| Titel: | Herstellung von Dachplatten aus emaillirtem Schwarzblech. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 78 | 
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                        Herstellung von Dachplatten aus emaillirtem
                           								Schwarzblech.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									6.
                        Herstellung von Dachplatten aus emaillirtem
                           								Schwarzblech.
                        
                     
                        
                           J. Flieget und Ed. Püttmann in
                              										Hagen, Westphalen (* D. R. P. Kl. 48
                                 										Nr. 34396 vom 31. Mai 1885) haben ein Verfahren zur Emaillirung von aus
                              									Fluſseisenblech hergestellten Dachplatten angegeben, bei welchem zur gleichmäſsigen
                              									Vertheilung des flüssigen Emailüberzuges ein Schleuderapparat und zum Einbrennen ein dreitheiliger, mit einem Kühlraum verbundener Muffelofen benutzt wird.
                           Die für die Platten bestimmte Emailmasse (vgl. 1880 237
                              									302) besteht aus:
                           
                              
                                 57,4
                                 Th.
                                 Kieselsäure,
                                 
                              
                                 24,08
                                 „
                                 kohlensaures Natron,
                                 
                              
                                   9,9
                                 „
                                 Kalk,
                                 
                              
                                   1,15
                                 „
                                 salpetersaures Natron,
                                 
                              
                                   6,32
                                 „
                                 borsaures Natron,
                                 
                              
                                   1,15
                                 „
                                 zinnsaures Natron.
                                 
                              
                           Diese Mischung wird in einem Herdofen geschmolzen, dann
                              									trocken gemahlen, hierauf mit 10 Proc. kieselsaurer Thonerde und 0,1 Proc.
                              									calcinirtem Borax und Wasser zu einem dünnflüssigen Breie eingerührt. Die Farben
                              									werden mit den bekannten, zum Färben der Glasflüsse dienenden Mitteln
                              									hergestellt.
                           Die zu behandelnden Dachplatten werden in einen runden Rahmen radial eingehängt und
                              									in das Email eingetaucht. Das Eintauchen des Rahmens mit den Platten wird mechanisch
                              									bewirkt und zwar so, daſs die Bewegung beim Eintauchen eine schnellere, beim
                              									Herausziehen eine langsamere ist.
                           Es ist von Wichtigkeit, daſs der Email Ueberzug auf den Platten ein dünner und vor
                              									allen Dingen ein möglichst gleichmäſsiger ist; da sich dies durch Handarbeit nicht
                              									in gewünschter Weise erreichen läſst, wird der in Fig. 6 Taf. 6 dargestellte
                              										Schleuderapparat benutzt, in welchen der Rahmen d mit den Dachplatten eingehängt wird. Dieser Rahmen
                              									ist aus Guſseisen und mit ∩-förmigen radialen Schlitzen (vgl. Fig. 5 Taf. 6) versehen.
                              									In die Schlitze werden zwei guſseiserne Winkel b und
                              										c eingeschoben, welche vorher nach allen Seiten
                              									hin, an denen die Platten anliegen, mit Nadeln versehen werden, damit das Email
                              									überall hindringen kann. Von oben drücken noch in dem Rahmen d selbst befestigte Nadeln auf die Platten p.
                              									Sind alle Schlitze mit Platten gefüllt, so wird der Rahmen d mit den vorher in die Emailmasse eingetauchten Platten p auf den Boden e der
                              									Schleudertrommel gestellt, so daſs die Platten p
                              									aufstehen. Hierauf wird der Rahmen d fest gegen den
                              									Boden e durch die Haken f,
                              									welche durch das Handrad r und den Hebel h angezogen werden, geklemmt. Hierdurch sind die
                              									Platten p sicher gehalten und können beim Gange der
                              									Schleuder nicht locker werden. Durch Verstellung eines Hebels kann die
                              									Schleudertrommel nach Belieben rechts oder links drehend in Betrieb gesetzt
                              									werden.
                           
                           Zur gleichmäſsigen Vertheilung der Emailmasse ist es erforderlich, mit der
                              									Drehungsrichtung des Apparates zu wechseln. Das abgeschleuderte Email flieſst durch
                              									die Rinne g ab.
                           Der Rahmen d mit den Platten wird nun in den Trockenofen gebracht, damit das Email zunächst
                              									antrocknet. Das Einbrennen der Emailmasse erfolgt in dem durch Fig. 1 bis 4 Taf. 6 veranschaulichten
                              										Brennofen (vgl. Leroux
                              									1879 231 * 163); derselbe ist in 3 bezieh. 4 Abtheilungen
                              									oder Muffeln getheilt. Die erste Abtheilung I ist die Trocken- oder Vorwärmemuffel,
                              									in welche die Platten zunächst eingebracht werden. Alsdann kommen dieselben in die
                              									Abtheilung II, die eigentliche Brennmuffel; da es von Wichtigkeit ist, den Vorgang
                              									des Einbrennens genau verfolgen zu können, sind in dieser Abtheilung an jeder Seite
                              									zwei Rohre S (Fig. 3) angebracht, die
                              									auſsen mit Glimmerscheiben versehen sind. Die Abtheilung III dient zum Tempera und
                              									die Abtheilung IV zum Kühlen der Emailplatten. Die einzelnen Abtheilungen sind durch
                              									nach oben aufgehende Schieber T (Fig. 1) von einander
                              									getrennt und werden die Roste, auf denen sich das Brenngut befindet, in die
                              									einzelnen Abtheilungen hineingefahren. Der Brennofen ist mit Gasfeuerung versehen; die Generatorgase treten bei G, die Luft tritt bei L in den Ofen und
                              									können auch noch die Luftzuführungen L1 (Fig. 1) angebracht werden.
                              									Der untere mittlere Kanal C ist für den Abzug der Gase,
                              									der Kanal R für die Reinigung vorhanden. Der Weg der
                              									Heizgase ist durch die eingezeichneten Pfeile angedeutet.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
