| Titel: | Herstellung von Hornknöpfen durch Pressung. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 255 | 
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                        Herstellung von Hornknöpfen durch
                           								Pressung.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									17.
                        Robbiati's Herstellung von Hornknöpfen durch Pressung.
                        
                     
                        
                           Zur Herstellung von Knöpfen durch länger anhaltendes Eindrücken vorher erwärmter
                              									Hornscheiben in Formen benutzt D. Robbiati in Mailand (* D. R. P. Kl.
                                 										39 Nr. 34438 vom 28. August 1885) die in Fig. 5 Taf. 17
                              									dargestellte, liegend angeordnete Presse mit Druckwasserbetrieb. Die Hornscheiben
                              									werden zwischen zwei in einander passende Formen gelegt und diese Formenpaare in
                              									einer Reihe an einander liegend durch eine lange Führung gepreſst, so daſs damit die
                              									lange Dauer der Pressung erreicht wird.
                           Die zweitheilige Führung A nimmt die Formenpaare, welche
                              									in derselben gut passend verschoben werden, auf. Vor der Führung liegt das
                              									Formenpaar C, C1 mit
                              									einer eingelegten Hornscheibe, welches zunächst von dem Stempel K die erste Pressung erhalten soll. Am Ende der Führung
                              									ist das Formenpaar D, D1, welches den fertigen Knopf enthält, eben aus der Führung
                              									herausgetreten. Die jedesmalige Verschiebung der Formenreihe in der Führung begrenzt
                              									das Einsatzstück Q, dessen Dicke von der Stärke der
                              									Formenpaare abhängt und welches sich gegen die feste Gestellplatte T stützt. Oberhalb der Führung A ist eine Stange E angeordnet, welche vorn
                              									beim Preſscylinder mit einem Handhebel F und hinten bei
                              									dem Formenpaare D, D1
                              									mit einem zweiten Hebel G versehen ist. Die Stange E erhält eine Feder a,
                              									welche dieselbe so zu drehen sucht, daſs der Hebel G
                              									von dem letzten Formenpaare entfernt bleibt. Wird jedoch der Handhebel F niedergedrückt, so wird die Federspannung überwunden
                              									und durch den Hebel G das Formenpaar D, D1 zur Seite
                              									geschoben, so daſs ein neues Formenpaar aus der Führung A treten kann.
                           Zum Vorschieben der Formen nach der Platte T zu kann man
                              									sich eines von Hand zu bewegenden Hebelwerkes bedienen, welches gegen die hintere
                              									Form C wirkt, sobald die Pressung der Formen
                              									unterbrochen und das letzte Formenpaar D, D1 aus der Führung A
                              									herausgestoſsen ist. Auf den Stempel K der
                              									Wasserdruckpresse wirkt der Hebel L mit dem
                              									Gegengewichte P, welches den Stempel in den
                              									Preſscylinder zurückschiebt, wenn der Druck aufgehört hat, d.h. wenn die Verbindung
                              									des Cylinders mit dem Abfluſsrohre hergestellt ist.
                           
                           Die Bedienung der Maschine besorgen zwei Arbeiterinnen; die vorn beim Preisstempel
                              									stehende Arbeiterin nimmt von einem der Presse parallel stehenden Ofen die beiden
                              									heiſsesten Formen herab, dreht den Dreiwegehahn, so daſs die Presse abgestellt wird,
                              									bewegt den Hebel F, stöſst hierdurch das
                              									Knopfformenpaar D, D1
                              									aus der Führung A heraus, schiebt dann die Formen durch
                              									Bewegen eines nicht gezeichneten Hebelwerkes vor, setzt das vor ihr liegende
                              									Formenpaar in die Führung A hinein und dreht wieder den
                              									Dreiwegehahn zurück, um die Presse unter Druck zu setzen.
                           Die zweite Arbeiterin entfernt die beiden Formen D, D1, welche aus der Führung A herausgestoſsen sind, nimmt die fertig gepreſsten Knöpfe aus denselben
                              									heraus, wirft die Knöpfe in einen Behälter, setzt darauf in jede der Formen D, D1 eine frische
                              									Hornscheibe ein, stellt die Formen wieder auf den Ofen und schiebt die auf dem
                              									letzteren befindlichen Formen um eine Formenbreite vor.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
