| Titel: | Compensations-Photometer von A. Krüss in Hamburg. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 73 | 
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                        Compensations-Photometer von A. Krüss in Hamburg.
                        Mit Abbildungen.
                        Krüss' Compensationsphotometer.
                        
                     
                        
                           Das sogen. Compensationsphotometer von A. Krüss in
                              										Hamburg (* D.
                                 										R. P. Kl. 42 Nr. 34627 vom 20. Juni 1885) soll den Farbenunterschied
                              									zwischen zwei verschiedenfarbigen Lichtquellen, deren Helligkeit mit einander
                              									verglichen werden soll, zum Theile ausgleichen. Dies wird dadurch erreicht, daſs die
                              									eine der beiden Flächen des Photometers, deren Beleuchtung mit einander verglichen
                              									wird, wie gewöhnlich unmittelbar durch die Strahlen der zu messenden Lichtquelle
                              									beleuchtet wird, die andere durch einen bekannten bezieh. berechenbaren Bruchtheil
                              									derselben Strahlen, zu welchen dann so viel Licht von der Vergleichslichtquelle
                              									hinzugemischt wird, daſs die Beleuchtung der beiden Flächen gleich ist.
                           Die Einrichtung des Instrumentes ist in Fig. 1
                              									schematisch dargestellt. Die Verbindungslinie J1
                              									J2 der beiden
                              									Lichtquellen J1 und J2 steht senkrecht auf
                              									der Mitte des Photometerschirmes F. Ferner ist ein
                              									Spiegel D unter dem Winkel e gegen die Verbindungslinie J1
                              									J2 geneigt. Der
                              									Photometerschirm F empfängt dann einerseits
                              									unmittelbar, normal auffallend, das Licht von der Lichtquelle J1, andererseits auf
                              									dem Wege J, A F von dem Spiegel D reflectirtes Licht derselben Lichtquelle J1 sowie endlich unmittelbar, normal
                              									auffallend, die Strahlen der Lichtquelle J2.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 260, S. 73
                              
                           Es sei die Entfernung J1
                              									F der Lichtquelle J1 von dem Photometerschirme F = x, diejenige der Lichtquelle J2, also J2
                              									F = z, die Strecke FB = a, der Winkel des
                              									reflectirten Strahles AF gegen die Gerade J1
                              									J2 = y; dann ist:
                           cos\,\gamma=\frac{2\,(x+a)\,sin^2\,\varepsilon-x}{(x+a)\,sin\,2\,s}.
                           Bezeichnet man ferner die Länge des Weges des reflectirten
                              									Strahles J1
                              									AF mit (x +  b), so ist: (x + b) = (x + a) sin 2e : sin y und endlich
                              									das Verhältniſs der
                              									Helligkeiten der beiden Lichtquellen J1 und J2 im Falle der gleichen Beleuchtung des
                              									Photometerschirmes F von beiden Seiten:
                           \frac{J_1}{J_2}=\frac{x^2}{z^2}\
                                 										\frac{(a+b)^2}{(a+b)^2-x^2\,a\cos\,\gamma},
                           wo (1 – a) den
                              									Lichtverlust durch Reflection an dem Spiegel BD
                              									bedeutet.
                           Fig. 2., Bd. 260, S. 74 Der Spiegel D kann vorn oder hinten seitwärts
                              									am Photometergehäuse angebracht werden oder, wie Fig.
                                 										2 zeigt, oberhalb desselben. Der Photometerschirm mit dem Fettflecke
                              									befindet sich in F, oben auf dem Gehäuse sind zwei
                              									Spiegel S1 und S2 angebracht, so daſs
                              									man entweder von der einen, oder von der anderen Seite Licht auf den
                              									Photometerschirm reflectiren lassen kann. Die reflectirten Strahlen gelangen durch
                              									die Oeffnungenaj bezieh. a2 auf den Photometerschirm. Jeder Spiegel (S1 bezieh. S2) kann niedergeklappt werden und
                              									verdeckt dann die entsprechende Oeffnung a1 oder a2. Dieses Photometer kann also auch als gewöhnliches
                              										Bunsen'sches Photometer benutzt werden. Zum
                              									gleichzeitigen Betrachten der beiden Seiten des Photometerschirmes dienen entweder
                              									hinter demselben angebrachte Reflexionsspiegel, oder vor demselben befindliche
                              									Reflexionsprismen. In die seitlichen Oeffnungen b1 und b2 können Dispersionslinsen eingesetzt werden. (Vgl.
                              									1885 257 * 66. 258 * 69.)