| Titel: | Umbiegemaschinen für die Herstellung von Pappschachteln. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 166 | 
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                        Umbiegemaschinen für die Herstellung von
                           								Pappschachteln.
                        Patentklasse 11. Mit Abbildungen.
                        Umbiegemaschinen für die Herstellung von
                           								Pappschachteln.
                        
                     
                        
                           Um das zur Erzielung einer scharfen Kante beim freien Umbiegen der Pappen zur
                              									Herstellung von Schachteln nöthige Ritzen, welches die Haltbarkeit derselben
                              									wesentlich beeinträchtigt, zu vermeiden, wird von Jul. Votteler in
                              										Reutlingen (* D. R. P. Nr. 29784 vom 4. Juli 1884) eine Maschine ausgeführt, bei
                              									welcher das Umbiegen der Pappe unter Pressung erfolgt; dabei soll ein Brechen der
                              									Pappe nicht vorkommen und die Haltbarkeit derselben an der Kante nicht leiden.
                           An einer von einem Fuſstritte niedergedrückten Schiene a
                              										(Fig. 1) sitzt ein Messer b, welches in den Zwischenraum zwischen den beiden Backen c und e eintritt. Die
                              									umzubiegende Papptafel wird auf dem Tische f so gelegt,
                              									daſs die zu bildende Kante genau unter die Messer b
                              									kommt, wobei eine Anschlagleiste stets die richtige Lage vermittelt. Beim
                              									Niedergehen des Messers b wird die Pappe in den Spalt
                              									zwischen die Backen gedrückt und beim Rückgange des Messers b (durch Wirkung einer Feder o. dgl.) durch das gleichzeitig mit hoch
                              									bewegte Messer d von unten aus dem Spalte
                              									herausgeschoben. Die Backen e und c sind gegen einander je nach der Dicke der zu
                              									verarbeitenden Pappen einzustellen.
                           Um beim Umbiegen die Papptafel auf beiden Enden der entstehenden Biegungskante
                              									gleichzeitig einschneiden zu können, hat Votteler (* D.
                              									R. P. Zusatz Nr. 33503 vom 28. April 1885) an den Enden des Backens c oder e kurze
                              									Stahlschneiden befestigt, gegen welche gleiche, um feste Zapfen drehbare, mit dem
                              									Messer b durch kurze Gelenkstangen verbundene Schneiden
                              									beim Niedergange des oberen Messers b bewegt werden. Es
                              									kann somit ohne weiteres eine Papptafel an allen vier Kanten hinter einander
                              									abgebogen werden.
                           Fig. 1., Bd. 260, S. 166Fig. 2., Bd. 260, S. 166J. E. Stannard in Springfield (Nordamerikanisches
                              									Patent Nr. 298425, vgl. Papierzeitung, 1885 * S. 1880)
                              									unterzieht anstatt des Ritzens die Pappe an der Stelle der Kante einer scharfen
                              									Pressung, so daſs man die Pappe dann frei biegen kann, ohne einen Bruch befürchten
                              									zu müssen. In der niedergezogenen Schiene a (Fig. 2) ist eine zweite flache Stahlschiene b eingesetzt, welche gegen die in dem festen Träger e eingesetzte, oben abgerundete Stahlschiene c trifft. Die Schiene führt auf die untergelegte Pappe
                              									nach einander zwei Schläge aus, zuerst einen leichteren und dann einen kräftigen
                              									Schlag. Das an dem Tische f befestigte federnde Blech
                              										d drückt die Pappe, welche doch eine leichte
                              									Einbiegung erhalten wird, beim Aufgange der Schiene a
                              									von der Schiene c immer ab.