke in Neusalz a. O. (* D. R.
                                 									P. Nr. 29246 vom 1. Mai 1884) auf einer zu der Spannspindel gehörigen Mutter, welche
                              									in dem hohlen Führungsbalken des beweglichen Backens prismatisch geführt ist und mit
                              									letzterem beliebig verschoben werden kann, eine wagerecht liegende und um eine
                              									lothrechte Achse drehbare Sperrklinke. Diese Klinke wird durch eine Feder stets in
                              									die Zähne einer Zahnstange gedrückt, welche ein Stück für sich bildet und in einer
                              									seitlichen Aussparung in dem hohlen Führungsprisma des festen Backens eingebaut ist.
                              									Um den beweglichen Backen nach Belieben verschieben zu können, hat man nur nöthig,
                              									die Klinke aus der Zahnstange auszulösen. Dies geschieht durch Linksdrehung der
                              									Schraubstockspindel, indem dann eine an letzterer befindliche Nase die Klinke
                              									angreift und aus den Zähnen der Zahnstange heraushebt.
                           Einen eigenthümlichen Parallelschraubstock, welcher auch
                              									noch zu den schnell spannenden gerechnet werden kann,
                              									hat G. B. Taylor in Birmingham (Englisches Patent 1885
                              									Nr. 14833) angegeben. Bei demselben ist, wie aus Fig. 8 Taf. 35 zu
                              									entnehmen, der feste Backen A mit einem ┴-förmigen
                              									Längsschlitze L versehen, in welchem der bewegliche
                              									Backen B geführt wird. Der Backen B greift mit seitlichen Nasen unter die oberen
                              									Längsleisten des Schlitzes L. Ein mit ebensolchen Nasen
                              									versehenes Stück C besitzt zu beiden Seiten Schneiden
                              										s, welche in die Zahnlücken des Backens A eingreifen, wodurch das Stück C an einer beliebigen Stelle festgehalten wird. C ist zur Mutter für die Spannschraube S des
                              									beweglichen Backens ausgebildet. Das Schraubstockmaul bilden zwei auf ihren zu
                              									einander parallel liegenden Greifflächen gerippte Backen a und b, welche mit den Schraubstockbacken
                              										A und B
                              									beweglich verbunden sind
                              									und gegen letztere mit schrägen Flächen anliegen. Diese Greifbacken a und b werden durch je
                              									zwei Schrauben r und r1 an den Schraubstockbacken festgehalten und sind
                              									durch je eine Feder f bezieh. f1 gestützt. Diese Federn halten die
                              									Greifbacken in ihrer höchsten Lage, während die Bolzen r und r1
                              									durch erweiterte Löcher hindurchgeführt sind und mittels unter ihren Köpfen
                              									angebrachter Spiralfedern die Greifbacken an die Schraubstockbacken elastisch
                              									andrücken. Beim Einspannen eines Werkstückes in diesen Schraubstock muſs unter
                              									dasselbe so viel untergelegt werden, daſs die Greifbacken beim Festspannen des
                              									Schraubstockes nur sehr wenig entlang ihrer schrägen Flächen auf den Backen A und B verschoben, d.h.
                              									auch die Federn f und f1 nur wenig gespannt werden. Es ist
                              									selbstverständlich, daſs die Greifbacken statt durch die Bolzen r und r1 auch durch Prismen geführt werden können. In Folge
                              									der beweglichen Greifbacken werden die Werkstücke auſserordentlich fest in dem
                              									Schraubstocke gehalten, indem beim unbeabsichtigten Herausheben des Werkstückes,
                              									d.h. bei geschlossenem Schraubstocke, die Greifbacken mitzugehen streben und dabei
                              									durch ihre schrägen Flächen nur noch fester an das Werkstück angepreſst werden.
                           Der Parallelschraubstock von Rud. Wolff in Gieſsen (* D. R. P. Nr. 30270 vom 2. März 1884) ist zwar
                              									nicht zu den Schnellspannern zu rechnen, dürfte aber für gewisse Zwecke brauchbar
                              									sein. Dieser Schraubstock läſst sich aus dem Penfield'schen (vgl. 1876 219 * 495) dadurch
                              									bilden, daſs man die Spannbacken so weit ausdehnt, bis sie rings um die
                              									Spannschraube herum reichen, so daſs das Werkstück nicht nur allein oberhalb der
                              									Spannschraube, sondern auch auf allen übrigen Seiten derselben einzuspannen ist. Das
                              									Maul wird zweckmäſsig von stählernen Greifbacken gebildet, welche sich leicht
                              									auswechseln lassen.
                           Einen schnell spannenden Parallelschraubstock für Röhren
                              									hat A. L. Rose in West-Troy, N.-Y. (Nordamerikanisches
                              									Patent Nr. 334615 vom 21. Juli 1885) angegeben. Die beiden Backen A und B (Fig. 10 und 11 Taf. 35)
                              									sind durch das Gelenk C verbunden, so daſs zum Einlegen
                              									und Herausnehmen des Rohres der ganze obere Backen B
                              									zurückgeklappt werden kann. Das Zuspannen wird durch Umschlagen des Handhebels H bewirkt, indem derselbe mit dem unteren Backen A durch die doppelte Gelenkstange P verbunden ist und ein an H befestigtes Excenter 0 auf einen Vorsprung
                              										S des oberen Backens B
                              									drückt. Die Einstellung des oberen Spannbackes K, dem
                              									wechselnden Rohrdurchmesser entsprechend, erfolgt mittels Schraube M vom Handrade N, wobei
                              									eine schnelle Verstellung durch das Rechts- und Linksgewinde von M erreicht wird. Die stählernen Spannbacken K und E werden besonders
                              									eingesetzt und ist der untere Backen zweitheilig, damit der obere dazwischen
                              									eintreten kann. Die damit erzielte Fassung des Rohres an drei verschiedenen Stellen
                              									sichert ein gutes Festhalten desselben.
                           
                           Die letztere Einrichtung zeigt auch der einfachere Röhren-Parallelschraubstock von Will. Devoll
                              									und Oliver Howl in Birmingham (Englisches Patent 1885
                              									Nr. 1422). Bei demselben ist der obere, in dem festen Backen geführte Greifbacken
                              									unmittelbar an die Spannschraube angehängt; der Schraubstock ist also nicht schnell
                              									spannend. Die beiden Theile des unteren Spannbackens sind durch einen Steg mit
                              									einander verbunden und werden einfach in den Bock eingelegt. (Vgl. J. Bauers Röhrenspannstock * S. 161 d. Bd.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
