| Titel: | Aufladevorrichtungen für Nutzholzstämme. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 299 | 
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                        Aufladevorrichtungen für
                           								Nutzholzstämme.
                        Patentklasse 35. Mit Abbildungen auf Tafel 20.
                        Aufladevorrichtungen für Nutzholzstämme.
                        
                     
                        
                           Der durch die Unfallversicherung gegen die zahlreichen, beim Verladen gröſserer
                              									Holzstämme vorkommenden, meist schweren Unfälle geforderte Schutz hat zum Entwürfe
                              									von Hebezeugen angeregt, mittels welchen das Aufladen gefällter Baumstämme auf die
                              									Wagen der Waldeisenbahnen, wie auf die kleinen Wagen der Betriebsbahnen von
                              									Sägewerken u. dgl. möglichst gefahrlos ausgeführt werden soll. Die verschiedenen
                              									Vorschläge lassen sich in zwei Gruppen theilen: bei der einen wird der Baumstamm in
                              									die Mitte des Geleises gerollt und dann durch zu beiden Seiten aufzustellende
                              									Hebewerke so hoch gehoben, daſs der Eisenbahnwagen unter den Stamm fahren kann,
                              									worauf derselbe auf den Wagen niedergelassen wird; bei der zweiten Gruppe wird der
                              									Baumstamm nur bis nahe an das Geleise gerollt und hierauf eine schiefe Ebene
                              									benutzt, auf welcher zuerst in steiler Lage derselben der Baumstamm hoch gewunden
                              									und dann durch Senken der schiefen Ebene auf den Eisenbahnwagen niedergelassen wird.
                              									Diese Vorrichtungen dürften den der ersten Gruppe vorzuziehen sein. (Vgl. auch Guyenet 1886 259 * 9.)
                           Bei dem Hebewerke mit zwei Schraubenwinden von R.
                                    											Dolberg in Rostock (* D. R. P. Nr. 32686 vom 5. Februar
                                 										1885) wird zunächst unter den aufzuladenden Baumstamm ein Hakenbügel a (Fig. 10 Taf. 20) gesteckt
                              									und auf den Stamm die Hebel b der zu beiden Seiten
                              									aufgestellten und durch Stangen g gestützten einfachen
                              									Schraubenwinden A und B
                              									gelegt. Diese Hebel b und der Bügel a werden dann unter einander durch die Schlieſsen d verbunden, welche in die Haken des Bügels a eingehängt und durch einen in verschiedene Löcher zu
                              									steckenden Bolzen in passende Länge gebracht werden. Durch Drehen an den wagerechten
                              									Kurbeln, was allerdings ermüdender wirkt, wird nun der Baumstamm gehoben. Die Winden
                              										A und B lassen sich
                              									mit den Stangen g und Hebeln b zusammenklappen, so daſs sie bequem fortzubringen sind.
                           
