| Titel: | Gust. Skrziwan's bez. Joh. E. Mehrtens' Mutternfräsmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 253 | 
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                        Gust. Skrziwan's bez. Joh. E. Mehrtens'
                           								Mutternfräsmaschine.
                        Patentklasse 49. Mit Abbildungen auf Tafel 17.
                        Skrziwan's bez. Mehrtens' Mutternfräsmaschine.
                        
                     
                        
                           Damit mittels Stirnfräser alle Seitenflächen von Muttern und Bolzenköpfen gleichzeitig vollständig fertig gefräst werden können,
                              									müssen die Kreisflächen, in welchen die schneidenden Kanten der Fräser liegen, einen
                              									etwas gröſseren Durchmesser besitzen, als die gröſste Breite der zu bearbeitenden
                              									Seitenflächen ist. Die an einander liegenden Fräser müssen dann, damit sie sich beim
                              									Arbeiten nicht gegenseitig im Wege stehen, für die an einander stoſsenden Flächen in
                              									verschiedenen Höhen liegen, wie dies bei der von Gust. Skrziwan in
                              										Berlin (* D.
                                 										R. P. Nr. 26095 vom 11. August 1883) angegebenen Fräsmaschine der Fall
                              									ist. Von den 6 Frässpindeln dieser Maschine liegen drei in einer wagerechten Ebene
                              									und die zwischen diesen angebrachten 3 Frässpindeln in einer höheren Ebene, welche
                              									etwa ⅔ der gröſsten zu fräsenden Flächenbreite von der ersteren absteht. Die 6
                              									Frässpindeln stehen durch Hyperbelräder oder diesen angenäherte Kegelräder
                              									unmittelbar mit einander in Verbindung, so daſs beim Antriebe von nur einer Spindel
                              									auch alle übrigen umgedreht werden. In Folge der verschieden hoch gelegenen
                              									Stirnfräser muſs natürlich eine Schraubenmutter, von welcher Seitenflächen in der Maschine
                              									vollständig bearbeitet werden sollen, einen gröſseren Weg zurücklegen, als ihre Höhe
                              									beträgt.
                           Hiergegen hat Joh. E. Mehrtens in Berlin (* D. R. P. Nr.
                                 										34492 vom 6. März 1885) eine Mutternfräsmaschine angegeben, bei welcher,
                              									wie aus Fig. 3
                              									Taf. 17 zu entnehmen ist, die 6 Stirnfräser z in einer Ebene radial gelagert sind, während die Fräser
                              									selbst die in Fig.
                                 										4 Taf. 17 dargestellte Form ihrer arbeitenden Flächen besitzen und derart
                              									in der Maschine in Drehung versetzt werden, daſs sie zahnradartig in einander
                              									greifen und deshalb, ohne sich zu berühren, an einander vorbei gehen. Alle
                              									schneidenden Kanten der Fräser sind nicht radial, sondern zu einander parallel
                              									angeordnet, um glatte Flächen herstellen zu können; dies ist mit radial gerichteten
                              									Schneidkanten nicht möglich, weil dieselben nicht das Bestreben zeigen, die
                              									abgetrennten Späne nach auſsen, d.h. aus dem Fräser heraus, zu drängen, so daſs sich
                              									bei solchen Fräsern die Späne sehr oft zwischen den Zähnen festsetzen und dann die
                              									schon gefräste Fläche wieder beschädigen. Die Fräserspindeln werden durch die unter
                              									dem Tische b (Fig. 3) der Maschine
                              									liegenden Achsen c mittels 6 in einander greifender
                              									Kegelräder d und 6 Stirnräderpaaren e gleichzeitig umgedreht und zwar so, daſs zwei auf
                              									einander folgende Frässpindeln entgegengesetzten Drehungssinn besitzen. Die Mutter
                              									hat zu ihrer vollständigen Bearbeitung nur einen Weg zurück zu legen, welcher gleich
                              									ihrer Höhe ist, und es werden durch das wechselseitige Arbeiten der Fräser nach
                              									rechts und links die auf den Dorn h geschraubten
                              									Muttern weder auf Los-, noch auf Festschrauben beansprucht. In Klemmfutter, welche
                              									genau in der Halbirungslinie des Winkels angeordnet sind, den je zwei auf einander
                              									folgende Frässpindeln mit einander bilden, werden Schaber f eingesetzt, um den beim Fräsen der Muttern an den Längskanten
                              									entstehenden Grat weg zu nehmen.
                           Die Spindel g dient zum Abwärtsführen der zu
                              									bearbeitenden Muttern oder auch sechskantigen Bolzen; dieselbe ist in einem
                              									überhängenden Gestellarme gelagert und wird ähnlich wie bei einer Bohrmaschine
                              									selbstthätig auf- und abbewegt. In die Spindel g ist
                              									der mit zwei kegelförmigen Enden versehene Gewindedorn h, auf welchen die zu fräsenden Muttern festgeschraubt werden, eingesetzt.
                              									Das untere Ende dieses Dornes schiebt sich beim Beginne des Fräsens in das Futter
                              									des Schlittens k ein, welcher in den drei Gleitbahnen
                              										l geführt wird. An dem Schlitten k sind drei kleine Oesen angebracht, an welche je eine
                              									Schnur oder Kette festgebunden ist; von letzteren ist jede über zwei Rollen m gelegt und mit einem Gewichte n belastet. Diese Gewichte streben den Schlitten k stets hoch zu heben; dieselben sind jedoch so bemessen, daſs nach
                              									erfolgtem Durchgange des Dornes h mit den Muttern durch
                              									die Fräser das Ganze unter Nachhilfe des Arbeiters langsam nach unten sinkt. Der
                              									Dorn h wird aus der Spindel g selbstthätig durch den kleinen Hebel o ausgelöst,
                              									welcher durch eine Kette mit der Ausrückkuppelung der Hauptantriebswelle passend
                              									verbunden ist; der Hebel o drückt dabei auf den mit
                              									beweglichen Backen versehenen Schieber p. Das
                              									Führungskreuz r soll jedes Zittern des Dornes h verhüten und die zu fräsenden Flächen stets in
                              									richtiger Lage den Werkzeugen der Maschine entgegenführen. (Vgl. v. Babo 1885 255 * 503
                              									bezieh. Baum's Support für Mutternhobelmaschinen 1883
                              										249 * 246.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
