| Titel: | J. E. Reinecker's Schärfmaschine für Fräser, Reibahlen u. dgl. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 113 | 
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                        J. E. Reinecker's Schärfmaschine für Fräser, Reibahlen u.
                           								dgl.
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 8.
                        J. Reinecker's Schärfmaschine für Fräser u. dgl.
                        
                     
                        
                           Zum Schärfen von Fräsern, Reibahlen u. dgl. von beliebiger Form mit geraden oder gewundenen
                              									Schneidkanten bringt J. E. Reinecker in Chemnitz die nachstehend
                              									abgebildete Schleifmaschine (* D. R. P. Kl. 67 Nr. 34540 vom 13. Juni 1885 und * Nr.
                              									34790 vom 28. November 1884) zur Ausführung, welche sich namentlich gegen ähnliche
                              									Maschinen (vgl. Kreuzberger, 1880 237 * 22) durch die Anwendung einer Tellerscheibe als Schleifwerkzeug kennzeichnet. Indem hierbei die
                              									Benutzung von mit der Umfangsfläche schleifenden Cylindern, bei welchen man Gefahr
                              									läuft, zwei Zähne zugleich anzuschalten und einen stumpfen und hohl geschliffenen
                              									Schneidwinkel zu erhalten, umgangen wird, ist man auch mit Tellerscheiben, welche
                              									mit ihrem Rande wirken, an einen kleinen Durchmesser derselben bei enger Theilung
                              									der Schneidkanten nicht mehr gebunden und läſst sich ein beliebiger
                              									Schneidkantenwinkel erzielen.
                           Textabbildung Bd. 260, S. 114 Die Einrichtung der Schärfmaschine ist in Fig. 7 bis 10 und 13 Taf. 8
                              									veranschaulicht und dabei hauptsächlich die Einstellung des das zu schärfende
                              									Werkzeug aufnehmenden Supportes und die Führung des Werkzeuges bemerkenswerth.
                              									Während bei sonstigen ähnlichen Schärfmaschinen das Werkzeug parallel zur Achse des
                              									Schleifcylinders hin und her geführt wird, erfolgt diese Führung hier senkrecht zu
                              									dieser Achse und man ist
                              									somit nicht genöthigt, dieselbe frei lang herausragen zu lassen. Die Tellerscheibe
                              									ist nun ausschlieſslich zur Bearbeitung der nicht profilirten Fläche der
                              									Schneidkanten bestimmt und muſs eine zu schleifende cylindrische Reibahle deshalb
                              									bei geraden Schneidkanten genau senkrecht, bei schraubenförmigen Schneidkanten
                              									schräg., eine kegelförmige Reibahle mit geraden Schneidkanten ebenfalls schräg zur
                              									Tellerscheibe geführt werden; im letzteren Falle wird diese Schrägführung bei
                              									schraubenförmigen Schneidkanten noch vergröſsert. Beim Schleifen von Fräsern werden
                              									dieselben auf einen besonders auf dem Supporte zu befestigenden Träger (Fig. 13)
                              									gesteckt, während Reibahlen o. dgl. zwischen Spitzen gehalten sowie durch den in die
                              									Spur einer Schneidfläche greifenden Halter L bei der
                              									Verschiebung des Supportes geführt und bei schraubenförmigen Schneidkanten dabei
                              									entsprechend gedreht werden.
                           Die senkrechte Verstellung des Supportes wird durch Drehung der zum Rade
                              									ausgebildeten, zwischen Ansätzen gelagerten Mutter M
                              									auf der im Winkel B festen Spindel T bewirkt. Die wagerechte Verstellung des Schiebers C auf B vermittelt die in
                              										C gelagerte Spindel T1; die auf B
                              									feste Mutter M1 steht
                              									senkrecht zur schleifenden Fläche der Tellerscheibe R;
                              									durch sie erfolgt das Anstellen des zu schärfenden Gegenstandes an die Scheibe R. Da es darauf ankommt, den Gegenstand öfter von der
                              									Scheibe R entfernen und derselben wieder nähern zu
                              									können, ohne die vorher eingenommene äuſserste Stellung zu überschreiten, so ist in
                              									dem Schieber C noch eine zweite Spindel T2 (Fig. 8 und 9) parallel neben der
                              									ersten gelagert, auf welcher sich die durch Gleiten an dem Schieber C gegen Verdrehen gesicherte Mutter M2 verstellen läſst.
