| Titel: | M. Müthel's elektrische Differentiallampe mit gegen einander geneigten Kohlenhaltern. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 22 | 
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                        M. Müthel's elektrische Differentiallampe mit gegen einander geneigten
                           								Kohlenhaltern.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									2.
                        M. Müthel's elektrische Differentiallampe.
                        
                     
                        
                           Um mit möglichst einfachen mechanischen Mitteln die Regulirung des durch Gleichstrom
                              									oder durch Wechselströme erzeugten Lichtbogens in einer elektrischen
                              									Differentiallampe zu ermöglichen, gibt Max Müthel in
                              										Berlin (* D.
                                 										R. P. Kl. 21 Nr. 33436 vom 11. November 1884) den Kohlenhaltern H und H1 (Fig. 15 Taf. 2) eine
                              									Neigung gegen einander, welche durch den Kern E des
                              									Differentialsolenoids SS1 regulirt wird. An dem Kerne E sitzt unten
                              									eine doppelte Zahnstange z, welche mit den zwei
                              									Zahnrädern r und r1 im Eingriffe steht. Die Achsen dieser Räder sind
                              									gegen die Zahnkränze isolirt und tragen die Halter H
                              									und H1 für die
                              									Kohlenstäbe K und K1 Auf eben diesen Achsen sind ferner die beiden
                              									metallischen excentrischen Scheiben c und c1 verstellbar gegen
                              									den Mittelpunkt angebracht, haben aber gewöhnlich die in der Abbildung angegebene
                              									Excentricität. Das Gewicht des Kernes E und der
                              									Scheiben c und c1 ist so gewählt, daſs letztere bei der in Fig. 15
                              									dargestellten Lage ein geringes Uebergewicht haben und daher die Kohlen-spitzen K und K1 leicht gegen einander pressen. Die Stromzuführung
                              									zu den Achsen und den Hülsen H und B1 vermitteln die auf
                              									den Achsen schleifenden Metallbürsten b und b1. Der von der
                              									Dynamomaschine gelieferte Strom verzweigt sich zwischen s und b durch die beiden Solenoide S und S1. Bei sich berührenden Kohlen ist der Stromzweig in
                              									dem Solenoid S mit dickerem Drahte kräftiger, zieht den
                              									Kern E tiefer in S hinein,
                              									dreht die Räder r und r1 in der Pfeilrichtung und entfernt die Kohlen von
                              									einander. Wird durch Abbrennen der Kohlenspitzen der Lichtbogen gröſser, so
                              									vergröſsert sich der Widerstand in dem Stromzweige sSb1
                              									H1
                              									K1
                              									Kb und der Stromzweig im Solenoid S1 aus dünnerem Draht
                              									überwiegt, zieht den Eisenkern nach oben und nähert die Kohlen K und K1 einander wieder.
                           Sind die Kohlenspitzen bis zu der in der Zeichnung punktirt angegebenen Stellung
                              									abgebrannt, so haben die Zahnräder doch einen nur verhältniſsmäſsig kurzen Weg
                              									gemacht, ebenso auch die Zahnstange z mit Eisenkern E, so daſs die Anziehungskraft der Solenoide S und S1
                              									auf den Eisenkern E während der ganzen Brenndauer der Lampe annähernd
                              									gleich bleibt.
                           Die Kohlenspitzen können verhältniſsmäſsig lang sein, so daſs die Bewegung der
                              									Zahnräder bezieh. der Achsen derselben sehr kurz ist; dann wird der ganze
                              									Mechanismus während der Brenndauer der Lampe fast gar nicht beansprucht und ist
                              									somit auch nicht leicht Störungen unterworfen. Da der Lichtbogen bei dieser Lampe
                              									unterhalb des Mechanismus liegt, so sind die Schatten vollkommen vermieden. Um die
                              									Empfindlichkeit des Lampenmechanismus regeln und einstellen zu können, sind die
                              									Solenoide S, S1 zum
                              									Eisenkerne E verstellbar angeordnet. Unter Umständen
                              									können an Stelle der Excenter auch einfache kurze Hebel mit verschiebbaren Gewichten
                              									treten, im Allgemeinen sind aber die excentrischen Scheiben vorzuziehen. (Vgl. * Reynier 1878 227 * 399. Dubos 1880 235 319. Jamin
                              									1881 239 125. Lampe Soleil
                              									1882 243 428.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
