| Titel: | Vorrichtung zum Ausbohren kegelförmiger Löcher. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 302 | 
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                        Vorrichtung zum Ausbohren kegelförmiger
                           								Löcher.
                        Mit Abbildung.
                        H. Weidmann's Ausbohrapparat für Kegellöcher.
                        
                     
                        
                           Zum Ausbohren kegel- oder kugelförmiger oder in anderer Weise geformter Löcher hat
                              										Heinr.
                                    											Weidmann in Düsseldorf (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 31809 vom 4. November
                                 										1884) eine Vorrichtung angegeben, bei welcher ein Bohrmesser in einem
                              									Loche der Bohrstange senkrecht zu deren Achse verschiebbar angeordnet ist und
                              									während der Arbeit mittels einer Hülse derart zwangläufig bewegt wird, daſs die
                              									Schneidkante des Messers die gewünschte Form ausschneidet.
                           Das Messer b ist durch ein genau passendes Loch der
                              									Bohrstange a verschiebbar gesteckt und geht auch noch
                              									durch Längsschlitze der Hülse c. Die Schlitze der Hülse
                              									haben genau die zur Messerdicke passende Breite und sind fast so lang wie die Hülse
                              									selbst. Durch das Messer sind zwei Keile f gesteckt,
                              									welche entlang der Seitenflächen d der Hülse c gleiten, sobald die Bohrstange a in der Hülse verschoben wird.
                           Textabbildung Bd. 260, S. 302 Wird die Bohrstange a mit der Spindel einer
                              									Bohrmaschine verbunden, wobei das untere Ende der Bohrstange dann in einem Loche des
                              									Bohrtisches geführt werden muſs, so nimmt die Hülse c
                              									an der Drehung der Bohrstange Theil, wird jedoch durch zwischen sie und den
                              									Bohrtisch eingelegte Beilagen verhindert, sich mit der Bohrstange abwärts zu
                              									bewegen, wodurch die von der Form der Flächen d
                              									abhängige Vorschiebung des arbeitenden Messers b
                              									erreicht wird. Da nun die Form der Flächen sehr mannigfaltig sein kann, so können
                              									mittels dieser Vorrichtung entsprechend verschieden geformte Höhlungen gebohrt
                              									werden.
                           Ist mit dieser Vorrichtung ein z.B. kegelförmiges Loch einmal ausgebohrt und soll
                              									dasselbe dann noch weiter werden, so darf man nur irgend eine der zwischen Tisch und
                              									Hülse befindlichen ringförmigen Beilagen entfernen und die Bohrarbeit von Neuem
                              									ausführen.
                           Für sehr von einander verschieden weite Löcher sind verschieden lange Messer
                              									erforderlich, wenn man nicht ein verstellbares Messer verwenden will.
                           Um eine einzige Hülse für verschiedene kegelförmige oder andere Löcher gebrauchen zu
                              									können, müssen die Gleitflächen d derselben verstellbar
                              									gemacht oder besondere Formstücke eingesetzt werden.
                           Es ist klar, daſs man mit dieser Vorrichtung die kegelförmigen Löcher von ihren
                              									beiden Enden her ausbohren und daſs die Vorrichtung auch auf der Drehbank sowie zum
                              									Bohren von Hand bei Ausbesserungen an Ort und Stelle benutzt werden kann.