                           Dolberg hat noch ein Hebewerk
                                 										mit bügelförmigem Gerüstständer (* D. R. P. Nr. 34283 vom 17. März 1885) in
                              									Vorschlag gebracht. Es soll dabei mit kleinster Gerüsthöhe gröſste Hubhöhe erreicht
                              									werden. Der zu hebende Baumstamm wird, wie aus Fig. 8 Taf. 20 zu
                              									entnehmen ist, von einer fest zu spannenden Greifzange z gefaſst. In Haken, welche an den Maulspitzen angebracht sind, werden
                              									Kettenkloben r eingehängt und über dem Baumstamme das
                              									aus zwei durch Gelenk o verbundenen Schenkeln A zusammengesetzte Gerüst gestellt. Hierauf werden zwei
                              									Ketten k in der gezeichneten Weise herumgeschlungen und
                              									durch Schaltung der Rollen e mittels der Handhebel h angezogen. Zur Schaltung greifen die Klinken l der Handhebel h, wie
                              									auch die Gegenklinken unmittelbar in die wagerecht liegenden Glieder der Kette k auf den Rollen e ein,
                              									wie dies im Patente * Nr. 34013 vom 5. Februar 1885 besonders angegeben ist. Die
                              									freien Enden der Ketten k fallen zwischen sogen.
                              									Bremsen g nieder, um die Ketten erforderlichenfalls
                              									mittels derselben festklemmen zu können. Jeder Ständer A ist mit einem Stützfuſse C (vgl. Fig. 9 Taf. 20)
                              									drehbar verbunden, welcher mittels des Lochbogens q und
                              									Einsteckers p je nach der Gestaltung des Erdbodens
                              									festgestellt werden kann. Damit die Zange z beim Heben
                              									nicht hindert, wird dieselbe zur Seite gedreht, was auch, da sie durch die
                              									Kettenkloben nur an ihren Maulspitzen faſst, leicht auszuführen ist.
                           Die von dem Georgs-Marien-Bergwerks- und Hütten-Verein in Osnabrück (* D. R. P.
                                 										Kl. 81 Nr. 34141 vom 4. Juli 1885) angegebene Aufladevorrichtung ist mit einer schiefen
                                 										Ebene versehen. Das Eigenthümliche dabei ist, daſs mittels einer Kurbel a (Fig. 13 und
                              										14 Taf.
                              									20) und eines Räderpaares b,
                                 										c sowohl das Heraufziehen und Herunterlassen des Stammes auf der schiefen
                              									Ebene A, als auch das Heben und Senken der letzteren
                              									vorgenommen werden kann.
                           Das Rad c sitzt lose auf seiner Achse und rechts und
                              									links davon stecken ebenfalls lose die Kettenräder f
                              									und f1 mit je zwei
                              									Sperrrädern g bezieh. g1. Die beiden inneren Sperrräder dienen zur
                              									Kuppelung des Rades c mit den Kettenrädern f bezieh. f1, je nachdem die verschiebbare Doppelklinke d am Rade c gestellt ist,
                              									während die äuſseren Sperrräder von am Gestelle festen Klinken e bezieh. e1 gehalten werden. Ueber die Kettenräder f und f1 und zwei oberhalb auf einer Achse am Bocke B steckende Räder sind die endlosen Gelenkketten k2 geschlungen. Mit den
                              									letzteren Rädern sind zwei Kettenrollen r verbunden,
                              									über welche die den Baumstamm umschlingende Kette k und
                              									die Kette k1, an die
                              									das Ende der schiefen Ebene A gehängt ist, geführt
                              									sind. Ist demnach der Stamm bis über die Mitte des untergefahrenen Wagens
                              									heraufgezogen, so wird nach Verschiebung der Doppelklinke d die schiefe Ebene A gesenkt und der Stamm
                              									legt sich langsam in die Kippschemel des Wagens ein.
                           Bei der Ladevorrichtung für Baumstämme mit fester
                                 										Schraubenwinde
                              									und Kettenzug von R. Düesberg in Schönholz bei
                                 										Eberswalde (* D. R. P. * Nr. 34698 vom 9. Mai
                                 										1885) ist zur Vermeidung der gleitenden Reibung des Stammes an der
                              									schiefen Ebene ein Wagen w (Fig. 11 Taf. 20) benutzt,
                              									auf welchen der Stamm zu liegen kommt. Dieser Wagen stöſst in seiner tiefsten
                              									Stellung an einen Vorsprung v der schiefen Ebene A und ist mit einem Haken h versehen, in welchen die den Stamm umschlingende Kette k eingehängt wird. Die Kette k geht über die Leitrollen r und r1 nach der Kettenrolle
                              										f, welche von der Kurbel a mittels der Räder b und c gedreht wird. Die schiefe Ebene A wird durch die Schraubenwinde B gestützt; die Schraube S derselben ist
                              									gelenkig mit A verbunden und auſserdem noch eine
                              									Bodenunebenheiten nachgebende Verbindung durch die Hebel h2 und h3 mit Feder erreicht. An dem Wagen w ist noch ein Sicherheitshaken h1 angebracht, welcher bei der tiefsten
                              									Wagenstellung unter eine Querstange greift und dadurch einem Abspringen des Wagens
                              									beim Aufrollen des Stammes auf denselben durch die Kette k vorbeugt.
                           Bei der Aufladewinde von Otto
                                    										Neitsch in Halle a. d.
                                 										Saale (* D. R. P. Nr. 34805 vom 27. Mai
                                 										1885) wird zum Heben des Stammes auf der schiefen Ebene eine
                              									Schraubenwinde benutzt, zum Heben und Senken der schiefen Ebene dagegen eine
                              									Kettenwinde. Wie in Fig. 12 Taf. 20 veranschaulicht ist, besitzen die schiefe Ebene A und die Stütze B eine
                              									gelenkige Verbindung und werden die Füſse beider durch die bei d einzuhängende und von der Trommel w mittels des Rädervorgeleges b1, c1 aufzuwickelnde Kette k1 verbunden. Zieht man also die Kette k1 an, so wird die
                              									schiefe Ebene A steiler gestellt. Um dabei die Bewegung
                              									der Stütze B auf dem Erdboden zu erleichtern, sind an
                              									derselben Rollen R angebracht. Der zu verladende
                              									Baumstamm wird von einer Kette k umschlungen und diese
                              									in den Haken h der Mutter m eingehängt. Durch Drehen der Schraubenspindel s mittels der Kurbel a und der Kegelräder b und c wird der Stamm
                              									über die schiefe Ebene heraufgezogen. Um den Uebergang des Stammes vom Erdboden auf
                              									die schiefe Ebene A zu erleichtern, ist am Fuſse der
                              									letzteren eine kleine Walze r angebracht. Das Aufziehen
                              									des Stammes auf der schiefen Ebene erfolgt, wie bereits eingangs bemerkt, bei
                              									steiler Stellung der letzteren und ist, um den Zugang zur Kurbel a zu erleichtern, an der Stütze B ein aufklappbares Fuſsbrett t angebracht,
                              									auf welches der die Kurbel a drehende Arbeiter steigen
                              									kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
