| Titel: | A. Autenrieth's Muffelbrennofen. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 318 | 
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                        A. Autenrieth's Muffelbrennofen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									21.
                        A. Autenrieth's Muffelbrennofen.
                        
                     
                        
                           Für Gold-, Silber-, auch für Feilenfabriken u. dgl., sowie zum Einbrennen der Farben
                              									in Majolika (vgl. Lacroix 1884 254 * 339) ist der von A. Autenrieth in Heidenheim,
                                 										Württemberg (* D. R. P. Kl. 80 Nr. 34743 vom 9.
                                 										Juni 1885) angegebene Muffelofen bestimmt, bei welchem die Muffel in ein
                              									vorn und hinten offenes Gewölbe gestellt wird und die Züge durch lose eingesetzte
                              									Steine gebildet werden, so daſs die Muffel behufs Auswechselung o. dgl. schnell frei
                              									gelegt werden kann. Der Ofen wird entweder, wie in Fig. 10 und 11 dargestellt
                              									ist, mit zwei Muffeln, oder als einfacher Ofen mit einer Muffel ausgeführt und für
                              									Kohlen-, Kokes- oder Gasfeuerung eingerichtet.
                           Das Gemäuer des Ofens ist aus einzelnen gröſseren Chamottesteinen a1 zusammengesetzt und
                              									die Fugen sind so gestellt, daſs das Feuer den Ofen nicht aus einander treiben kann.
                              									Ferner ist der Ofen hinten und vorn durch eiserne Platten p, welche mittels durchgehender Stangen verschraubt sind,
                              									zusammengehalten. An der Vorderplatte p befindet sich
                              									eine Schiebthür b zum Beschicken der Muffel R, während an der hinteren Platte eine Thür p1 angebracht ist, um
                              									die Muffel herausnehmen zu können; letztere liegt auf beiden Seiten ihrer ganzen
                              									Länge nach auf. Die Züge um die Muffel werden durch Chamotteplatten a gebildet, welche in die Chamottesteine a1 eingesteckt werden
                              									und sich etwas verschieben können, so daſs die Muffel sich ausdehnen kann, ohne
                              									einen Druck zu erhalten.
                           Die Feuergase nehmen ihren Weg in der angegebenen Pfeilrichtung unter der Muffel,
                              									steigen hinten seitlich auf, ziehen seitlich wieder nach vorn und gehen durch den
                              									mittleren Kanal, welcher durch die Chamotteplatte a
                              									gebildet wird, über die Muffel nach der Abzugsöffnung d
                              									zum Schornsteine. Durch diese Züge kann das Feuer so geregelt werden, daſs die
                              									Muffel unten wie oben gleichmäſsig zum Glühen kommt.
                           Soll der Ofen geputzt werden, so wird die Schiebthür b
                              									aufgemacht, die Chamottesteine c werden herausgenommen,
                              									wodurch die ganze Muffel frei ist und von der Flugasche gereinigt werden kann; wird
                              									auch die Chamotteplatte a herausgenommen, so kann, ohne
                              									daſs am Ofen selbst etwas gemacht wird, eine schadhafte Muffel in kurzer Zeit durch
                              									eine neue ersetzt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
