| Titel: | Wilh. Reiss' Windform für Schmiedefeuer. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 362 | 
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                        Wilh. Reiſs' Windform für Schmiedefeuer.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									23.
                        [W. Reiſs' Windform für Schmiedefeuer.]
                        
                     
                        
                           Um die Schwankungen, welche die Spannung des vom Gebläse gelieferten Luftstromes aus
                              									verschiedenen Ursachen erleidet, möglichst einfluſslos auf die Pressung des aus der
                              									Form austretenden Windstrahles zu machen und hiermit eine gleichmäſsige Hitze zu erzeugen, hat Wilh. Reiſs in
                              										Philippsburg i. B. (* D. R. P. Kl. 49
                                 										Nr. 34972 vom 11. September 1885) die in Fig. 3 Taf. 23
                              									veranschaulichte Düsenform angegeben. Bei derselben ist unter der Mündung A der Windform der Ring a
                              									von rinnenförmigem Querschnitte angeordnet. Dieser Ring a hängt an den Stiften b und läſst sich an
                              									denselben leicht auf- und niederschieben. In die Oeffnung des Ringes a tritt der Hut c ein,
                              									dessen Höhenlage mittels des Hebels H nach Belieben
                              									geregelt werden kann. Der Ring a theilt den im Kanäle
                              										D vorgewärmten, aus der Kammer B der Form durch die Oeffnung A entweichenden Wind, in zwei Ströme, von denen der nach innen liegende
                              									Windstrom den Ring a auf seiner unteren Fläche trifft
                              									und hoch zu heben sucht. Das Ringgewicht wird nun so gewählt, daſs bei geringerer
                              									Windpressung der Ring a auf den Muttern der Stifte b liegen bleibt; wächst aber die Windpressung in der
                              									Kammer B, so wird der Ring a gehoben und dadurch der Querschnitt für den über a hinweg streichenden Windstrom verringert, was eine Drosselung des Windes
                              									zur Folge hat. Diese Drosselung verhindert die Uebertragung der Spannungszunahme der
                              									in B befindlichen Luft auf den in das Feuer
                              									eintretenden Wind.
                           Soll aus irgend einem Grunde die Mündung A der Windform
                              									ganz abgeschlossen werden, so wird der Hute so weit emporgehoben, daſs zunächst die
                              									innere Ringöffnung abgeschlossen und dann, indem der Ring a gehoben, auch die äuſsere ringförmige Oeffnung versperrt wird. Die durch
                              									den Kegel d mittels des Gewichthebels H1 verschlieſsbare, im
                              									unteren Theile der Windform angeordnete Oeffnung dient zur Beseitigung der nach B abfallenden Kohlentheilchen. (Vgl. Enfer bezieh. Schmitt 1886
                              										259 * 349.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
