| Titel: | Zur Prüfung von in der Färberei und Druckerei benutzten Mitteln. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 91 | 
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                        Zur Prüfung von in der Färberei und Druckerei
                           								benutzten Mitteln.
                        R. Williams, zur Prüfung von Färbereimitteln.
                        
                     
                        
                           Die zuverlässigste Probe von Alizarin ist die praktische
                              									Färbeprobe mit Beobachtung des Tones nach dem Dämpfen und Seifen. Manchmal ist auch
                              									die Bestimmung des specifischen Gewichtes, der Trockensubstanz und der Asche von
                              									Wichtigkeit, Schlechtes Alizarin zeigt oft braune Theilchen, welche leicht fleckige
                              									Farben hervorbringen können.
                           Stärke muſs namentlich darauf geprüft werden, daſs sie
                              									keine harten Körner enthält. Wie R. Williams im Journal of the Society of Chemical Industry, 1886 S.
                                 										72 hervorhebt, kann bei der Prüfung von Färbestoffen überhaupt nicht
                              									genug darauf gesehen werden, daſs dieselben keine harten Körner enthalten, da sonst beim Drucken und
                              									Färben leicht schlechte fleckige Stellen entstehen. Zur weiteren Prüfung von Stärke
                              									muſs eine Probe mit Wasser gekocht und Farbe sowie Flüssigkeitsgrad des gebildeten
                              									Kleisters beobachtet werden.
                           Natriumbichromat wird jetzt mit ebenso gutem Erfolge in
                              									der Färberei und Druckerei verwendet wie früher das Kaliumsalz und scheint letzteres
                              									mit der Zeit zu verdrängen. Die Analyse erfolgt durch Titriren mit
                              									Ferrosulfatlösung.
                           Aluminiumsulfat wird mit sogen. Congoroth auf freie
                              									Säure geprüft; die rothe Farbe wird bei Gegenwart freier Säure in blau umgewandelt.
                              									Die Bestimmung der freien Säure geschieht gewöhnlich durch Ausziehen mit Alkohol und
                              									nachherige Titration mit Alkalien.
                           Zur Prüfung der sogen. Rothlaugen macht man eine
                              									praktische Färbeprobe. Manchmal muſs aber auch der Gehalt an Thonerde und Essigsäure
                              									festgestellt werden. Die Essigsäure bestimmt man am besten durch Destillation mit
                              									Phosphorsäure und nachherige Titration mit Natronlösung. Die Thonerdebestimmung
                              									durch unmittelbare Fällung gibt zu niedere Zahlen. Das Verfahren, welches Verfasser
                              									am besten fand, besteht in Abdampfen und Verbrennen in einer Platinschale, Lösen des
                              									Rückstandes in Salzsäure und Fällen der filtrirten Lösung mit Ammoniak.
                           Williams schlägt vor, Glycerin auch auf seine Auflösungsfähigkeit für Arsenik zu prüfen, da es
                              									oft hauptsächlich zu diesem Zwecke benutzt wird. Eine bestimmte Menge Arsenik wird
                              									mit Glycerin erhitzt und der ungelöste Theil gewogen, 1l gutes Glycerin sollte etwa 660g
                              									Arsenik auflösen.
                           Die Prüfung von Oleïn erfolgt am besten nach Allen's Vorschlag durch Aussalzen mit Kochsalzlösung
                              									unter Zusatz von Wachs. Das Verfahren mit Aether ist nach Williams nicht zuverlässig.
                           Die beste Methode zur Untersuchung von Brechweinstein
                              									ist die Fällung des Antimons als Sulfid mit Schwefelwasserstoff. Auch die Oxydation
                              									zu Antimonsäure mit Jodlösung liefert gute Ergebnisse. Verfasser erhielt bei
                              									Verwendung von gleichen Mengen Tartrat und Oxalat beim Färben gleiche Wirkung,
                              									obschon im letzteren Falle viel weniger Antimon vorhanden war. Dies beruht, wie Williams zeigt, auf der schnelleren Dissociation von
                              									Oxalatlösungen.