| Titel: | Nagel und Kaemp's Rüttelsieb. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 458 | 
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                        Nagel und Kaemp's Rüttelsieb.
                        Patentklasse 1. Mit Abbildung.
                        Nagel und Kaemp's Rüttelsieb.
                        
                     
                        
                           In dem Patente * Nr. 14461 vom 25. December 1880 haben Nagel
                                 										und Kaemp in Hamburg ein
                              									Rüttelsieb angegeben, dessen Wirkung sich auf mehrfache Weise regeln läſst: durch
                              									Veränderung der Neigung der Siebfläche, durch Verstellbarkeit der Rüttelbewegung und
                              									durch Veränderung der wirksamen Siebfläche während des Betriebes. Die Rüttelbewegung
                              									wird dabei durch drehende Daumenscheiben, welche unter die tiefe Siebrahmenkante
                              									greifen und dadurch den Siebrahmen immer einseitig ausheben, hervorgebracht. Bei
                              									einer neueren Ausführung dieses Siebes (* D. R. P. Nr. 32095 vom 6. Januar 1885,
                              									Zusatz zu Nr. 14461) ist diese Rüttelbewegung in der Höhe aufgegeben und statt
                              									dessen eine Bewegung in der Länge des Siebes eingeführt.
                           Textabbildung Bd. 260, S. 458 Die nachstehende Abbildung veranschaulicht das neue Sieb, bei welchem der
                              									Siebrahmen a in schräger Lage von zwei Stützen c und f getragen wird, die
                              									sich sowohl an den Siebrahmen, wie an das Gestell d
                              									drehbar anschlieſsen, so daſs das Sieb auf diesen Stützen zu schwingen vermag. In
                              									seiner Ruhelage stützt sich das Sieb auſserdem mittels seitlicher Vorsprünge gegen
                              									die nach oben vortretenden Wangen des Gestelles d. Zur
                              									Erzielung eines weicheren Schlages ist es angezeigt, diese Theile entweder beide,
                              									oder nur die einen derselben mit Gummibuffern b zu
                              									versehen. Die Bewegung des Siebes erfolgt durch eine Daumenscheibe oder Daumenwalze
                              										k, deren Daumen gegen den an der Unterseite des Siebes
                              									angebrachten Ansatz i wirken. Zum Zwecke der Regelung
                              									des Betrages, um welchen das Sieb von der Scheibe oder Walze k bewegt wird, ist die Stange c gegen den
                              									Kreuzkopf m durch ein Handrad und Schraubengewinde auf
                              										c verstellbar gemacht. Je mehr der untere Theil des
                              									Siebes mittels dieser Vorrichtung in die Höhe geschraubt wird, desto weiter wird der
                              									Ansatz i von der Achse der Scheibe oder Walze k entfernt und desto geringer fällt der von den Daumen
                              									bewirkte Hub des Siebes aus. Um den Stoſs beim Aufschlagen der Buffer b auf einander zu verstärken, kann man noch die Federn
                              										l anbringen.
                           Zur Veränderung der Neigung des Siebes sind als Lager für die Zapfen g der Stütze f drei
                              									Einschnitte im Gestelle d vorgesehen, welche in
                              									verschiedener Höhe liegen.
                           Nach dem Praktischen Maschinenconstructeur, 1885 * S.
                              									279 bringt auch A. Reinen in Varel a. d. Jade ein
                              									solches Rüttelsieb zur Ausführung; die Daumenwelle soll dabei 100 Umdrehungen in der
                              									Minute machen.