                              									Wenn nun der Schieber C gegen die Schleifscheibe R bewegt wird, so macht die Mutter M2 dieselbe Bewegung;
                              									doch wird eine Weiterbewegung von C verhindert, sobald
                              										M2 an den Kopf der
                              									am Winkel B festen Schraube B1 stöſst, und geschieht dies je nach dem
                              									Stande der Mutter M2
                              									auf der Spindel T2 für
                              									irgend eine vorher einzustellende Lage von C zu B. Der Supportuntertheil D
                              									ist auf C drehbar und feststellbar und trägt den oberen
                              									verschiebbaren Theil G, welcher folglich schräg an der
                              									schleifenden Fläche vorbeigeführt werden kann. Mit G
                              									ist der lange, darauf drehbare Theil H verbunden, auf
                              									welchem die beiden Spitzenstöcke t verstellt und an
                              									beliebiger Stelle festgezogen werden können.
                           Der Theil H steht gegen den Supportobertheil G der Länge nach ungleich; da aber z.B. die Reibahlen
                              									an dem einen Ende auf einen groſsen Theil ihrer Länge ohne Zähne sind, so wird
                              									dadurch, daſs man das Halsende der Reibahle nach dem längeren Ende von H hinlegt, die Arbeitstelle wieder nach der Mitte
                              									gebracht, Die Verbindung zwischen G und H wird dadurch sehr sicher, daſs beide Theile auf ihrer
                              									ganzen Länge auf einander liegen. Die gegenseitige Verdrehung dieser Theile geschieht um den kurzen
                              									Bolzen O in der Mitte von G durch die Schrauben P, welche zugleich die
                              									genaue Einstellung von H zu G hervorbringen; denn quer durch H sind
                              									Nuthen N (Fig. 10) eingearbeitet,
                              									welche durch die in denselben festen Muttern Q mit den
                              									Schrauben P auf der einen Seite verschlossen werden; in
                              									die Nuthen N sind die Muttern Y eingeschoben, so daſs, wenn ihre in einem kurzen Längsschlitze von G liegenden Schrauben angezogen werden, sich H fest an G preſst, wenn
                              									jedoch diese Schrauben etwas gelockert sind, durch Einschrauben der einen und
                              									gleichzeitiges Herausschrauben der anderen von den beiden Schrauben P der Theil H um O gedreht wird.
                           Um zu bewirken, daſs das zwischen Spitzen eingespannte Werkzeug sich beim Schleifen
                              									nicht in ungewünschter Weise um seine Achse drehe, wird dasselbe durch eine Schnur
                              									mit daran gehängtem Gewichte zu drehen gesucht und dieser Drehbestrebung durch einen
                              									Halter L entgegengewirkt. Je nachdem es nun
                              									erforderlich ist, diesen Halter gegen die Schleifscheibe R oder gegen den zu schleifenden Gegenstand festzustellen, wird derselbe
                              									mit dem Drehstücke H oder dem Schieber G verbunden, zu welchem Zwecke der Winkel B einen besonderen Schraubenbolzen hat und sich auf H noch ein Arm K (Fig. 7)
                              									anbringen läſst.
                           Die Fig. 11
                              									und 14 bis 16
                              									Taf. 8 veranschaulichen die Anwendung der Maschine auf verschiedene Werkzeuge. Auf
                              									der Rückseite erhält die Schleifscheibenspindel noch eine gewöhnliche kegelförmige
                              									Schleifscheibe S und die Maschine eine Handauflage, um
                              									noch einfachere Schleifarbeiten, wie Fig. 12 darstellt,
                              									ausführen zu können.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
