| Titel: | Neuerungen in der Herstellung von Thonwaaren und Kohlenziegel. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 164 | 
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                        Neuerungen in der Herstellung von Thonwaaren und
                           								Kohlenziegel.
                        (Patentklasse 80. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								259 S. 162.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									11.
                        Herstellung von Thonwaaren und Kohlenziegel.
                        
                     
                        
                           Eine der W. Johnson'schen Ziegelpresse mit Formwalze
                              									(vgl. 1886 259 163) nahe verwandte Einrichtung hat G. Buggenhagen in
                              										Berlin (* D.
                                 										R. P. Nr. 33352 vom 21. März 1885) angegeben. Wie aus Fig. 10 bis 13 Taf. 11 zu
                              									entnehmen ist, kreuzen sich in der Form walze zwei Schieber m, welche mit Platten ausgerüstet sind, um die Böden der vier Formen zu
                              									bilden. So bewegt sich je ein Formboden nach auſsen, wenn der demselben gegenüber
                              									liegende, mit dem gleichen Schieber verbundene Boden der Walzenachse sich nähert.
                              									Die Walze ist aus zwei auf der Welle c drehbaren
                              									Scheiben und 4 Zwischenstücken h gebildet; die
                              									Schrauben n, welche diese Stücke zusammenhalten, ragen
                              									über ihre Mutter hinaus. Auf der Welle c ist eine
                              									kleine Scheibe d befestigt und an dieser eine Rolle i gelagert, gegen welche nach Umständen die Finger k der Schieber m stoſsen
                              									und hierdurch die zweckdienliche Verschiebung der Formböden herbeiführen. In Folge
                              									Drehung der Antriebswelle stoſsen nämlich die gegabelten Enden der Lenkstangen f gegen die hervorragenden Enden der Schrauben n und bewirken hierdurch eine Vierteldrehung der
                              									Formwalze. Während derselben stöſst der obere Finger k
                              									des anfangs senkrecht stehenden Schiebers m gegen die
                              									Rolle i und bewirkt hierdurch das Hinausschieben des
                              									oben befindlichen Formbodens.
                           Die Füllung der Formen erfolgt entweder mit Hilfe der Trichters e, oder, sobald vorgetrocknete Ziegel nachgepreſst
                              									werden sollen, nach Entfernung des Trichters e an
                              									demselben Orte mittels der Hand. An der Füllstelle sind die Formböden am meisten
                              									zurückgeschoben. Die Formwalze dreht sich hierauf, so daſs die soeben gefüllte Form
                              									unter den Preſskopf v gelangt; letzterer wurde bisher
                              									durch die Rollen t in einiger Entfernung von der
                              									Formwalze gehalten, sinkt aber bis auf diese herab, sobald eine Form unter den
                              									Preſskopf tritt und zwar vermöge der Auskehlungen r
                              										(Fig.
                                 									13), welche in den Rändern der Formwalze bezieh. der Bahnen der Rollen t sich vorfinden. An dem Preſskopfe v hängt vermöge der Stangen w das Querhaupt y, gegen das ein durch die
                              									Lenkstange g bethätigter Kniehebel sich stützt, welcher
                              									das an w verschiebbare Querhaupt x trägt. Auf letzteres wird ein Brettchen z gelegt, welches durch den Kniehebel gegen den gerade
                              									unten hängenden Formboden drückt, so unter Benutzung des zugehörigen Schiebers m einen entsprechenden Druck auf den zwischen dem oben
                              									stehenden Formboden und dem Preſskopfe v befindlichen
                              									Ziegel übermittelnd. Die Zwischenlage z soll aus Holz
                              									bestehen, theils um ihre Dicke den zeitigen Anforderungen bequemer anpassen zu
                              									können, theils um durch sie eine Ueberlastung der Presse zu verhüten.
                           Wenn auch manche Einzelheiten dieser Buggenhagen'schen
                              									Presse noch der Ausbildung bedürfen, um letztere zu einer in jeder Beziehung
                              									befriedigenden Maschine zu gestalten, so muſs doch zugestanden werden, daſs die
                              									grundlegende Anordnung derselben viele Vorzüge gegenüber älteren Pressen
                              									enthält.
                           C.
                                    											Czerny in Unter-Themenau bei
                                 										Lundenburg (* D. R. P. Nr. 33010 vom 17. Oktober
                                 										1884) hat an Trockenpressen mit Wasserdruck für
                                 										pulverförmigen Thon folgende Einrichtung in Vorschlag gebracht: Der zwei
                              									Formen enthaltende Formrahmen A (Fig. 14 Taf. 11) ist mit
                              									Rädern versehen und auf Schienen zu verschieben; die röhrenförmigen Böden B der Formen hängen auf vorspringenden Leisten des
                              									Formrahmens. Ueber den Druckkopf D der
                              									Wasserdruckpresse gebracht, werden die Böden durch diesen emporgehoben, wobei der
                              									gegen die verschiebbare Kopfplatte C sich stützende
                              									Thon die beabsichtigte Pressung erleidet. Nachdem diese erzielt ist, läſst man den
                              									Druckkopf der Presse ein wenig sinken, schiebt die Platte C zur Seite und läſst hierauf durch den Wasserdruck die Ziegel aus den
                              									Formen schieben. Seitwärts angebrachte Haken fallen ein und halten die Formböden in
                              									ihrer Lage fest. Man zieht nun den Formrahmen hervor, entfernt die fertigen Ziegel,
                              									löst die Haken, so daſs die Formböden in ihre tiefste Lage hinabfallen, füllt die
                              									Formen aufs Neue und fährt sie über die Presse. Besondere Aufmerksamkeit ist dem
                              									Entweichen der Luft gewidmet. Die Formböden B sind
                              									rostartig gestaltet und mit einer geeigneten Einlegplatte b bedeckt; auf den Thon legt man rostartige Metallgitter a.
                           C.
                                    											Wagner in Berlin (* D. R. P. Nr. 33077 vom 2. December
                                 										1884) will in das Strangpressen-Mundstück zwei einander gegenüber
                              									liegende Platten legen, welche gegen einander verschoben werden können. Der Zweck
                              									dieser Einrichtung ist, die Dicke des gebildeten Thonstranges willkürlich ändern zu
                              									können. (Vgl. Brand's Blechpresse 1885 257 * 10.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
