| Titel: | M. Th. Edelmann's Voltmeter und Ampèremeter zur Betriebscontrole. | 
| Fundstelle: | Band 260, Jahrgang 1886, S. 467 | 
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                        M. Th. Edelmann's Voltmeter und Ampèremeter zur
                           								Betriebscontrole.
                        Mit Abbildung.
                        Edelmann's Voltmeter und Ampèremeter zur
                           								Betriebscontrole.
                        
                     
                        
                           Die aus dem physikalisch-mechanischen Institute von Dr. M.
                                 										Th. Edelmann in München
                              									hervorgegangenen Voltmeter und Ampèremeter sind bestimmt, während des Betriebes von
                              									Beleuchtungsanlagen u. dgl. in oder an die Stromkreise geschaltet zu sein und durch
                              									ihre Anzeige des augenblicklichen Standes von Stromstärke und Spannung die
                              									Betriebsvorgänge vor Augen zu führen. Wegen der Unveränderlichkeit der Eichung wurde
                              									bei den vorliegenden Apparaten von der Anwendung dicker Eisenmassen, constanter
                              									Magnete und Federn abgesehen und die möglichste Vergröſserung der richtenden Kräfte
                              									angestrebt, was für die Genauigkeit der Angaben natürlich von besonderem Belange
                              									ist. Ampèremeter und Voltmeter unterscheiden sich selbstverständlich nur in den Windungen. Auf einem
                              									vierseitigen Mahagonibrette, das mittels zweier Schrauben an der Wand so befestigt
                              									wird, daſs die obere Seite sich durch eine aufgesetzte Libelle wagerecht erweist,
                              									ist nach dem Centralblatt für Elektrotechnik, 1886 * S.
                              									138 eine mit Glasplatte verschlossene, die Drahtwindungen enthaltende Büchse
                              									angebracht. Die Zuleitung des Stromes geschieht durch zwei Klemmschrauben f und e. Unter der
                              									Glasplatte liegt die Theilung T, der Zeiger z sowie der in der cylindrischen Höhlung der
                              									Drahtwindungen liegende auſserordentlich einfache Mechanismus. Derselbe besteht aus
                              									drei dünnen Eisenblechen m, n und p, der Windungsrolle R,
                              									welche die beiden Bleche m und n umgibt; das Blech p verläuft ein Stück weit
                              									concentrisch mit den Windungen; p, m, n und R sind in der Richtung senkrecht zur Zeichnungsebene
                              									gleich hoch. Der Strom, welcher durch die Windungen flieſst, rnagnetisirt diese drei
                              									Bleche, von welchen m und p feststehen, während sich n um eine Schneide
                              									drehen kann, n wird eine Gleichgewichtsstellung
                              									einnehmen, welche durch das Zammenwirken des an n
                              									befestigten Gegengewichtes g, dessen Schwerpunkt durch
                              									die Schrauben r und s
                              									zweckmäſsig verlegt werden kann, sowie der zwischen m
                              									und n abstoſsend, zwischen n und R, n und p
                              									anziehend wirkenden magnetischen Kräfte bedingt wird. Der Stand von n wird durch den daran befestigten Zeiger z auf der Theilung T
                              									abgelesen.
                           Textabbildung Bd. 260, S. 468 So lange die vom Strome ausgehenden magnetisirenden Kräfte geringe, also
                              									die beiden Bleche m und n
                              									nahe beisammen sind, kommt hauptsächlich die zwischen diesen wirksame Kraft der
                              									Abstoſsung in Betracht und ihre Magnetisirung wächst mit der Stromstärke. Bald wird
                              									indessen (im vorliegenden Falle bei etwa 3 Ampère) die Magnetisirung dieser Bleche
                              									ihren Höhepunkt erreicht haben, worauf dann die Veränderungen der von der Rolle R und von dem Bleche p
                              									ausgehenden anziehenden Kräfte auf n vorherrschend
                              									werden. Der Mantel p besorgt auſserdem, daſs n gegen von auſsen wirkende magnetische Kräfte, z.B.
                              									vorübergehende Drahtleitungen u.s.w., im magnetischen Schatten sich befinde. Diese
                              									Schattenwirkung ist, wie man sich durch Annäherung eines Magnetstabes von auſsen
                              									leicht überzeugen kann, eine auffallende.
                           Stellt man z.B. für ein Ampèremeter den Zusammenhang zwischen Stromstärke und
                              									Ausschlag als Curve dar, so verläuft dieselbe innerhalb der für die Messung
                              									bestimmten Grenzen als Gerade, was die Brauchbarkeit der Construction darthut.